Macht euch nicht jeck

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  • Hallo Zusammen,


    ich habe mich lange Zeit nicht mehr mit der Thematik befasst, es gab keinen Anlass dazu.


    Weshalb ich auf dieses Thema nun zurück gekommen bin, weiss ich nicht. Von Hölzchen auf Stöckchen wohl.


    Ich lese hier sehr viel Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Aber auch viel Schindluderei (das war zu meiner Zeit nicht anders). Zu meiner Person, ich bin 46 und stottere seit meinem ersten Sprechen. Die Psychologen und Psychiater gaben sich die Klinke in die Hände. Sogar in einer Sekte hatte man mich untergebracht (Friedrich Liebling/Zürcher Schule, btw. lasst die Finger von FJN mit der Ich-Kann Schule). Meine Eltern waren so verzweifelt, dass sie mich zu einem Bioresonanz gedöns brachten (Scientology) und zu einem Geistheiler. Das alles war ein Desaster.


    Ich habe Studiert, zwei Nachdiplome, bin geschieden mit einer wunderhübschen Tochter (15) (die mich auch so liebt wie ich bin) und seit 10 Jahren neu liiert (mit einem Kölsch Mädchen). Ich stehe auch gut im Job. Was ich damit sagen will, um Gotteswillen lasst euch nichts einreden und das Geld in der Verzweiflung aus der Tasche ziehen. Das Stottern geht nie weg, aber es wird mit der Zeit und Selbstachtung besser. Es lässt sich auch nicht kontrollieren oder therapieren, macht euch da nichts vor. Die einzige Therapie seid ihr selbst. Egal wie stark euer stottern ist (ich habe sehr stark gestottert und bin heute fast frei davon).


    Ich weiss welches Leid das stottern bedeutet. In allen Dingen und Belangen.


    Grüsse aus Luzern

  • SailingPapa,


    das ist doch schön zu hören!
    Du hast auch einiges erreicht. War bestimmt des öftern nicht grad einfach und dann auch gleich mit zwei Nachdiplome. "nicht vom Stoff her, denn da kann ich nicht mitreden :hammermich: " aber halt mit dem reden.


    Ich Persöhnlich denke. Wenn wir uns nicht so viel vormachen würden. Im Sinne ah was könnten die anderen von mir denken, man des ist doch peinlich usw....
    Dann würden "wir" auch anders, oder einfach leichter damit umgehen können. Ist aber immer leichter gesagt als getan!


    Da gibt es doch grad die Werbung im TV. "Forderrung für gute Zwecke oder so" wo der Chef missbildete Arme hat und grad ein Essenstaplet im den Händen hält.
    Ich will erst gar nicht wissen was er für überwindungen hürden müsste wenn er "nur" ins Freibat geht, oder im Sommer einfach ein T-Shirt trägt.
    Weil man einfach anders ist. Jeder kuckt einen an.
    Ist ja schön wenn man anders ist. Und die blicke ziehen einen an. Aber einfach nicht im negativen Sinn für die Person! :neinnein:


    Wenn sich ne Frau die Brust vergrößern läßt und die Leute kucken. Des ist ja dann gewollt, Sprich ihr gefällt dies ja!


    Ich hoffe du verstehst bissle mein Vergleich den ich meine. :confused:
    Dass es eben deswegen den Leuten - dass es UNS so schwer fällt.


    Wenn ich mal so alt bin wie Du, denk ich vielleicht auch anders darüber... :))


    Beste Grüße


    Sven

  • Hallo Sven,

    Ich Persöhnlich denke. Wenn wir uns nicht so viel vormachen würden. Im Sinne ah was könnten die anderen von mir denken, man des ist doch peinlich usw....
    Dann würden "wir" auch anders, oder einfach leichter damit umgehen können. Ist aber immer leichter gesagt als getan!

    Da hast Du natürlich nicht unrecht. Aus meiner Erfahrung heraus, befindet man sich immer in der Falle anderen gefallen zu wollen, nicht peinlich aufzufallen und normal zu sprechen. Dass man damit ins Hamsterrädchen kommt, sieht man aber nicht. Bei mir führte diese "Taktik" zu nichts. Im Gegenteil. Was passiert: man konzentriert sich mehr aufs Sprechen als auf das was man sagt. Es ist vermutlich weitaus peinlicher für sich selbst, statt Brötchen einen Kuchen zu bestellen. Bloss weil Kuchen einem besser über die Lippen kommt. Bei jedem diesem Ausweichen, habe ich etwas mehr an Selbstachtung verloren, meine ich.
    In erster Linie musste ich eine Einstellung zu meinem Stottern und mir finden (mir gelang da viel durch Sport), damit ich dem "lachen" und "gucken" begegnen konnte, ohne peinlich berührt zu sein. Auch konnte ich dadurch den direkten "auslachern" begegnen. Und glaub mir das mal, je älter die Menschen umso unverschämter werden sie in dem.


    Wenn man diese Einstellung nicht bekommt, dem eigenen Stottern begegnen kann, kann man auch nicht von anderen erwarten, dass sie es können. Heute, wenn ich in der Vorstellungsrunde in einem wichtigen Meeting stottere, dann mache ich das Aufrecht (und gehe auch nicht, wenn ich dran bin aufs Klo ;) und ziehe mich danach nicht zurück. Auch nicht, wenn einige dadurch peinlich berührt sind. Ich hoffe Du verstehst was ich meine.


    Das ist wohl der erste Schritt. Aber sicher auch der grösste. Danach kann man das begrenzt zu kontrollieren lernen. Aber man darf nun nicht die Erwartungshaltung haben, es geht für immer weg. Es kann so sein, muss aber nicht. Das heisst aber nichts. Was man erwarten kann, dass es praktisch gegen null geht. Das andere nenn ich "verhaspler" ;-).


    Liebe Grüsse,
    René