Stottern in den Ferien

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  • Hallo,


    ich bin die Mutter einer 18 jährigen Tochter.
    Unsere Tochter stottert seit dem Kindergartenalter phasenweise, wir waren bisher nur in Logopädischer Behandlung und dort konnte man ihr nicht wirklich helfen weil sie in diesen Stunden nie gestottert hat.Jede weitere Behandlung hat Laura strickt abgelehnt.Laura geht sehr selbstwewußt mit dem Stottern um und sogar in der Grundschule kam oft der Spruch an Mitschüler :"Ich stotter na und?" Laura ist immer gut mit Klassenkameraden zurecht gekommen und soweit ich weiß auch nie gehänselt worden.Im Moment bereitet sie sich sehr erfolgreich auf ihr Abitur vor, mündlich ist sie auch sehr gut in der Schule und hält sogar Referate.
    Sie sagt das sie keine Angst hat zu stottern und findet es sehr lustig wenn ihre guten Freunde manchmal sogar unbewußt auch damit anfangen wenn sie zusammen sind.
    So weit so gut, wir sind s e h r s t o l z auf unsere Laura und akzeptieren sie so wie sie ist und dazu gehört nun mal das Stottern.
    Wir lieben das Gesamtpaket Laura.


    Ich hoffe nur das sie uns nicht irgendwann übel nimmt das wir sie nicht gedrängt haben sich in Behandlung zu begeben.


    Nun meine Frage??
    Laura stottert ganz verstärkt in den wirklich stressfreien!!!! Schulferien??
    Hat hier jemand eine Erklärung für dieses Phänomen????????


    Viele Grüße aus Köln
    Angela

  • Die Sprache ist ein Werkzeug: ein akustisches aber noch viel mehr ein soziales. Und Deine Tochter scheint ja sehr selbstbestimmt damit umzugehen, wie Du das schilderst. Ich denke, sie kennt ihre Wirkung und ist stolz, dass SIE all das schafft. Sie hat sich, wie man so schön sagt, IM GRIFF - und ihre Talente auch. Talente, die man im Griff hat, werden - wie Du siehst - nicht souverän.
    Du siehst die mächtige SUGGESTIVE Wirkung Deiner Tochter auf ihre Freunde: sogar die müssen auf einmal stottern. So stark kann sie alles im Griff haben. Aber hat sie sich schon einmal angeschaut, wie Suggestion wirkt? Wie ihre eigene unbewusste Suggestion ihren eigenen Kräften gegenüber ist? Hat sie schon je ihren Kräften zugedacht, dass sie stark und souverän werden und alles bestens für sie machen? Oder lässt sie ihre Kräfte nichts selbständig machen? Wie auch immer die Problemstellung ist: man kann reden mit seinen Kräften, die man für die Bewältigung hat. Man kann sie stärken, freigeben, ermutigen, aufrichten,.... alles was gerade sinnvoll ist.
    Auch in der Ich-kann-Schule wird jeder Mensch grundsätzlich akzeptiert; Stottern gehört aber nicht zum Menschen sondern nur seine Sprache; das Stottern nehme ich lediglich als Wegweiser zu den Kräften, die noch etwas brauchen. Vom Stottern lass ich mir nur was zeigen aber kümmern tue ich mich nicht um das Stottern sondern um die Sprech- und Persönlichkeitskräfte des Menschen, sie achte und bewundere ich schon wenn sie noch stocken.
    Überlege Dir mal den Unterschied in der inneren Einstellung und ihrer Wirkung zwischen "Ich stotter, na und?" und "Meine feinen Sprechtalente sind unaufhaltsam im Kommen." - Wie werden die Weichen so oder so gestellt? Wie entwickelt sich die Einstellung, wie die Talente, wie der Mensch auf diesem oder dem anderen Gleis weiter?
    Wir können immer wieder im Leben überprüfen, ob wir auf dem Gleis sind, auf dem wir vorankommen wollen, und wir können ggf. IN UNS die Weichen neu stellen, eben durch Veränderung der inneren Einstellung.
    Ich denke dass es für die Talente Deiner Tochter eine Herausforderung sein müsste, mit ihrer Stimme IN SICH das Leben neu zu bestimmen. Du siehst ja, was das auch außen für eine Wirkung ergeben kann in den Bereichen, wo sie das unbewusst bereits tut. Da warten interessante Aufgaben auf sie. Ich wünsche guten Erfolg.
    Franz Josef Neffe

  • So wie deine Tochter mit dem Thema umgeht ist für jemanden, der bis auf die Logopädie noch keine anderen therapeutischen Impulse in Bezug auf das Stottern empfangen hat, echt ungewöhnlich. Aber schön für sie!!
    Wenn man diesen Umstand betrachtet, dann passt es aber in das Muster, wenn sie in den Ferien plötzlich mehr stottert. Ich denke, dass dies etwas mit den Konditionen, die der Alltag auf sie auswirkt, zu tun hat.
    Vielleicht sind die Ferien für deine Tochter gar nicht so stressfrei, wie man vielleicht annehmen könnte. Plötzlich hast du 6 Wochen frei und musst dich vielleicht fragen:"Was fange ich jetzt mit mir an?"
    Ich selbst bin schon aus so manchem Urlaub ziemlich geschlaucht und wenig erholt wieder rausgekommen... Zum Glück weiß ich jetzt wie`s geht ;o)


    Gruß
    Björn