stottern und alkohol....

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  • ich weiss es klingt blöde, aber damals, als ich noch ein starker stotterer war (heute nicht mehr!), trank ich manchmal einen schluck zuviel als jugendlicher..... ein paar bierchen, oder mal ne halbe flasche vodka.... und siehe da.... ich sprach so flüssig wie jede/r andere.....


    macht das wirklich der alk, ist seine wirkung so relaxend, emthemmend, dass man nicht mehr blockt?


    war ich wieder nüchterm ging das gestammel von vorne los....


    mittlerweile habe ich eine greifenhofertherapie hinter mir, hat gewirkt, wirkt immer noch. ist aber viel arbeit.


    aber wer mir sagt, dass es im alltag so einfach ist, der lügt. man braucht unheimlich viel überwindung, um sich nicht zum idioten abstempeln zu lassen.... ;)


    grüsse, so far, andy

  • hab schon öfter gehört das alkohol bei stotterern helfen soll, bei mir aber nich :P
    Es kommt sicherlich daher, wenn du blau bist denkst du nicht mehr so über das Stottern nach , da ist einem alles scheiss egal
    Wenn dir das Stottern egal ist, redest du flüssig

  • Zu meinen Erfahrungen mit Stottern und Alkohol.


    Insgesamt geb ich euch recht, dass man unter Alkoholeinfluss flüssiger spricht, doch bei mir ist es zum Beispiel so, dass mein Sprachzentrum vermutlich ziemlich schnell langsam wird.^^ Doch es macht natürlich weniger aus( scheiß egal würde ich nicht sagen). Mir ist auch aufgefallen, dass ich mit Alk im Blut seltsame Sekundärsymtome habe..

  • Also ich muss erlich gestehen, dass ich auch ein glass zuviel trinke was aber selten ist und ich muss sagen in dieser zeit merke ich keinen einzigen sprachfehler bei mir. die forscher sollten sich an tabletten ran machen, die das sprechzentrum in wochenendsstimmung versetzen :D

  • Unter Alkoholeinfluss funktioniert meine Konzentration anders: ich konzentriere nur an das was ich gerade sagen will.
    Ohne Alkohol Einfluss ist meine konzentration Umfangreicher... z.B.: beim Gespräch denke ich nebenbei hoffentlich stottere ich bei dem buchstaben A jetzt nicht, oder so...
    Im Grunde erhöhe ich die Wahrscheinlichkeit, das ich stottere, in dem ich mir Druck gebe und somit mich selbst Streße. Jetzt vor oder mitten in einem Gespräch.


    Ist bei mir Aufgefallen.
    Aber Alkohol als Lösungsweg gegen Stottern zu benutzen ist Falsch... kann nur schief gehen.

  • Ich trinke auch gerne mal Alkohl. Aber bei mir ist es ganz anders. Mir fällt das Sprechen um so schwerer um so mehr Alkohl ich trinke. Deswegen habe ich mir angewöhnt erst gegen Ende einer Party mit dem Alkohl trinken anzufangen.

  • Bei mir ist es so:


    Nach ein paar Bier werde ich relativ flüssig, allerdings mit mehr Sekundärsymptomatik..allgemein werde ich selbstbewußter. Mir steigendem Flüssigkeitskonsum sinkt meien Flüssigkeit. Allerdings werde ich Selbstbewußter

  • Hallo
    Ich habe mich gerade mal registriert, weil ich nach langer Zeit mal wieder über Stottern recherchiert habe. Ich bin 35 Jahre und stotter inzwischen so selten stärker, dass viele Leute gar nicht mehr wissen, dass ich stottere. Wenn ich dann doch mal wieder einen "bad day" habe, sind viele erstaunt. Aber zum Thema kommend.
    Als mir in der 5. Klasse mein Stottern auffiel und ich es vermeiden wollte, geriet ich in den Euch wohl bekannten Teufelskreis (Angst vor Buchstaben, verstärkte Anspannung, stärkeres Stottern, noch mehr Anspannung usw) und entwickelte innerhalt 2 Jahren ein starkes stottern. Damals war mein Alltag geprägt von Befürchtungen, in welcher Schulstunde ich vorlesen musste usw. Das ganze hat meine Psyche total kaputgemacht (oder umgekehrt). Ich hatte keinerlei Selbstbewusstsein usw.
    Als ich dann als Jugendlicher öfters Alkohol (zuerst nur aus Neugier, später zum Berauchen) trank, merkte ich, dass ich mit Alkohol flüssiger sprach. Zur Zeit als ich mein Abitur machte (Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich noch sehr unreif war damals) fing ich an, den Alkohol zu missbrauchen um besser reden zu können bei Kneipen und Discothekenbesuchen. Es half mal mehr, mal weniger. Insgesamt war jeder Tag anders. Es gab Tage, da konnte ich einfach nicht flüssig sprechen. Damals dachte ich, dass alle meine sozialen Probleme nur am Stottern liegen und wenn ich dann unter Alkohol flüssig sprach, war ich ganz stolz und dachte ich werde besser akzeptiert. Oft war ich dann natürlich unangenehm angetrunken.
    Ich begann mich schon vor den Besuchen anzutrinken und nach dem Abitur brachen dann wichtige Regulatoren weg. Ich hatte frei, konnte machen, was ich will usw.
    Was dann passierte, waren 10 Jahre Hölle.
    Alkohol, Drogen, Spielsucht
    Depressionen, Angstzustände, Verarmung, abgebrochene Studien.
    Aus der Angst vorm Stottern ist eine frei flukturierende Angst, ein Engegefühl geworden.
    Ich nehme jetzt Antidepressiva und bin leider auch noch im Substitutionsprogramm.
    Trotzdem habe ich mich wieder besser im Griff und flieg nicht mehr durch die Gegend. Ausserdem verdiene ich inzwischen mit meiner schon immer stark ausgeprägten mathematischen Gabe einiges an Geld beim Internetpoker. Groteskerweise habe ich früher Automaten gespielt und immer mein ganzes Geld verspielt. Poker ist aber ein Strategiespiel und so kann ich dauerhaft gewinnen, weil viele Spieler Mist spielen.
    Haufenweise Bücher und hunderte Stunden von Übung machten den Erfolg aus, anfangs 10 Euro Tische, zuletzt bis 200 Euro Tische (100 Blinds, sprich blind 10 cent bzw 200 cent ).
    Mir fällt auf, dass die meisten Stotterer diese Probleme nicht haben.
    Naja, ich laber grad was mir einfällt, entschuldigt den schlechten Schreibstil.
    Das soll erstens eine Warnung sein. Wer Alkohl benutzt, um Situtationen angenehmer zu machen, läuft Gefahr abhängig zu werden und das ist wirklich nicht zu unterschätzen. Das schleicht sich so langsam ein und irgendwann habt ihr die Gier im Kopf nach dem Glücksgefühl des Alkohols, dass zunehmend ohne ausbleicht und dann mit furchtbaren psychischen Unruhezuständen und Niedergeschlagenheit einhergeht.
    Früher habe ich immer gedacht, ich bin dämlich, weil ich stotter. Inzwischen blicke ich oft auf das verlorene Jahrzent (20 - 30) und in welchen Zuständen ich unterwegs war. Das war dämlich. Mein Problem mittlerweil ist, dass ich mit meiner Psyche Probleme habe. Ich trinke wesentlich weniger Alkohol, aber oft bin ich so niedergeschlagen, dass mir alles schwerfällt. Ich war auch 2 Jahre total clean, habe mich da aber sehr zurückgezogen und hatte trotz der langen Abstinenz immer noch Angststörungen und Depression. Ich habe eine Umschulung zum Fachinformatiker gemacht und im 2. Jahr habe ich ein Praktikum in einer Softwarefirma gemacht. Da sollte ich ans Telefon gehen und FID Software-Gmbh sagen und ich hab es nicht hinbekommen. Da war ich grad neu in der Firma und hab von nebenan den Softwareabteilungsmensch(sehr loyal und gutmütig) gehört, wie er gesagt hat "Das kannst du nicht machen". Ich glaube der Chef hat überlegt, ob er mich kündigt (2 Wochen Probezeit).
    Der andere Entwickler hat auch gesagt "Den hätten wir nicht nehmen sollen". Lustigerweise stotterte der andere Entwickler auch, was ich zunächst gar nicht bemerkt habe. Er hatte so ein paar Vermeidungsstrategien. An diesen ersten Tagen hat mir der Chef gesagt, dass ich den einen Entwickler beim Telefonsupport entlasten sollte und ich jetzt Anrufe engegennehmen soll. Da tauchte plötzlich mein eigentlich altes (als Jugendlicher extreme Telefonhörer und Nachnahmesag Angst) Problem wieder voll auf.
    Das Jahr lief dann wirklich nicht so toll. Ich musste immer irgendwelche Spezialrecherchen für irgendwelche ausgefallene Funktionen oder Programme machen, oder das Netzwerk einrichten (Ich hab eigentlich Netzwerktechnik angefangen und hattte deshalb von der Schule viel Wissen in diesem Bereich.
    Bei der Projektarbeit, der Präsentation habe ich vorher viel Diazepam genommen. Ich war wieder voll drauf und hab da zwar flüssig geredet aber trotdem aufgrund meiner sonst farblosen Präsentation nur eine 3 bekommen.
    Ich schloss dann insgesamt mit 2.4 ab.
    Nach der Umschulung war mir klar, dass ich viel zu wenig konnte, um irgendwo als Programmierer anzufangen und schrieb auch kaum Bewerbungen. Zur Zeit hätte ich wieder Möglichkeiten, möchte aber bis Sommer dem Poker widmen, weil ich inzwischen durchschnittlich 2000 im Monat Gewinn mache. In den letztn 2 Monaten allerdings viel weniger, weil ich erstens eine Pechsträhne hatte und 2. mir zunehmen die Lust fehlt. Ist halt etwas langweilig auf Dauer. Januar warens allerdings 3600 Euro.
    Leider habe ich mich an das viele Geld gewöhnt und durch meine psychischen Problem und daraus resultierendem übermässigem Ausgeben von Geld gerade wieder auf eine kritische Kontolage gebracht. Ich habe im April erst 12 Stunden gespielt und muss langsam aufpassen, dass ich nicht pleite gehe. Ich muss jetzt schon niedriger spielen, weil ich keine grossen Summen mehr habe, die ich im Falle einer Pechsträhne verlieren kann (obwohl ich Gewinnspieler bin, ganz offensichtlich :)
    Naja, das wars erstmal. Vielleicht werde ich irgendwann wieder richtig clean und fange dann wieder an zu stottern ;)


    So nun mal zum Stottern ganz allgemein. Mein Stottern ist über die Jahre zwar schwankend, aber longterm betrachtet sehr zurückgegangen. Das liegt vorallem daran, dass es mir nicht mehr so peinlich ist.
    Das Verhalten meiner Eltern damals in der Jugend war nicht sehr optimal. Meine Mutter brachte anfangs so Sätze wie "Das hat keiner gemerkt" usw.
    Als die Lehrer meine Eltern angesprochen haben, wussten meine Eltern noch gar nicht, dass ich stotter !!
    Danach wurde ich zur Logopädin geschickt, damit die das mal wegmacht.
    Die kam dann mit dem üblichen Gram (Desensibilisierung, Stottern akzeptiern etc. ). Ich sollte z.B. mit meinem Vater über das Stottern reden usw.
    Die ganzen Übungen habe ich nach kurzer Zeit nicht mehr gemacht und immer die Situationen auf der Autofahrt zur Therapeutin erfunden. Es wundert mich, dass meine Eltern mich nie darauf angesprochen haben.
    Die hätten doch mal in den Ordner schauen könne und sehen, dass die Therapeutin will, dass ich mit ihnen übe.
    Die Therapie habe ich dann nach 2 Jahren beendet. Mein Vater hat einmal gesagt "Im Fernsehen war eine von der Stotterselbsthilfe, die hat furchtbar geredet" und einmal hat er mir im Streit gesagt "Du kannst ja nichtmal richtig reden". Man muss dazu sagen, dass er selbst äusserst sensibel ist. Eine Bekannte meiner 'Mutter sagte mal "Der Dithard ist ein Elefant im Porzellanladen".
    Ich kann natürlich nicht für jeden sprechen, aber für mich hat gegolten. Als ich merkte, dass ich von anderen Menschen auch mit Stottern akzeptiert werde, schwand meine Angst und so ganz allmählich hat sich das Gehirn wohl dieses negative Vorfühlen (Ihr kennt das sicher alle) nicht ganz abgewewöhnt, aber doch stark vermindert. Wenn ich doch noch mal Angst vor einem Block habe, dann bin ich nach vorne gerichtet nicht "äh ich heiss Philipp, sondern dann eben langes F-ilipp.
    Das der Rest nicht klappt ist ein anderes Themal. Aber so wie ich gelesen habe, nimmt das Stottern bei vielen Leuten ab dem 20. Lebensjahr ab ohne Therapie. Zumindest die Art und Weise wie ich mein Sprechen verbessert hat, wurde schon bemerkt. Allerdings geht das natürlich unter. Ich habe zu keinem einzigen alten Schulfreund Kontakt. Nur mein ehemals bester Freund hat gerade noch eine E-mail geschafft. So ist das eben ab 30. Naja, ehrlich gesagt haben sich die meisten Leute schon vorher von mir abgewand oder ich von ihnen, aber das hat wiederum gar nichts mit dem Stottern zu tun.

  • Hi Philipp,


    krasse Geschichte sicherlich. An deiner Stelle würde ich jetzt aber mal klar kommen und vielleicht Informatik studieren. Müsstest ja nicht mal Studiengebühren zahlen. Aber mit "Pechsträhne", "Glückssträhne" und was Spielsüchtige nicht alles noch für Schlagwörter haben, würde ich schleunigst aufhören, denn das führt auf lange Sicht zu absolut gar nichts.


    Ich hab da noch eine Frage zu Medikamenten, da ich mich aktuell damit beschäftige. Du sprachst ja Diazepam an. Bist du auf Diazepam immer flüssig? Und falls ja, wieviel mg musst du hierfür einnehmen?
    Hast du vielleicht noch andere verflüssigende Erfahrungen mit Medikamenten gemacht? Was hilft dir, was nicht?

  • Nein, du verstehst das leider falsch. Ich habe mit Internetpoker jeden Monat nur gewonnen. Das liegt daran, dass beim Pokern Entscheidungen gefragt sind, die das Ergebnis beeinflussen.
    Wenn ich von einer Pechsträhne spreche, bedeutet das nur, dass ich unter meinem Durchschnitt war.
    Und der liegt nun mal bei 300.000 Händen bei etwa 15 Euro die Stunde.
    Wenn du das nicht glauben magst, informiere dich mal über Poker und du wirst sehen, dass es durchaus Gewinnspieler gibt, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen.
    Leider habe ich in letzter Zeit zu wenig gespielt und war wohl auch nicht immer in der besten Verfassung.
    Mir ist das vorgestern bei einem Internetsudoku aufgefallen.
    Ich habe einfach viele Leichtstinnsfehler gemacht und da wurde mir plötzlich der Zusammenhang klar.
    Wenn du jetzt noch davon ausgehst, das ich einen grossen Teil meines Gewinnes an Gebühren bezahle, so wäre es bei einem reinem Glückspiel rein unmöglich, dass ich die letzten 8 Monate 10.000 Euro verdient habe.
    Die 2000 Euro beziehen sich auf einen Monat, in dem ich Vollzeit (160 Stunden) spiele, und das war eigentlich nur im Januar der Fall, wo ich 3600 Euro (ohne Gebühren wären es 5600 Euro gewesen) Reingewinn hatte.
    Ich finde schade, dass dies wieder keiner glaubt und meint ich wäre in einem Spielerwahn. Texas Holdem No Limit ist ein Spiel, bei dem gute Spieler langfristig gewinnen.
    Mein Arzt meinte mal, dass es unglaublich wäre, dass ich trotz meiner Probleme noch solche Gewinne mache. Wie müsste es erst sein, wenn ich diese Problem nicht hätte.
    Er will mich dabei unterstützen besser zu werden. Wenn du nicht glaubst, dass man mit Poker Geld verdienen kann google mal unter .
    Gus Hansen
    Doyle Brunsen
    durrrr (ein wahnsinnig talentierter 23- jähriger, der nur die höchsten Tische spielt)
    Das ist keine Spinnerei. Ich spiele 9 Tische gleichzeitig und die mathematische Wahrscheinlichkeit, dass ich nach so langer Zeit bei einem reinen Glückspiel über 10.000 Euro gewonnen hätte trotz Gebühren geht gegen 0.
    Dieses Problem habe ich aber ständig, dass Leute mir das nicht glauben wollen.
    Aber als sie merkten, dass ich ständig das neuste Zeug kaufe, immer Geld habe, in Kneipen gehe usw hat sie mir Glauben geschenkt. Leider wieder eine Rechtfertigung.


    Zum Diazepam: Es ist ein angstlössendes, enthemmendes Medikament, dass stark abhängig macht.
    Es gehört zur Gruppe der Benzodiazepine. Es wirkt inderekt in dem es an Rezeptoren andockt, die wiederum ein Stoff ausstossen, der angstlössend wirkt und muskelrelaxierend.
    Ich denke, dass ein Stotterer in einer Ausnahmesituation stark davon profitieren würde, rate es aber keinem, da es einen Jojoeffekt hat.
    Ausserdem ist mein Stottern wohl nicht so stark auf Hirnfehlfunktionen zurückzuführen, da ich erst ab der 5. Klasse wirklich angefangen habe richtig zu stottern.
    Davor war es nur eine Sprachentwicklungsstörung (Ich habe sehr spät mit reden angefangen) und in der Grundschule von mir unbemerktes holperndes Stottern.
    F,F,Frau Schwing habe ich noch an Erinnerung, dass ich mal angesprochen wurde drau.
    Leider hat es meine mündliche Mitarbeit auf dem Gymnasium behindert und ich lebte damals nur in der Angst vor der nächsten peinlichen Situation.
    Ich habe mir sogar in der 9. Klasse schon Gedanken über das mündliche Abitur gemacht, was letztendlich in Religion doch sehr gut lief mit 13 Punkten. Sicher wurde da auch auf mein Problem geachtet. Das war auch das einzige Thema in Religion, auf das ich vorbereite war und man bekommt Zeit vor der Prüfung um sich vorzubereiten. Die letzten 2 Schuljahre hatte ich keine Angst mehr in der Schule und konnte oft einigermassen flüssig reden.
    Medikamente würde ich an deiner Stelle nicht einsetzten.
    Wie alt bist du ?
    JA, ich bin immer flüssig auf Diazepam. Aber ich habe wohl auch keine so starke neurologische Disposition zum Stottern.

  • Ich glaube dir sehr wohl, dass du damit Gewinn machst - und das nicht zu knapp. Die Frage ist nur: Willst du dein ganzes restliches Leben so verbringen? Vorm PC zuhause? Ich weiß nicht, ob du Freundin, Kinder etc. hast, ich vermute mal nicht. Willst du denn nicht irgendwann mal eine Familie haben und einem geregelten Job nachgehen?



    Und das mit den Medikamenten würde ich wirklich gerne wissen. Wäre nett, wenn du da deine Erfahrungen beschreiben könntest.

  • Ich nehme übrigens eine Antidepressiva aus der Grupper der selektiven Serotininwiederaufnahmehemmer SSRI. Als ich demletzt auf Wikipedia war, stand dass es auch positive Eigenschaften aufs Stottern haben kann.
    Am Anfang wohl kaum, denn da hat es leichte Nebenwirkungen wie Agiertheit und Unruhe. Diese Medikamente machen nicht abhängig.
    Zum Thema Benzodiazepine nochmal. Sie ermöglichten mir flüssiges Sprechen in jeder Situation, aber darauf bin ich ja gar nicht merh so scharf, da Stottern für mich keine Katastrophe mehr ist. Wenn ich halt mal 0.5 Sekunden blocke, dann ist mir das egal. Ich schäme mich einfach nicht mehr dafür. Ist halt einfach so.
    Und wenn du die ganzen Drogen absetzt, dann tritt das Stottern verstärkt auf. ich habe das in Entgiftungen erfahren müssen.
    Soll nicht jeder flüssig sprechen können mit den richtigen Atemtechniken etc ?
    Bei mir waren es halt immer diese negativen Gefühle vor dem Stottern. Natürlich hat sich meine Muskelanspannung auch ausgewirkt mit der bekannten positiven Rückkopplung, sei es nun "Hups, ich kann ja reden" oder "Buchstabe kommt nicht raus, noch mehr negative Gedanken etc".
    Manche Therapeuten meinten auch, dass mein Stottern verdrängte Agression sein könnte.
    Leider kann ich keine Verhaltenstherapie machen, weil ich dafür clean sein muss.
    Was das andere Geschlecht angeht, habe ich auch ohne Stottern Schwierigkeiten eine Frau anzumachen. Wahrscheinlich habe ich zuviel Respekt vor Frauen und verkrafte Zurückweisungen schwer.
    Bin sehr sensibel und auch immer sehr einseitig interssiert. Entweder volle Kanne oder gar nicht.

  • Okay, hab dein Edit jetzt gelesen.


    Ich bin 22. Chronisches Stottern ist stets auf eine neurologische Disposition im Sprechzentrum des Gehirns zurückzuführen, sicherlich auch bei dir. Es steht allerdings auf einem anderen Blatt, wann und ob sich diese Disposition bemerkbar macht. Bei den meisten Stotterern bereits seit Beginn des Sprechens, bei einigen erst später, in ganz seltenen Fällen gar nach der Pubertät.


    Dass das Medikament, das dir hilft, angstlösend und muskelrelaxierend wirkt, verwundert auch nicht. Denn Angst ist ein Verstärker beim Stottern und die Fehlfunktion im Gehirn führt dazu, dass bestimmte Muskelpartien gegeneinander arbeiten beim Sprechen.


    Falls es dich interessiert, die zwei nachfolgenden Links schildern, wie man mit Medikamenten nachhaltig stotterfrei wird:


    http://thevoiceinstitute.com/hope.htm


    http://www.stutteringhelp.org/Default.aspx?tabid=170


    Im ersten Link beschreibt ein ehemals starker Stotterer, wie er nach etlichen vergeblichen Therapien einen Beta-Blocker und Buspar, ein angstreduzierendes Mittel, fand, das ihn bei kombinierter Einnahme nachhaltig flüssig machte.


    Im zweiten Link, von der Stuttering Foundation of America, wird eine wissenschaftliche Studie vorgestellt. Dr. A, ein starker Stotterer, wird durch die Einnahme des Antidepressivums Citalopram und des angstlösenden Mittels Alprazolam auf Dauer flüssig.


    Zu beachten ist hierbei: Buspar hat keine Suchtgefahr. Insofern werde ich persönlich in nächster Zeit die Variante 1 ausprobieren.

  • Naja, Betablocker habe ich mal bei der Bundeswehr bekommen. Als mein Vater das sah, war er entsetzt und hat das Medikament eingeschlossen. Buspar ist irgendso ein komisch wirkendes Zeug, das mir wohl nicht gefallen würde.
    Ausserdem nehme ich gar kein Diazepam gegen mein Stottern.
    Ich nehme nur Paroxetin gegen meine generalisierte Angst.
    Wenn ich Diazepam schon früher in die Hände bekommen hätte, dann hätte ich das sicher missbraucht, aber ich bin zum ersten mal mit 23 darauf gestossen und hab es genommen um gut drauf zu sein und meine Probleme nicht wahrzunehmen.
    Würde gar keine Kombination ausprobieren. Das Buspar hilft verwundert mich schon etwas, weil es eigentlich keinerlei entspannende Wirkung hat. Habe es aber noch nie ausprobiert, da viele Angst und Depressionspatienten nicht so begeistert waren in den einschlägigen Foren.
    Hm, da steht, dass Stotterer zu viel Dopam haben.
    Aber stimmungsaufhellende dopaminsteigernde Drogen wie Amphetamin oder Kokain verstärken Stottern bei mir nicht, im Gegenteil.
    Ich war ganz faszinierd, dass ich auf MDMA (Ecstacy) nicht mehr stotterte, vorallem in Kombination mit Alkohol.
    Für mich depressiv angehauchten Typ wäre Methode 1 wohl nichts.
    Vielleicht habe ich ja auch deswegen weniig Probleme mit Stottern, weil ich ein SSRI nehme und gelegentlich Diazepam, dies aber eher gegen den psychischen Druck.
    Derzeit habe ich mit dem Arzt ausgehandelt, dass ich eine geringe Menge Diazepam ausschleichend bekomme, damit ich mich nicht auf dem Schwarzmarkt eindecke und dann gleich viel aber selten nehme.
    Vielleicht ist diese Mischung aus etwas Diazepam und Paroxetin ja gar nicht so schlecht. Eigentlich solll man ja Diazepam inner nur kurz nehmen. Aber ich sagte meinem Arzt, dass es mir einfach besser geht und ich damit auch besser auf Alkohol und Drogen verzichten kann.
    Wie schlimm ist denn das Stottern noch bei Dir.
    Ist aber interssant zu wissen, dass diese komischen Gefühle vor dem Sprechen nicht irgendwelche tiefenpsychologischen Erscheinungen sind, sondern Störungen im Gehirnstoffwechsel.

  • Zitat

    Original von phillkill
    Soll nicht jeder flüssig sprechen können mit den richtigen Atemtechniken etc ?


    Nein. Das wird zwar von vielen sog. Stottertherapeuten propagiert, u.a. auch vom Betreiber dieses Forums, aber wissenschaftliche Studien haben unlängst gezeigt, dass die falsche Atmung nicht die Ursache, sondern eine Folge des Stotterns ist. Ich habe in meiner blauäugigen Teenie-Zeit viele darauf basierenden Therapien ausprobiert und es hat weder mir noch den meisten meiner Mitteilnehmer auch nur annährend etwas gebracht.


    Zu den Medikamenten noch mal kurz: Wenn du dir die verlinkten Berichte durchliest, wirst du feststellen, dass Menschen diese Medikamente regelmäßig einnehmen und mit ihnen leben, wobei die Nebenwirkungen mit der Zeit abklingen.


    Ich sage nicht, dass jeder damit stotterfrei wird oder dass es DER Weg ist, sondern, dass man darüber diskutieren sollte. Ich werde, wie gesagt, Propranolol und Buspar in den nächsten Wochen kombiniert einnehmen und dann sehen, ob sich bei mir dieselbe Wirkung einstellt wie beim Verfasser des verlinkten Erfahrungsberichts. Einen Versuch ist es meines Erachtens wert.

  • Zitat

    Original von Matze B. Goode
    Ich kenne viele, bei denen die richtige Atemtechnik das Sprechen dramatisch verbessert hat. Dass eine falsche Atemtechnik nun eine Folge des Stotterns ist mag sein. Aber dass es nicht möglich ist bei der Atemtechnik anzusetzen ist schlichtweg falsch. Ich finde auch anmassend, wie du dies mit einem "Wisch" wegwischst.


    Ich habe nicht geschrieben, dass auf Atemtechnik basierende Therapien niemandem helfen. Philipp fragte, ob JEDER mit einer "richtigen" Atemtechnik flüssig sprechen könnte und ich verneinte dies. Das ist ja auch ein Fakt. Ich habe sehr viel geübt und es hat mir nichts gebracht. Auch meine damaligen Mitteilnehmer haben sich mit den Zwerchfellanimationen abgeschuftet, nahezu ohne Ergebnis. Bei jenen, bei denen Stottern tatsächlich besser wurde, ließ dieser Effekt mit der Zeit nach, so dass sie nach einigen Monaten wieder da waren, wo sie begonnen hatten - trotz regelmäßiger Übung. Dass die meisten Atemtechniken vom Schonraum der Therapiegruppe in die harte Wirklichkeit des Alltags äußerst schwer transportierbar sind, will ich an der Stelle mal ganz unerwähnt lassen.


    Atmung hat meines Erachtens absolut nichts mit Stottern zu tun, der Meinung sind zB auch auf Stottern spezialisierte Logopäden wie Rauschan und Welsch. Allerdings ist es auch bekannt, dass man Stottern durch Ablenkung minimieren kann. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob man dabei auf seine Atmung achtet oder sich fest darauf konzentriert, dass etwa die eigene Mutter ermordet wird: Man ist in dem Moment abgelenkt, denkt nicht mehr ans Stottern, was wiederum zu einer Verflüssigung führen KANN. Eine Lösung ist das in meinen Augen keinesfalls.


    Ich persönlich kenne auch durch meine Arbeit in der BVSS und Teilnahme an Selbsthilfegruppen, Seminaren und Therapien sehr viele Stotterer und niemand, ich betone niemand davon, hat das Stottern mit Hilfe einer Atemtechnik überwunden.


    Zitat

    Original von Matze B. Goode
    Deine unwirsche Art, mit der du alle "sog. Stottertherapeuten" in eine Schublade wirfst ist wirklich anmassend. Der "Betreiber dieses Forums" hat nämlich kein konkretes Heilversprechen auf seiner Homepage, ausserdem ist die Atemtechnik nur ein kleiner Teil seiner Ansätze.


    Ich habe auch nicht geschrieben, dass derjenige ein Heilversprechen abgegeben hat. Es ist allerdings Tatsache, dass Hans in seinem Ansatz der Atmung eine hohe Bedeutung beimisst. Auch ist sie nicht ein "kleiner Teil" seines Ansatzes, sondern ein elementarer. Dass darüber hinaus noch sehr viel mit Meditation gearbeitet wird, ist mir übrigens bekannt.



    Zitat

    Original von Matze B. Goode
    Was sagst du da? Du begründest, dass man mit einer Atemtechnik nicht fliessend sprechen kann, weil die Atemtechnik nicht die Ursache, sondern die Folge des stottern ist? Obwohl du damit möglicherweise recht hast, ist das keinerlei Argument dafür, warum eine Atemtechnik nicht zum fliessenden Sprechen führen kann.


    Nein, das verstehst du falsch. Ich sage nicht, dass es nicht möglich sei, mit einer wie auch immer gearteten Atemtechnik flüssig zu reden, s.o. meine Ausführungen zum Thema Ablenkung. Ich sage nur, dass ich persönlich es für falsch und nicht zielführend halte, Symptome zu behandeln.


    Im Übrigen erhebe ich keinesfalls einen Anspruch darauf, dass das, was ich zum Thema Atemtechniken schreiben, allein selig machende Wahrheit sei. Es ist lediglich das Ergebnis jahrelanger Erfahrung, der Lektüre von Fachbüchern und des Informationsaustauschs mit vielen anderen Betroffenen.


    Wer meint: "Ich habe mit einer Atemtechnik mein Stottern gut im Griff" - bitte sehr, ist doch toll, wenn es einem Stotterer besser geht. Allerdngs wehre ich mich dagegen, wenn propagiert wird, dass eine angeblich falsche Atmung Ursache des Stotterns sei und eine angeblich richtige Atmung jeden Stotterer heilen würde. Damit arbeiten nämlich Greifenhofer und Del Ferro - und ihr Misserfolg gibt mir Recht.

  • Zitat

    Original von phillkill
    Wie schlimm ist denn das Stottern noch bei Dir.


    Objektiv gesehen ist es wohl nicht so schlimm. Ich stottere nicht viel und nicht stark, aber ich stottere. Und das kotzt mich tierisch an. Ich habe zwar mittlerweile gelernt, selbstbewusst damit umzugehen und vermeide so gut wie nicht mehr, aber jeder Stottermoment ist dennoch nervtötend.