Am Punkt angelangt

Hallo! Ich leide seit einem gewissen Zeitpunkt meiner Kindheit auch unter leichtem Stottern, es war auf ein Mal einfach da und blieb. Es gibt Zeiträume, da spreche ich perfekt, wochenlang. Dann wieder ab und zu leichte Probleme, meistens ist es so, dann umschiffe ich "schwierige" Worte einfach, das kennt ihr sicher alle. Und jetzt bin ich gerade seit über einem Monat in einer Phase wo ich große Probleme habe. Niemand weiß, dass ich stottere. Ich habe sehr viele Freunde und wirke selbstnewusst und stark, zumindest ist es das Feedback, was ich mir von meinen Freunden hole. Ich habe in der letzten wenig Lust auf Treffs, weil ich Angst habe, das jemand es bemerkt. Ich spreche insgesamt weniger. Ich habe auch absolut keine Ahnung, warum es auf ein Mal so schlecht läuft. Eigentlich müsste ich gerade jetzt glücklich und ausgeglichen sein. Ich liebe den Sommer und liebe es, viel zu unternehmen. Gleichzeitig mache ich mir Sorgen um meine Zukunft, wie es mal wird, wenn ich Präsentationen machen muss und es einfach nicht kann. Ich studiere, bin auf einem guten Weg, nur denke ich, dass ich irgendwann an einen Punkt komme, wo mir das Stottern so sehr im Weg steht, dass ich nicht weiterkomme. Da niemand von meinem Problem weiß, spreche ich auch mit niemandem, ich vermittle von mir ein total anderes Bild nach außen als ich es fühle. Ich gebe mich zwar so wie ich bin, aber das Problem klammere ich aus. Nur jetzt zehrt es wirklich an mir wie noch nie zuvor, deswegen habe ich jetzt auch im Internet nach Hilfen gesucht. Diese Seite habe ich gefunden und was hier über Hans' Methoden steht, finde ich sehr interessant. Ich glaube an solche Hilfen, nur weiß ich nicht, wie ich daran teilnehmen kann. Ich wohne in Hamburg, wo findet das denn statt? Wie lange? Ich möchte nicht, dass Freunde davon erfahren. Der Gedanke ist für mich fast unerträglich. Kann ich auch selber Dinge zu Hause probieren? Ich wäre überglücklich über die kleinsten Hilfen!

Hallo Krabbe !

Kennst du die Chaostheorie ? Der Flügelschlag eines Schmetterlings in China kann einen Hurricayne in FLorida erzeugen. Naja, ganz so dramatisch ist es nicht.

Vielleicht hast du gerade jetzt, wo es dir gut geht, mehr Angst davor, zu stottern. Das ist wie: Wer hat mehr Angst um sein Geld.. der Arme Teufel oder der Millionär ? Doch mehr Angst bedeutet auch mehr Stottern, ganz einfach. Im Prinzip ein Irrsinniger Kreislauf: Ich stottere, weil ich Angst davor habe, zu stottern.

Ich bin auch Teilnehmer hier. In regelmässigen Abständen findet ein Training statt, mindestens einmal im Monat. Davon findet eins im Schwarzwald statt und eins im Ruhrgebiet. Sicherlich kannst du dich in den Ferien oder auch so mal eine Woche abseilen. Ich weiss von Fällen, wo selbst der Lebenspartner nicht eingeweiht war.

Danach muss man natürlich zuhause weiterüben. Atemübungen und so. Also, vielen hat das Training unglaublcih geholfen, mir auch. Ich war nie so ein dezenter Stotterer, aber mittlerweile klappt mein Sprechen wirklich prima. Auch sonst bin ich gut drauf und gehe da locker mit um. Ich denke, auch du willst lernen, da ein wenig lockerer mit umzugehen.

Dir jetzt aus dem Stehgreif einen Stotterwundertrick zu geben wäre schön - doch leider kann ich dies nicht. Vielleicht fängst du an mit Meditation oder so. Das ist zwar keine Wunderwaffe, aber tut einem mit der Zeit sehr gut.

Liebe Grüsse, Matze

Aber ich habe nicht die geringste Ahnung, wie Meditation geht.

Ich habe eben den Artikel über das Mädchen gelesen, die nach 7 Tagen wieder gut sprechen konnte. Ich kann ja einigermaßen sprechen und habe auch keine Angst, spreche auch gerne vor dem Plenum. Nur kommen halt immer wieder Blocks, die ich umschiffen muss. Und an Tagen wie heute, wo ich an so vieles denke, was ich machen möchte und mich selbst unter Druck setze, geht das Sprechen sehr schlecht. Ich möchte z.B. ein Stipendium, nur dazu sind Seminare Pflicht, die ich mir einerseits zutraue, andererseits aber große Angst davor habe. Was meinst du, Hans, hilft mir das 7-Tage-Training? Wann ist es denn wieder? Ich muss unbedingt was machen