Hallo Sven,
Ich Persöhnlich denke. Wenn wir uns nicht so viel vormachen würden. Im Sinne ah was könnten die anderen von mir denken, man des ist doch peinlich usw....
Dann würden "wir" auch anders, oder einfach leichter damit umgehen können. Ist aber immer leichter gesagt als getan!
Da hast Du natürlich nicht unrecht. Aus meiner Erfahrung heraus, befindet man sich immer in der Falle anderen gefallen zu wollen, nicht peinlich aufzufallen und normal zu sprechen. Dass man damit ins Hamsterrädchen kommt, sieht man aber nicht. Bei mir führte diese "Taktik" zu nichts. Im Gegenteil. Was passiert: man konzentriert sich mehr aufs Sprechen als auf das was man sagt. Es ist vermutlich weitaus peinlicher für sich selbst, statt Brötchen einen Kuchen zu bestellen. Bloss weil Kuchen einem besser über die Lippen kommt. Bei jedem diesem Ausweichen, habe ich etwas mehr an Selbstachtung verloren, meine ich.
In erster Linie musste ich eine Einstellung zu meinem Stottern und mir finden (mir gelang da viel durch Sport), damit ich dem "lachen" und "gucken" begegnen konnte, ohne peinlich berührt zu sein. Auch konnte ich dadurch den direkten "auslachern" begegnen. Und glaub mir das mal, je älter die Menschen umso unverschämter werden sie in dem.
Wenn man diese Einstellung nicht bekommt, dem eigenen Stottern begegnen kann, kann man auch nicht von anderen erwarten, dass sie es können. Heute, wenn ich in der Vorstellungsrunde in einem wichtigen Meeting stottere, dann mache ich das Aufrecht (und gehe auch nicht, wenn ich dran bin aufs Klo und ziehe mich danach nicht zurück. Auch nicht, wenn einige dadurch peinlich berührt sind. Ich hoffe Du verstehst was ich meine.
Das ist wohl der erste Schritt. Aber sicher auch der grösste. Danach kann man das begrenzt zu kontrollieren lernen. Aber man darf nun nicht die Erwartungshaltung haben, es geht für immer weg. Es kann so sein, muss aber nicht. Das heisst aber nichts. Was man erwarten kann, dass es praktisch gegen null geht. Das andere nenn ich "verhaspler" ;-).
Liebe Grüsse,
René