Urproblem: gedachte Wirkung auf Andere

Kostenlos: 5 Übungen gegen Stottern

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  • Hey Leute,


    was mich ja schon lange seit meiner Stotterer-karriere beschäftigt, ist die frage warum ich mir teils "minderwertig" vorkomme. Minderwertig ist das falsche wort, aber es ärgert mich, nicht immer und überall das sagen zu können, was ich gern möchte - und warum? Weil ich mir im schlimmsten fall einbilde "peinlich" auf andere menschen zu wirken.


    Aber ist dies denn so? Ich meine der unangenehme "antrieb" des Stotterns entsteht ja eigentlich nur in der Interaktion mit anderen menschen. Würden alle menschen auf einem einsamen planet leben, würde sich keiner ums stottern kümmern. Fakt ist jedoch, dass sich dadurch auch ein sozialer nachteil ergibt: In geselligen runden keinen spontanen einwurf machen zu können, als ruhig und "seltsam" zu wirken, wenn man zwanghaft versucht bestimmte worte zu vermeiden, oder gesprächen aus dem weg zu gehen.


    All dies machen wir ja um nicht peinlich aufzufallen - anderen leuten, die wir meist nicht kennen gegenüber ( bei der eigenen familie, ist dies ja meist nicht so ).


    Darum würde ich gern einmal wissen, ob diese angst begründet ist? Evtl gibt es ja nicht stotterer, die dies hier lesen und oft mit einem Stotterer verkehren?.


    Bzw. hab ich immer das gefühl, dass das einzige "wirkliche" problem in meinem leben mein stottern ist ( "und oh ja... was könnte ich alles machen wenn es weg wäre" ). Aber, selbst wenn es weg wäre, würde ich mir andere probleme "suchen".


    Fakt ist auch, dass wenige menschen dem stottern gegenüber tollerant sind. Vielleicht mögen viele sagen "ja, ich find das nicht so schlimm", meiden einen aber trotzdem. Man sagt seinem nachbarn ja auch nicht " hey pass mal auf, ich mag dich nicht" - man muss
    noch ein wenig mit ihm auskommen.


    EDIT: Festgestellt habe ich auch bei mir, dass es sogar am Tag phasen geben kann, wo es fast weg ist und phasen wo es fast gar nicht geht. - Jenachdem mit WEM wir reden. Es gibt Leute, die es vielleicht eh schon wissen und einen trotzdem schätzen, einem anerkennung wegen anderer dinge entgegen bringen - dann gehts meist recht gut. Trifft man nun auf Leute (z.B. auf der Arbeit) mit denen man auch als "normaler mensch" nicht so gut kann, ist das ganze schon angespannter und das stottern tritt häufiger auf, obwohl man es ja grade da gern vermeiden möchte.


    Ich denke (zumindest bei mir), dass das Stottern stark davon abhängt, wie wir eine Situation unterbewusst einschätzen, ob es uns "eigentlich egal ist", oder ob wir jetzt "ja keinen fehler machen" wollen, die situation evtl. als "bedrohlich" einschätzen.


    gruß

  • Das Stottern wirkt. Dass es das "einzig wirkliche Problem" in Deinem Leben ist, damit zeigst Du Dir selber, dass Du noch nicht WIRKEN gelernt hast.
    Die Weichenstellungen dafür, ob es flüssig meiner Sprache dahingeht oder ob sie steckenbleibt, findet IM UNBEWUSSTEN statt. Mit dem Unbewussten kann man reden. Die einfachste und in der Praxis bewährteste Methode dafür ist Autosuggestion in der hohen Qualität von É.Coué. Zu Coué kamen seinerzeit jedes Jahr zehntausende Hilfesuchende aus aller Welt und aus seinen unentgeltlichen öffentlichen Sitzungen wurden alles andere als Misserfolge berichtet.
    Als Ich-kann-Schule-Lehrer beobachte ich landauf, landab, was Du sagst: dass man sich andere Probleme sucht, wenn zufällig mal eins gelöst wird. Das bedeutet einen vernichtenden Lebensstil, und den lernen alle quasi in der Schule, nicht nur Stotterer.
    Statt mit den tatsächlich für die Lösung unserer Probleme zuständigen Kräften IM UNBEWUSSTEN zu sprechen, verdoppeln wir brav die BEWUSSTEN ANSTRENGUNGEN. In der Folge sind wir dann doppelt angestrengt und irgendwann erschöpft und ausgebrannt. Wir brauchen also eine neue Beziehung zu unserem Unbewussten, wenn wir der Mensch werden wollen, der wir sind. Statt uns mit grober Mühe erfolgreich die Probleme zu vergrößern, LÖSEN wir sie dann in feiner geistiger Präzisionsarbeit mit unseren feinen Kräften. Das geht sehr viel einfacher als alles, was man uns "gelernt" hat.
    Ich freue mich auf Deinen/Euren Erfolg!
    Franz Josef Neffe

  • Also ehrlich gesagt komm ich mir sehr oft "minderwertig" vor wenn ich zum beilspiel ein Termin vereinbaren soll. Denk ich immer vorher "Jaaaaa jetz wirst du wieder stottern und es wird übelst peinlich für dich"


    Ich versuch aber in solchen situationen durchzuatmen und einfach mal an was anderes denken. Ansonsten verläuft das relativ flüssig der gespräch mit "neuen" leuten. Aber der gefühl kommt halt immer wieder und das ist sehr nervig sowas.


    Wegen der Phasen jeder stotterer hat glaub ich solche Phasen wo das mal flüssig geht und wo das gar nicht geht. Bei mir ist das problem das ich mit meiner Familie mit stottern spreche obwohl die mir vertraut sind. Und mit freunden und kolegen fast flüssig. Weißt vilt einer wie sowas kommt?

  • Wer denkt, dass er minderwertig ist?
    Wer denkt: ""Jaaaaa jetz wirst du wieder stottern und es wird übelst peinlich für dich"?
    Wer denkt, dass das Gefühl halt immer wieder kommt und dass es nervig ist?
    Wer denkt, dass er mit seiner Familie stottert und mit Kollegen fast flüssig?
    Wer denkt Deine Gedanken?
    Wer ist der Herr Deines Denkens?
    Auch Herren können noch besser denken lernen.
    Zum Beispiel so gut wie É.Coué. Zu dem kamen jährlich zehntausende, um es von ihm zu lernen. Sein Denksystem ist die bewusste Autosuggestion. Aber nicht als das, was wir draus gemacht haben, sondern so wie es Coué original machte. Könntest es mal original anschauen. Guten Etfolg!
    Franz Josef Neffe

  • Ich kann euch sehr gut verstehen- mir geht es ähnlich. ich denke -aus eigener erfahrung- dass stottern entsteht, wenn wir unbewusst oder bewusst druck ausüben, auf uns selbst. zb vor fremden leute, wo wor gar nicht stottern wollen und uns sorgen, dass wir uns sofort als stotterer outen. mir ist aufgefallen, dass ich flüssig spreche, wenn ich spontan auf etwas antworten muss. da habe ich nämlich keine zeit, druck aufzubauen und mich zu sorgen, dass ich stottere.
    die zeit, in der ich mich minderwertig fühlte, ist vorbei. jetzt fühle ich mich irgendwie stark, weil ich versuche, mein sprechen zu verbessern. und wenn ich erfolge sehe. dann denke ich mir manchmal: mein gegenüber wäre nicht so tapfer wie ich, wenn er stottern würde.
    manche menschen meiden stotternde- das mag sein. aber nicht, weil sie stotternde als unsympathisch oder so empfinden, sondern weil sie vielleicht nicht wissen, wie damit umgehen. aber ich denke, dass die meisten stottern akzeptieren. ich habe bis jetzt jedenfalls kaum negative erfahrungen mit menschen gemacht.