Stottertherapie Sabine Schütz - Erfahrungen? - Nach der Therapie: Erfahrungsbericht!

Du möchtest wissen wie Dir eine Stottertherapie hilft? Dann informiere Dich jetzt über die Stottertherapie.
Kostenlos: 5 Übungen gegen Stottern

Mit unseren erprobten Übungen lernst Du, Dein Stottern zu reduzieren – kostenlos und von zuhause.

Jetzt anmelden und sofortigen Zugang zu den Übungen gegen Stottern erhalten.

  • Hallo,
    Ich stottere seit meinem 6. Lebensjahr. Manchmal sehr stark, manchmal aber auch nur ganz selten. Ich habe schon viele Therapien hinter mir, aber keine hat wirklich was gebracht. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich nach der Therapie die gelernte Sprechweise nicht mehr angewendet habe, weil sie sich -wie ich fand- komisch angehört haben. Jetzt weiß ich aber, dass das ein großer Fehler war und ich, wenn ich es durchgezogen hätte, längst flüssig reden könnte.
    Naja, jetzt soll sich das aber ändern und ich will nochmals einen Versuch starten.


    Durch eine Reportage im SternTV bin ich auf die Stottertherapie von Sabine Schütz aufmerksam geworden. Ihre Vorgehensweise, den Stotternden zu helfen, finde ich eigentlich ganz gut.
    Nun wollte ich hier im Forum mal fragen, ob jemand mit dieser Therapie schon Erfahrungen gesammelt hat und etwas darüber berichten kann?



    Hier der Link zur Therapie: http://www.therapie-fuer-stotternde.de/



    MfG

  • Was ist denn das für eine "Therapie", nach der man "die gelernte Sprechweise anwenden" muss?????
    Bei mir gilt es erst als Therapie, wenn es vom Stottern befreit.
    Wenn ich zum Stottern dazu auch noch künsltich Theater spielen muss beim Sprechen, ist das das Gegenteil von Therapie.
    Therapie ist es, wenn ich endlich der Mensch sein kann, der ich bin.
    Ist es ein Zufall, dass Dir ausgerechnet im Schuleintrittsalter nicht nur die Spucke sondern auch noch die Sprache weggeblieben ist?
    Da ist etwas ganz natürlich 6 Jahre lang in Fluss und auf einmal passiert etwas, was diesen Fluss aufstaut und blockiert.
    Halte Dich zurück! Benimm Dich! Sei folgsam!
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass (nicht nur) die Lehrerin nicht mit so gutem Beispiel vorausgegangen ist, dass man ihr hätte folgen können.
    Sie ist wahrscheinlich überhaupt nicht von der Stelle gekommen in ihrer eigenen Entwicklung.
    Nun, was passiert, wenn man jemand folgen soll, der selber nicht vom Fleck kommt?
    Ist doch klar: Man läuft auf, steckt selber fest, kommt nicht weiter!
    Ist da nicht Deine Situation?
    Un dann sollst Du Dich auch noch BENEHMEN!
    Wer sich benimmt, ist benommen.
    Fühlst Du Dich in der Zwickmühle, in die man Dich da gebracht hat, etwa nicht benommen?
    Und dann sollst Du Dich auch noch zurückhalten, wo es doch in Deinem Leben schon bald 10 Jahre immer dingender vorwärts gehen soll!
    Da hätte ich auch Blockaden.
    Bis heute bist Du daran gewöhnt, zu tun, was man von Dir verlangt.
    Wie Du siehst, ist ein erklecklicher Teil davon aber blanker Unsinn.
    In der Pädagogik gilt SICH ANSTRENGEN immer noch als Lösungs- und Erfolgsrezept.
    Konkret wird man aber, wenn man sich anstrengt, nur angestrengt und überhaupt nicht gelöst.
    Es ist also ein MISSerfolgsrezept.
    Für eine echte Lösung ist überahupt keine Anstrengung nötig.
    Echte Problemlösung ist in der neuen Ich-kann-Schule eine feine geistig-seelische Präzisionsarbeit.
    Statt Deine Kräfte & Talente mit Übungen und sonst was zu quälen, solltest Du ihnen viel lieber mit Hochachtung und Respekt begegnen.
    Wenn Du z.B. von mir was wolltest, kämst Du doch sicher nicht auf die Idee, mir das anzutun, was Du Deinen sensiblen, genialen Sprech- und Sprach- und Kommunikationstalenten immer antust.
    Du musst Deine wirklich genialen Talente nicht noch perfekter vergewaltigen.
    Du solltest sie vielmehr endlich um Verzeihung bitten, dass Du Dich für sie geschämt hast, sie im Stich gelassen hast und ihnen untreu geworden bist!
    Versöhne Dich endlich mit Deinen wertvollsten Kräften!
    Werde EINS mit ihnen!
    Hör auf, sie wie Feinde zu behandeln und gewinne ihre Freundschaft!
    Jedes Deiner Talente ist nur dafür auf dieser Welt, sich zu verwirklichen, indem es alles für Dich tut.
    Höre auf, es Deinen Talenten zu vermasseln!
    Versuche nicht dauernd, ihren Job zu tun!
    Behandle sie anständig - Du bist ihr Chef - und lass sie es für Dich tun!
    Wenn Du Dir die einzelnen Therapien und Therapeuten und ihre Erfolge und Schein- und Misserfolge anschaust, wirst Du sehen:
    Die Erfolge sind so gut, wie sie dich dazu bringen, gut mit dir selbst und deinen originalen Lebenskräften umzugehen.
    Ich freue mich auf Deinen Erfolg.
    Franz Josef Neffe

  • F.J Neffe,


    nicht umsonst sagt der Volksmund "Ratschläge sind auch Schläge".


    Ratschläge werden vor allem als unangenehm empfunden, wenn sie dem Empfänger einen Mangel unterstellen.
    Dieser Effekt verstärkt sich, wenn der Ratschlag ungebeten kommt.


    Wenn jemand zum Beispiel von Problemen erzählt, sollte man sichergehen,
    dass er tatsächlich einen Ratschlag will.
    Denn oft genug möchte er sich nur aussprechen.
    Um das zu klären, sollte man ihn einfach fragen.


    Aber auch ein ungefragter Ratschlag lässt sich vermitteln, ohne den anderen vor den Kopf zu stoßen.
    Wenn man einen Ratschlag gibt, ist der "Ich-Bezug" wichtig.
    Denn solange ich bei mir selbst bin und von meinen eigenen Gefühlen spreche,
    kann ich den anderen nicht verletzen.


    Probiers aus, es ist nie zu spät !


    Ich freue mich auf Deinen Erfolg.
    Christoph

  • Hallo Sabine
    Zu allererst, ich kann alles, was dir widerfahren ist, nachvollziehen.
    Ich bin 51 jahre alt und stottere seit meinem 5. Lebensjahr.
    Ich kann deine Scham, Zurückweisungen und Beleidigungen nachempfinden.
    Niemals habe ich mein stottern als "normal" empfunden und habe dagegen angekämpft.
    Mittlerweile bin ich zur Erkenntnis erlangt, dass das Stottern zu mir gehört.
    Ich habe, wenn du es so sehen willst, resigniert, und nehme meine gestörte Sprache an.
    Ich könnte dir erzählen, was mir im Laufe meines Lebens alles passiert ist, was mein
    Stottern betrifft, doch möchte ich dich damit nicht langweilen.
    Vielleicht intessiert es dich dennoch, dass ich seit 31 Jahren verheiratet bin, eine liebe
    Partnerin gefunden habe, 2 Kinder (2 Mädchen) in die Welt gesetzt habe, die "normal"
    sprechen. Ich habe diverse Krankheiten, die mich zum Ende meines Lebens führen werden.
    Seit meinem 10. Lebensjahr bin ich depressiv und war oft verzweifelt,
    habe mehrmals versucht, mir das Leben zu nehmen.
    Trotzdem darf ich alles in allem mit mir und meinem Leben zufrieden sein, denn es gibt Menschen, denen
    es tausendmal schlechter geht als mir.
    Meine lieben Kinder und Verwandten werden für mich weiterleben...
    Wir kommen hier in ursprünglich philosophische Erörterungen, mit denen ich dich nicht belästigen möchte.
    Vielleicht hast du im fortgeschrittenen Alter Freude an Philosophie und Existenzfragen.
    Bis dahin wünsche ich dir ein erfülltes, freudvolles und lustiges Leben.
    In diesem Sinne: man kann aus seinem Leben mehr machen als man sich vorstellt.


    Ich wünsche dir von Herzen alles Gute
    Liebe Grüße, Winnie

  • Ja! Ich bin (war) auch stotterer und war in dieser Therapie von Sabine Schütz. Ich kann dies nur empfehlen. Ich hatte sehr starkes Stottern und dazu krampfhafte starke Mitbewegungen. Man lernt dort flüssig zu sprechen und hat eine zu Anfangs komisch klingende Sprechweise. Wenn man diese aber immer und überall anwendent verflacht sich diese Sprechweise und es geht zum normalen Sprechen über. Ich muss aber jeden Tag üben und mit fremden sprechen, damit sich diese Sprechweise verinnerlicht und dann auch bleibt. Ich stottere fast nicht mehr, nur in sehr grossen Stresssituationen.


    Liebe Grüsse Timo

  • So Leute!



    Ich hab die Therapie jetzt hinter mir. Bin jetzt ca. 2 Monate wieder zu Hause.
    Gleich mal vorweg: ICH STOTTERE NICHT MEHR!!


    Ich war mit der am stärksten Stotternden in der Gruppe. Wir waren zu neunt. Ich war der jüngste mit meinen 15 Jahren. Der älteste war 32. Soweit die Infos.
    Unser Therapietag war von 9:00 Uhr bis 21:00 Uhr. Manchmal auch ein bisschen länger. Wer jetzt glaubt, dass ich dort immer schön ausschlafen konnte, der irrt sich. Dadurch, dass unser Tagesablauf sehr stressig und nur mit wenigen Pausen war, konnte ich jede Minute Schlaf gebrauchen.
    Also um 8:00 Uhr bin ich immer aufgestanden, um die Brötchen zu kaufen. Das tat ich freiwillig, weil ich dann gleich die Gelegenheit bekam, mein neues Sprechen zu trainieren. Zudem ist so ein kleiner Spaziergang am Morgen was schönes. ;)
    So um 8:45 Uhr versammelten wir uns alle am Tisch und machten gemeinsam Frühstück. Am Tisch herrschte zuerst so gut wie keine Kommunikation. Ist ja auch irgendwo verständlich...
    Nach der ersten Woche änderte sich das aber.
    Dann um 9:15 Uhr kam immer Frau Schütz und wir begannen mit der Sprechtherapie, die bis Mittag dauerte.
    Nach dem Mittagessen ging es ab zur Ergo-Therapie. Dort haben wir bei schönem Wetter immer draußen was unternommen. Bei schlechtem Wetter waren wir in einer Halle und haben uns dort ausgetobt. Sollte halt eine kleine Abwechslung zur Therapie sein. Fand ich auch immer ganz gut.
    Als wir wieder zurück waren, hatten wir eine kleine Entspannung, sprich progressive Muskelentspannung.
    Dann hatten wir bis ca. 19:00 Uhr Sprechtherapie.
    Nach dem Abendessen haben wir nochmal in Kleingruppen geübt. Der Rest des Tages stand uns zur freien Verfügung. Meistens haben wir gekartet. :)


    Joa, das war so im Groben der Tagesablauf. Manchmal sind wir in die Stadt gefahren, um dort Umwelttrainings (also das Sprechen in der "Realen Welt" beim Sprechen mit Fremden anwenden und üben) zu machen. Oder Telefontrainings und solche Sachen halt...





    Jetzt zum Sprechen:
    Das neue Sprechen wird in drei Sprechstufen erlernt.


    Die erste:
    Man lernt die sogenannten Loslasstöne. Das heißt, man "stöhnt" jedes Wort aus. Dadurch spricht man schon flüssig, aber sehr langsam.


    Die zweite:
    Der Redefluss kommt. Loslasstöne macht man auf alle Wörter, die nicht mit einem Vokal (a, e, i, u, o, ä, ü, ö) anfangen. Auf den Wörtern, die mit einem Vokal anfangen, macht man sogenannte "Earnies". Das ist jetzt etwas schwieriger zu erklären. Es klingt einfach so, als ob man sich beim Reden die Nase zu hält und den Vokal dehnt.


    Die dritte:
    Loslasstöne kommen nur noch auf den wichtigsten Wörtern vom Satz und die Earnies werden gekürzt, also nicht mehr so gedehnt. Alle anderen Wörter werden normal ausgesprochen. Das klappt auch. Allgemein etwas abgeflachter.


    Dass Hänger immer noch vorkommen, ist ganz normal. Schließlich muss sich das neue Sprechen erst verinnerlichen. Hänger muss ich dann gezielt auflösen.




    Ich spreche jetzt immer noch in der dritten Sprechstufe. Allerdings hat sich das im Laufe der Zeit so abgeflacht, dass es für außenstehende nicht vom normalen Sprechen zu unterscheiden ist.
    Auch in der Schule komme ich bestens zurecht. Es klappt auch in Englisch. Letztens bin ich in Englisch abgefragt worden und ich hatte fast keine Hänger.
    Von meinen Mitschülern gab es ausschließlich nur sehr positives Feedback. Von wegen, "dein Sprechen kling schei**" oder sowas...Nein, ganz das Gegenteil. Hätte ich nie gedacht. :)
    Vorlesen klappt auch ohne Probleme. Nur ans Melden muss ich mich noch wagen. Aber das kommt auch noch mit der Zeit. Alles nach und nach...
    Zitat meiner Eltern: "Wir erkennen unseren Sohn kaum wieder". Ganz so ist es natürlich nicht, aber ich bin wirklich sehr kommunikativ (sagt man das so? Naja, egal^^) geworden.




    Kurz noch zum üben:
    Ich muss drei mal täglich 15min aus der Übungsmappe üben. Zusätzlich noch ein Umwelttraining (Sprechen mit Fremden, telefonieren etc) machen.
    Außerdem skype ich auch noch fast täglich mit einem aus dem Kurs.



    Bin mal gespannt wie sich mein Sprechen in den kommenden Wochen und Monaten ändert. :)



    Jo, das wars erstmal meinerseits. Falls ihr Fragen habt, schreib sie einfach hier rein. Ich werden sie beantworten!




    Ich kann diese Therapie nur empfehlen!