Stottern/Alleine im Raum sein

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  • Hallo!


    Nein! Das mit so wenig Druck wie möglich funktioniert nicht. Denn sonst würden wir heute alle nicht in diesem Forum sein, sondern könnten irgendeine Beruhigungspille einwerfen und würden nie wieder Stottern.:redghost:


    Genau deshalb beissen sich ja die ganze Therapeuten die Zähne am Stottern aus, weil die einfach davon ausgehen, wenn du ruhig, stressfrei usw. bist darfst du nicht mehr stottern.


    Man braucht zum reden einfach eine gewisse Grundspannung, ohne dieser Spannung kann man physikalisch gar nicht Stotterfrei reden! Ganz genauso wie man aus einer Trompete mit nur normal reinblasen auch niemals einen Ton erzeugt!

  • hy!


    Also nur am "Druck" liegt es sicher nicht den mit den jahren gewöhnt sich der körper ja ans stottern und dann wird es natürlich schwieriger etwas dagegen zu machen! forschung haben gezeigt das bei stotterern die linke gehirnhälfte nicht richtig arbeitet beim sprechen - "Einige Nervenverbindungen von oder zu anderen Hirnarealen sind bei den Stotterern gestört", sagt der Neurologe Christian Büchel, Leiter der Studie." So gesehen liegt es dann ja nicht nur am atmen und entspannen sondern auch im gehirn!


    Lg

  • Die Sache mit der Nervenverbindung ist eine sehr umstrittene Sache. Ich hatte mal so eine neurologische Untersuchung - bei mir war alles ok. Das Problem bei Stottern ist die negative Konditionierung in der Kindheitsphase.

  • An große Ereignisse kann sich Dein Gedächtniss erinnern,
    aber nicht an subtile Stimmungen, verstecke Botschaften und verdeckte Ängste.
    Und es gibt den Mechanismus der Verdrängung und Abspaltung, sodaß selbst große Ereignisse aus dem direkt zugänglichen Teil des Gedächtnisses in eine tiefere Schicht verschoben werden können.
    Leider funktioniert unser Bewußtsein nicht wie der Fahrtenschreiber beim LKW, wo Du nur die Scheibe rausziehen musst und alles liegt offen vor Dir.

  • Ich meine damit folgendes: In der Kindheit gibt es eine Phase, in der sich das Sprechen eines Menschen so grundlegend bildet, wie nie mehr in dem Leben wieder. Der Zeitraum ist stark unterschiedlich, man sagt aber so zwischen dem 2. und 10. Lebensjahr. In dieser Phase tritt auch das "normale" physische Stottern - bei dem einen weniger, dem anderen stärker. Wenn man in dieser Phase nun bestimmte Erfahrung mit dem Sprechen macht (es muss nicht immer traumatisch sei), kann das Unterbewusstsein negative Impulse speichern. Diese können nun wieder zu Angst führen und das Unterbewusstsein speichert wieder negative Impulse. So entsteht dann über die Jahre dieser Teufelskreis.


    Und noch mal zum Thema Vererbung: Es wird nicht das Stottern vererbt, sondern die Veranlagung. @ Jenni_eN88: Dass das Stottern sich bei Dir wie ein roter Faden durch Deine Familie zieht liegt daran, dass Dich Dein Vater, Opa und Bruder in dieser wichtigen Kindheitsphase begleitet haben und Kinder einfach sich auch an Sprachvorbildern halten. Das hat echt nicht mit Vererbung oder so zu tun.


    Promi-Beispiel zur Vererbung: Die Altintop-Brüder. Einfach mal meine Beträge bei "Berühmte Stotterer" im Forum lesen.

  • Ich kenne eigentlich nur Hypnose die in die Richtung geht. Das Problem ist einfach, Hypnose kann klären warum Du stotterst aber es zeigt Dir keinen Weg daraus. Der richtige Weg ist einfach mit einer Therapiemethode zu sprechen in der zu sonst große Probleme hast und nomalerweise stotterst. Da kehrt sich die ganze Sache dann nämlich um: Dein Unterbewusstsein speichert nun keine negativen Impulse sondern positive. In der nächsten Situation hast Du denn weniger Angst und sprichst besser. Und das Ganze wird so zum Automatismus. (sozusagen ein "umgekehrter Teufelskreis") :lol:


    Mir persönlich hat Del Ferro sehr geholfen. Obwohl das hier im Forum wegen der Wirkung der Therapie sehr kontrovers diskutiert wird. Im Forum habe ich auch mal darüber ausführlich berichtet.

  • Ich stelle mir das so vor:
    In der Kindheit war ich bestimmten Ängsten (Botschaften/ traumatischen Ereignissen/ etc.) ausgesetzt.
    Symptomatisch geworden sind diese Ängste dann durchs stottern. Es sind also zwei verschiedene Ängste im Spiel:
    1. die Angst, die dann zum stottern geführt hat und: 2. die Angst vorm sprechen selber.
    Die Angst vorm sprechen, vor bestimmten Buchstaben hat sich immer wieder betätigt, sich über Jahre ins Gedächtniss eingebrannt
    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es mir hilft beides zu bearbeiten. Löse ich die Angst, die damals zum Stottern gefüht habe, bin ich nicht automatisch das stottern los.
    Ich habe mehr Kraft für die Arbeit an der Sprachangst wenn es mir gelingt den Balast der alten Ängste, die zum stottern geführt habe, allmählich zu reduzieren.

    Popeln ist nicht der richtige Weg in sich zu gehen.
    Spreche langsam, aber denke schnell.

    Einmal editiert, zuletzt von Christoph ()

  • Hi Christoph,


    Also genau so ist es auch. Die Frage ist nur von welcher Seite der Angst fängt man an ? Wenn man es wie Du sagt über die "erste Angst" es versucht sein Sprachproblem zu lösen bringt eigentlich nicht wirklich was (z.b. Psychotherapeut, usw.). Das Ziel sollte doch sein den negativen Automatismus zu brechen. Also sollte man sich auf die "zweite Angst" konzentrieren.


    Eigentlich gibt es ja diese "erste Angst" nicht. Eine Angst kommt durch eine Verletzung, Trauma, egal wie man es nennt. Die Angst, die dann zum Stottern führt, ist auch immer die Angst vorm Sprechen selbst.

  • Hallo Drown !
    Ich denke es gibt zwei Ängste. Selbst wenn die erste Angst verschwunden sein sollte, bleibt die zweite Angst noch immer übrig, weil sie sich über Jahre oder Jahrzehnte eingebrannt hat.
    Ich erklär mir das so: (der Vergleich "hinkt" ein bißchen): Mal angenommen ich hab mir vor dreizig Jahren einen Nagel in den Fuß getreten oder er wurde mir reingeschlagen.
    Nach dreizig Jahren zieht mir einer den Nagel raus. Werde ich automatisch gerade laufen und aufhören zu humpeln ?
    Ich glaube nicht. Ich muss mich langsam umstellen, alte Gewohnheiten ändern, meine Ängste überwinden.
    Ich rechne immer noch mit dem Schmerz und mit den Einschränkungen. Erst langsam wird meine Festplatte Gehirn umgeschrieben. Das geht nur indem ichs mir immer neu beweise: ja ich kann gerade stehen und gehen oder:
    Ja ich kann sprechen !

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    Einmal editiert, zuletzt von Christoph ()

  • Bei mir ist das mit der Angst ein wenig komisch, galube ich jedenfalls: also, ich habe scho Angst vor der Sprechangst---
    ich versuche mir also immer einzureden, keine Angst zu kriegen, und genau dann bekomme ich sie...
    an ein traumatisches kindheitserlebnis kann ich mich auch nicht erinnern, als kind hat es mich gar nicht gestört, dass ich stottere. Ich bin jetzt 15 Jahre alt, und als ich in die MIttelschule kam (hier in Italien besucht man von 11 bis 14 die Mittelschule) hab ich gemerkt, dass mich meine Mitschüler manchmal komisch anguckten am Anfang. ich war schon einmal bei der Therapie und hab mich also gefragt, ob die mein Stottern wirklich schlimm finden. wenn ich also zurückdenke, kommt es mir vor, als stottere ich erst seit der Mittelschule, denn da hat man mich drauf angesprochen und mir eben (auch unbewusst) gezeigt, dass was mit mir nicht in Ordnung ist. auch wenn mein Stottern mit den JAhren viel weniger geworden ist: in der Grundschule, wo ich viel stotterte und mich das nicht störtem fand ich es viel angenehmer, alsi jetzt, wo ich weniger stottere aber dafür viel darauf achte. das ist doch echt ätzend!"!"!

  • hi,
    Ich bin der Meinung das es alles nur kopfsache ist.
    Bei kleinen Kindern oder Tieren hat man das Gefühl man hat alles in griff. Wenn man Bäcker oder nach den Weg frägt ist die Situation eine andere und man fängt an zu stottern.
    Alles nur kopfsache :hammermich:
    Außerdem glaube ich das Stottern vererbt ist.
    Ich stottere und meine beiden Söhne auch.
    Ein hoch auf meine Gene:(

    • Offizieller Beitrag

    Meine Kinder stottern nicht. Mein Jüngster machte für einige Jahre anstalten, es anzufangen, habe ihn jedoch durch bedächtiges (und richtiges) Handeln davor bewahren können. Heute ist er 18 und total normal mit seinem Sprechen. Gene könnten eine Rolle spielen, ist aber nach meinen Erfahrungen nicht der alleinige Auslöser. Hierzu eine kleine Geschichte, die unter dem Link nachgelesen werden kann: http://www.stott.de/forum/thread.php?threadid=694&sid=&hilight=mein%20kind%20stottert&hilightuser=0


    LG Hans

  • Wenn man sich bei jemandem sicher fühlt, steigt die spannung nicht so doll, wie jetzt zum beispiel bei fremden leuten. Wenn du jetzt also z.B. mit einem fremden redest, steigt die spannung und es kommt zum geholpere. Bei einem bekannten den du gut kennst und wo du dich 'geborgen' fühlst, traust du dich ehezu, zu reden und die spannung ist nicht so hoch. Ich hoffe ich konnte dir helfen :) tut mir leid das ich so spät antworte. Lg

  • @ Hans wie du hier schreibst, ist Stottern im Unterbewusstsein verankert :question:


    Dann müsste es doch komplett heilbar sein, ich kann ja auch meine Rechtehand auf die Linke umgewöhnen und die ist ja auch im Unterbewusstsein verankert :keinplan:
    Nur wie ist die Frage... wüsste es wer wäre er sicher schon Steinreich :engel:


    Theoretisch gesehn, versuchst du dann mit deiner Therapie so wie alle , die Symptome zu umgehn und nicht das Stottern zu heilen :confused:


    Hier noch eine Frage die nicht so reinpasst aber mich tierisch interessiert (bei Google nichts gefundn-.-) wie denkt ein Mensch der Taubstumm und Blind von Geburt an ist? :pinch:


    Danke Mfg :winker:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Chrisi,

    Zitat

    Dann müsste es (das Stottern) doch komplett heilbar sein ...

    Ja, warum denn nicht. Ich habe schon eine Reihe von Leuten bei mir gehabt, die heute völlig flüssig sprechen können und das schon seit Jahren. Bei denen scheint es wirklich geheilt zu sein.


    Aber ich verspreche keine Heilung. Denn das ist auch von Faktoren abhängig, die ich nicht beeinflussen kann. Wenn jemand nicht übt oder das Gelernte nicht anwendet, kann ich nichts machen. Ich sage jedoch, dass jeder sein Sprechen stark verbessern kann, wenn er entsprechende Maßnahmen ergreift.

    Zitat

    Theoretisch gesehn, versuchst du dann mit deiner Therapie so wie alle , die Symptome zu umgehn und nicht das Stottern zu heilen :confused:

    Ich weiß nicht was genau Du damit meinst. Ich versuche die Symptomatik durch das Einüben von flüssigen Sprechmustern zu verändern oder zu verringern. Das funktioniert genau so, wie sich ein Fluss über Jahrtausende ein neues Flussbett gräbt.


    :sun: