stottern im alltag

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  • hallo :) da ich in der schule eine kurzpräsentation über den alltag von stotterern halten soll dachte ich das ich hier mal nachfrage.


    vielleicht könnt ihr mir ja kurz die punkte beschreiben die eurer meinung nach euren alltag von den von nicht-stotterern unterscheiden und ein paar fragen beantworten.


    bei welchen alltagssituationen macht sich das stottern zum beispiel als problem bemerkbar?


    vermeidet ihr aufgrund des stotterns bestimmte situationen? wenn ja hat das folgen? (zum beispiel gesundheitliche bei evtl vermeidung eines arztbesuches)


    bekommt ihr negative reaktionen eurer umwelt auf das stottern zu spüren?


    vielen lieben dank im vorraus :)

  • Warum verlangt Dein Lehrer von Dir, etwas zu präsentieren , wovon Du keine Ahnung hast - und er offensichtlich auch nicht?
    Er hätte den Auftrag für Dich so auswählen können, dass Du erst einmal eine konkrete Erfahrung machst und dann darüber berichtest.


    Überlege mal, was wir für ein Bild von Dir bekommen würden, wenn ich genau diese o.g. Fragen den Schülern einer anderen Klasse über Dich stellen würde!
    Wenn wir alle zu wissen bekämen, in welchen Alltagssutuationen Du Probleme hast, wann und wie sehr Du den Problemen ausweichst, was Du alles für negative Reaktionen bekommst,.... - würdest Du dann erleichtert aufatmen? Wie würdest Du Dich konkret fühlen, wenn der Lehrer mit den Schülern einübt, dass sie für Dich Verständnis haben müssen?
    Spürst Du, wo das Problem liegt?


    Als Ich-kann-Schule-Lehrer hätte ich den Auftrag für Dich so gestellt, dass er Dich nicht ins Problem hinein geführt hätte sondern in Richtung Lösung; ich hätte Dich a) nach den Wünschen und Sehnsüchten der Betroffenen fragen lassen und b) nach ihren Erfolgserlebnissen. Wenn Du von mehreren Menschen Erfolgserlebnisse zusammenträgst, kannst Du sie an alle Interessierten weitergeben und alle können davon profitieren. Dafür wären Dir viele dankbar, Deine Arbeit wäre praktisch wichtig und Du würdest sie als sinnvoll erleben. Und ich fände es pädagogisch wichtig, dass Du dann Interesse hättest, noch mehr so schöne Erfolge auf Deiner "Lösungsspur" zu erleben.


    Ich wünsche Dir guten Erfolg und grüße herzlich.


    Franz Josef Neffe

  • ich kann nicht für alles sprechen, aber bei mir kommt es manchmal zu folgenden situationen:
    in restaurants vermeide ich es manchmal, etwas zu essen zu bestellen, was ich schwer aussprechen kann, aus angst, dass der kellner blöd guckt
    ich bin auch eher zurückhaltend und traue mich nicht oft, fremde menschen anzusprechen
    in geschäften kostet es mich auch überwindung zu fragen "könnten sie mir sagen, wo de milch steht...?"
    am meisten angst macht mir die schule, vor allem referate halten, denn da kann man sich nicht davor drücken, man steht vor der ganzen klasse und muss weitermachen, egal, wie fest der knoten im hals sitzt, und dann wiederhole ich immer die silbe, die einfach nicht rausgeht, und alle schauen mich mitleidig an, und ich laufe rot an und schlucke die aufsteigenden tränen hinunter....eine weitere schlacht ist geschlagen, wenn ich das wirt endlich rausgebracht habe.
    manchmal, wenn mich jemand nach meinem namen fragt, sage ich lieber manchmal den spitznamen, weil ich den leichter aussprechen kann
    im großen und ganzen: stottern ist mir oft unangenehm, vor allem wenn ich merke, dass meinem gegenüber das stottern auffällt. aber zu viel schränkt es mich in meinem leben nicht ein, oder sollte ich besser sagen: als stotterer lernt man (leider) bestimmten situationen aus dem weg zu gehen und einfach mit dem stottern umzugehen.
    hoffe, dass ich dir ein wenig helfen konnte

  • f.j. neffe, darum geht es ja, das wir uns mit diesem thema, von dem wir nicht viel wissen, beschäftigen.
    es geht auch überhaupt nicht um mitleid oder darum verständnis zu haben, sondern einzig und allein darum, mehr darüber zu erfahren. und ich finde das eigentlich sehr gut.


    wenn dir diese fragen zu persönlich sind, musst du sie natürlich nicht beantworten.


    in meiner klasse gibt es schon jemanden der die therapieansätze präsentieren wird, das hat mein lehrer eigentlich ganz sinnvoll gelöst mit der aufteilung ;) aber ich versteh dich, es klingt erstmal sehr negativ..



    Hamschta, vielen dank für deine antwort, das hat mir schon weitergeholfen :) es ist also so, dass das stottern durch die angst vor dem stottern schlimmer wird?



    gibt es noch mehr leute hier, die mir antworten möchten? würde mir sehr helfen.

  • Lat. "negare" heißt nur "nein sagen".
    Ich sehe zum Vergleich die beiden Altersgenossen S.Freud und E.Coué. Freud weltberühmt für a) Theorie und b) in das Problem hinein und Coué weltberühmt für a) Praxis und b) aus dem Problem heraus.
    Was hilft wem noch mehr Theorie ins Problem hinein?
    Mir sind die ins Problem hinein führenden Fragen gar nicht zu persönlich; ich möchte nur nicht dorthin.
    Ich finde es ganz ok, dass man die üblichen Schablonen mal wieder aufzählt, ich würde das allerdings tun, um zu zeigen, dass es Schablonen sind und dass Schablonenkeine entscheidenden Lebenhilfen sind.
    Natürlich wäre es hilfreich, wenn noch möglichst viele ihre persönliche Position dazu kundtun; daraus kann man ja was ablesen. Bitte also ebenfalls um Statements. Danke! Und herzliche Grüße!
    Franz Josef Neffe

  • hmm also bei mir hat sich in den jahren aufgrund des stotterns eher eine gewisse " selbstständigkeit" entwickelt,
    wenn ich z.b. den weg nicht kenne oder im geschäft nach etwas suche dann "will" ich es unbedingt erst vorher suchen und gucken ob ich es finde,
    erst wenn ich wirklich keine ahnung hätte, würde ich jemanden um rat fragen.



    Persönlich halte nicht viel von ärzten ( weil die sowieso immer das gleiche sagen ^^ ) und medikamenten ( habt ihr schon mal die packungsbeilage von arzneimitteln gelesen :O ?!!!)


    Ich vertraue deshalb oft auf meine natürlichen "selbstheilungskräfte" ^^.
    wenn ich z.b. ne sportverletzung habe oder einen blauen fleck habe, dann laufe ich nicht gleich zum arzt, sondern ich helfe mir dabei immer selbst , ( z.b. durch kühlen, ruhig stellen, viel geduld etc..)


    gut möglich , dass sich das auch durch "angst vor dem stottern" entwickelt haben könnte....

  • so, dann gebe ich meinen Senf auch mal ab, ich denke das prägt ziemlich stark den alltag, bis man sich eingesteht, dass man vor dem Alltag wegläuft als diesen vernünftig zu meistern. Bei mir gibt es einen Unterschied zwischen früher und heute:
    Früher galt bei mir die Regel: blos keine fremden Menschen ansprechen! Das ist peinlich, wenn du stotterst. Kein Telefonieren (ja, ich habe es gehasst!) und so entwickelt man immer mehr Ängste, die einem den alltag und auch vor allem den Charakter prägen. Ich denke, es unterscheiden sich die Auffassungen im Kindesalter, in der Jugend und im Erwachsenenalter. Kindern ist dies oft noch egal, als Kind kümmert man sich nicht besonders um den eigenen Charakter und wie man auf andere wirkt. Das interessiert einen einfach nicht, als Kind kritiesiert man sich selbst nicht und nimmt die Welt, so wie sie ist. Erst ab dem Jugendalter entwickeln sich die Ängste, die eigene Kritik an sich selbst. Man achtet auf sich selbst, wie man wirkt, dazu gehört, wie man spricht und wie andere dies auffassen. Ich glaube, ab da macht man sich selbst dann fertig und vermeidet Situationen aufgrund des Stotterns. Einfach nur, weil man so positiv wie möglich auffallen will. Und die Selbstkritik ist der Kern an der sache.


    Zum Eigendlichen: wie wirkt sich dies im Alltag aus? -> Wir als Stotterer fangen an Situationen zu vermeiden, einfach um nicht "negativ" aufzufallen. Dazu hat uns die Selbstkritik gebracht. Wir nehmen im übertragenen Sinne Umwege in kauf usw. Statt Fragen, lieber selber suchen, sich lieber das Leben schwer machen. Blos nicht reden müssen. Man könnte ja negativ auffallen und als Volltrottel dastehen.


    Heute kann ich sagen, dass dies zum Glück, nicht in dem Ausmaß bleibt. Heute weis ich, dass ich (vllt. weil sich das Stottern minimiert hat) nicht negativ auffalle, wenn ich jemanden etwas frage und einen Hänger habe. Man lernt offener zu werden. Allerdings bleiben die alten Kamellen von damals.


    Ich weis, dass es nicht schlimm ist zu telefonieren- trotzdem schiebe ich Telefonate gerne auf.


    Ich weis, dass ich einfach im Laden nach irgendwas fragen kann- ich zögere.


    Ich weis, dass mich keiner für das Stottern auslachen wird- trotzdem habe ich Angst vor Referaten.


    Das sind die Prägungen des Charakters aus der alten Selbstkritik und Angst abgelehnt zu werden.


    Fazit: es beeinträchtigt das Leben sehr, aber bei jedem verschieden. Es formt den Charakter und seine Selbstsicht. Das sollte es aber natürlich nicht ;)


    Ich hoffe ich bin thematisch nicht zu sehr abgeschweift und ich hoffe ich konnte weiterhelfen.


    @ frage: durftest du das Thema selbst aussuchen? Falls ja, was hat dich zum Stottern gebracht? Ich fände es schön wenn du mal ein wenig erzählst, wie du das Thema Stottern so auffasst.


    lg, die Blue :)

  • blue, du hast es auf den punkt gebracht....
    leider formt das stottern unseren charakter und der unerbittlichste gegner unseres stotterns sind wir selbst, weil wir uns immer wieder demotivieren, erniedrigen und uns für uns selbst schämen...

  • Hallo Herr Neffe,
    Sie lassen wohl keine Gelgenheit aus, um Ihr Phantasieprodukt, die Ich-kann-Schule, anzurpreisen. Man kann Ihnen als pädagogisch tätiger Mensch anscheinend nicht entkommen - vor allem nicht im www.


    Da hat Ihnen aber nun der Fragensteller einen dicken Strich durch die Rechnung gesmacht - weil er in der Aufgabe seines Normal-Schule-Lehrers durchaus etwas Sinnvolles sehen konnte. Und meiner Meinung nach hat er diese Aufgabe gut gelöst, indem er sich an Betroffene gewendet hat. Eine originäre Lösung ist nur möglich, wenn die Aufgabe offen gestellt wird und nicht von pädagogischen Überlegungen des Lehrers überfrachtet ist. Bei allem, was man an unserem Schulsystem kritisieren kann: Ich fühle mich mittlerweile nur noch genervt, wenn ich in ein (Fach-)Forum hinein komme und dort Ihre ewig gleich lautende Miesmacherei, verbunden mit standardisierten, "guten Ratschlägen", vorfinde.


    Herr Huber

  • Oje, Herr Huber!


    Schade nur, dass mir die Ratschläge bzw die Literatur von F. J. Neffe sehr hilft.


    Ich hab schon mal geschrieben, dass manche ohne ihr stottern nicht mehr leben können und jede Art von Hilfe schlecht machen.



    Hatte übrigens neulich ein kleines Erfolgserlebnis. Bei einem Lehrgang musste jeder in der Feedbackrunde etwas vor der Gruppe sagen. Ich konnte ziemlich gut sprechen, da ich auf die (schwere) Sprechsituaton durch das Bildern sehr gut vorbereitet war.
    Kennt das Bildern jemand von euch?????

  • Hallo Herr Neffe,
    Sie lassen wohl keine Gelgenheit aus, um Ihr Phantasieprodukt, die Ich-kann-Schule, anzurpreisen. Man kann Ihnen als pädagogisch tätiger Mensch anscheinend nicht entkommen - vor allem nicht im www.


    Da hat Ihnen aber nun der Fragensteller einen dicken Strich durch die Rechnung gesmacht - weil er in der Aufgabe seines Normal-Schule-Lehrers durchaus etwas Sinnvolles sehen konnte. Und meiner Meinung nach hat er diese Aufgabe gut gelöst, indem er sich an Betroffene gewendet hat. Eine originäre Lösung ist nur möglich, wenn die Aufgabe offen gestellt wird und nicht von pädagogischen Überlegungen des Lehrers überfrachtet ist. Bei allem, was man an unserem Schulsystem kritisieren kann: Ich fühle mich mittlerweile nur noch genervt, wenn ich in ein (Fach-)Forum hinein komme und dort Ihre ewig gleich lautende Miesmacherei, verbunden mit standardisierten, "guten Ratschlägen", vorfinde.


    Herr Huber

    Missgunst ist nicht die hilfreichste Form der Pädagogik, lieber Herr Huber. Dadurch, dass man andere nach unten zu drücken sucht, wird das eigene Niveau - das Sie doch sicher haben - nicht höher. Warum machen Sie nicht einfach aus Ihrer reichen Praxis einen konkreten Lösungsvorschlag, vor dem alle Ich-kann-Schule-Löungbsbeispiele verblassen? Ich freue mich, von Ihnen konkret zu lernen, und grüße freundlich.
    Franz Josef Neffe

  • Das Mindmapping kenn ich leider nicht.
    Bildern ist eine Art Vorprogrammierung auf eine (Sprech) Situation. Es wird im Buch "Die Befreiung vom Stottern durch Autosuggestion" von F J Neffe ganz gut beschrieben. Möchte es hier nicht genau beschreiben da ich eher empfehle das Buch zu lesen, bzw möchte ich hier keine Inhalte davon einfach so preisgeben.


    Roland Pauli macht es in seiner Nachbereitungs Methode ähnlich.
    Ich hab auch noch sehr gute Erfahrungen mit einer Hypnoanalyse nach Dave Elman gemacht, wo in Trance der Zeitpunkt bzw die Situation gesucht wird wo man zu Stottern beginnt.