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Und wieviel Energie hast Du Deinem Sprechtalent zugedacht und zugesprochen? Merkst Du, wie unterernährt es ist? Wie ausgehungert nach Deinem Zuspruch und Zutrauen?
Seit nunmehr 16 Jahren sage ich mir fast jeden Morgen: "Heute wird ein guter Tag. Ich bin in der Lage, flüssig zu sprechen. Heute freue ich mich auf jede Konversation"
Bücher zu Autosuggestion habe ich auch gelesen. Ich glaube auch ein wenig daran.
Seminare zu ordentlicher Kommunikation, freies Sprechen und Selbstdarstellung habe ich auch belegt.
Ich halte mich eigentlich für einen durchschnittlich cleveren Menschen. Ein Studium habe ich erfolgreich abgeschlossen. Lese regelmäßg die ein oder andere bildende Lektüre und habe mir zu den gängigen Themen dieser Welt mittlerweile eine eigene Meinung bilden können.
Aber eine Äußerung von Franz Josef erscheint mir absolut nicht begreiflich:
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Wer frei sprechen will, muss sich dafür freisprechen. Wer sich freisprechen will, muss sich erst einmal freidenken. Das ist an sich ganz einfach.
Mir erscheint das nicht ganz einfach:
- Ich will frei sprechen
- jeden Tag auf's Neue, seit mehr als einem Jahrzehnt, ist mein Geist bereit dafür
Wie ist es möglich, daß ich immer noch stottere ?
Bin ich so beschränkt ? Hört sich mein Geist selber nicht richtig zu ???
Man kann viele Bücher lesen, sie gar verschlingen. Doch eine, ganz entscheidende Sache, wird dabei von den jeweiligen Authoren nicht beachtet:
Die Macht der Gewohnheit !
Für mich eine der schlimmsten Gegner menschlicher Weiterentwicklung.
Natürlich kann mir ein Buch die besten Alternativen zu meinem Stottern in den schönsten Farben ausmalen. Natürlich kann ein Buch mir Wege und Hilfestellungen darbieten.
Doch wie sollen diese in die Tat umgesetzt werden ?
Ein Buch legt man weg, man vergisst den Tenor eines Buches ganz flott, wenn der Mensch damit Akzeptanzprobleme hat oder der erste Versuch der Umsetzung in die Realität scheitert.
Es ist doch viel einfacher, den gewohnten Gang zu gehen und somit das Stottern zu akzeptieren. Oder ?
Ich persönlich halte nichts von solchen Büchern, würde eine Therapie mit Langzeitnachsorge immer vorziehen !
Allerdings lasse ich mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen..... Sollte ich mein letztes Buch:"Selbsthypnose" jemals wieder vom Staub befreien und zuende können, ersteigere ich mir mal das von F.J. genannte
Przemi, so schwierig das alles auch für Dich ist und so bescheiden Du Dich vermutlich manches Mal in der Schule fühlst: Stehe es durch !!!
Lasse Dich nicht von Deinem Stottern auf einen falschen Weg führen, den Du eigentlich gar nicht gehen möchtest.
Ich weiss, wie schwer das ist. Man hat gut reden. Aber wir alle hier kennen diese Probleme bis zum Erbrechen. Und aus allen ist doch trotz dieser Tatsache etwas geworden.
Während meiner Studienzeit hätte ich mich auch gerne oftmals in Luft aufgelöst, wenn der Prof ausgerechnet mich etwas im riesen Hörsaal fragte. Aber schau, ich lebe noch. Diese Zeit geht vorbei.
Du wirst astreine Tage erleben, aber auch furchtbar miese. So ist das einfach. Irgendwann wirst Du daran wachsen und Dich nicht mehr schämen dafür.
Schau Dir mal Dein Umfeld ganz genau an. Jeder hat auf seine Art irgend einen "Fehler" mit sich herumzuschleppen. Wir sind alles nur Menschen, keiner ist perfekt. Und das ist auch gut so !
Ich rate Dir dazu eine Therapie zu machen. Mache Dich einfach mal schlau, was es da so alles gibt und schnuppere in die ein oder andere rein. Du wirst sehr liebe, warmherzige und lustige Menschen kennenlernen, denen es ebenso ergeht wie Dir. Versprochen !
Persönlich und aus eigener Erfahrung lege ich Dir Stottertherapie von Hans ans Herz. Dort kriegst Du ein Komplettprogramm von Kopf, über Muskelregionen, bis hin zu Streicheleinheiten für die Seele verpasst.
Versuch es einfach mal, Du hast nichts zu verlieren
Grüßle
Ni..Ni....Nicole