Wie fühlt es sich an, stotterfrei zu sein?

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  • Hallo,


    vielleicht geht das mehr ans Hans.


    Wie fühlt es sich an, nicht mehr dran zu denken, ob man stottert, sondern sich einfach auf das Thema freut und berichten kann?


    Wie redest du Hans? Hört man dein Stottern noch? Denkst du auch manchmal noch dran? Ging es dir je besser?


    Erzähl mal ein bisschen, wie Du dich nach deinen Ergebnis gefühlt hast.

    • Offizieller Beitrag

    Tja, das sind interessante Fragen, Stefan. Ich hole etwas aus, auch wenn ich jetzt nicht fertig werde, denn ich bin im Terminstress.


    Ich habe früher sehr stark gestottert. Hab mir beim Reden die Zunge blutig gebissen, war Schweiß gebadet wenn ich mich durchblocken musste, hab mich vieles nicht getraut zu fragen, zu sagen, weil ich Angst hatte zu stottern. Aus zweierlei Gründen: 1. Weil ich nicht wie ein Depp da stehen wollte, den alle auslachen (diese Erfahrung habe ich nicht nur einmal gemacht) und den man für dumm hält, und 2. weil mich das Sprechen aufgrund der Verkrampfungen meines Sprechapparates enorm viel (physische) Kraft gekostet hat.


    Heute spreche ich in den allermeisten Situationen stotterfrei, ohne auf irgendeine Sprechtechnik zurückgreifen zu müssen. Ich hab mich dran gewöhnt, dass ich sprachlich gesehen täglich einen inneren Reichsparteitag feiern kann. Darum denke ich auch die meiste Zeit nicht ans Stottern - und stottere auch nicht.


    Es gibt aber auch noch Situationen, wo die alten Sprechmuster (das Stottern) anklopfen und ich mich auf die Sprech- und Atemtechnik zurück besinnen muss. Was mir - denke ich - in 99,9% aller Fälle auch gelingt. Wenn ich mich verspreche, nicht im Sinne von Stottern, sondern von holperig und unüberlegt sprechen, von korrigieren und wiederholen müssen, dann grinse ich manchmal innerlich und merke, wie scheiß egal (sorry, des bösen Wortes) mir das geworden ist. Es bringt mich nicht wirklich aus der Ruhe und wirft mich nicht aus der Bahn.


    Mir geht's gut, verdammt, was geht's mir gut, ich quatsche wie ein Wasserfall, überall. (aus SprachLos?)


    Später mehr ...

  • Vor 30 Jahren habe ich bei der SSHG München meinen ersten Vortrag über Autosuggestion losgelassen. Den, der von allen am besten Stottern konnte, bewunderte ich, weil ich nur sprechen und er a) stottern und b) sprechen konnte. "Du bist mir überlegen" sagte ich ihm. Er lachte natürlich und freute sich und wir waren auf einmal im flüssigen Gespräch. Bis es ihm plötzlich einen Ruck gab und er mit fuchtelndem Zeigefinger lachend erklären wollte: "Ssssso a-a-a-einfach g-geht das nicht mit Deiner Autosuggestion!" Mit MEINER aUTOSUGGESTION ???? Das war ein totaler Irrtum. Mit SEINER Autosuggestion ging es nicht so einig.
    Was man doch so alles im Eifer übersieht!
    Ich grüße freundlich.
    Franz Josef Neffe

  • F.J Neffe:
    Deine belehrende Beiträge sind wieder einmal fehl am Platz,
    halte Dich endlich aus der Diskussion unter Betroffenen raus.
    Nach 171 gleichen Beiträgen weiß jeder Bescheid worums Dir geht.

  • ich stottere jetzt fast gar nicht mehr.
    und wie fühlt es sich an?
    ganz ehrlich, komisch. es fühlt sich leer an. das mit dem ich mich die letzten jahre beschäftig habe ist jetzt nicht mehr von bedeutung.
    ich war immer sehr stolz auf mich, weil ich trotz des stotterns ein schönes leben habe mit freundin, vielen freunden, guten job usw. aber wenn man merkt dass man das alles mit viel weniger anstrengung haben kann ist man irgendwie nicht mehr so im reinen mit sich selbst. man wird sich irgendwie untreu...


    früher waren einfache dinge für mich große herausforderungen. heute möchte ich vieles nacholen aber dazu bräuchte ich einen 30 stunden tag. mit soviel freiheit muss man erst mal umgehen lernen.
    es gibt noch einige sprechherausforderungen für mich aber ich rede mir dann solange ein gut sprechen zu können bis ich es selber glaube und dan ist die situation plötzlich nicht mehr so herausfordernd. dan macht man es einfach und fertig.
    ich hab auch gar keine lust mehr über das stottern zu sprechen und das thema breitzutretten.
    mal schauen wies weitergeht. jedenfals kann ich das stottern jetzt nicht mehr so richtig als entschuldigung für div. entscheidungen verwenden sowie früher.
    dieses forum hat mir jedenfals gut geholfen weil ich mir einfach die hilfreichen infos rauspickte und ausprobierte.

  • hallo, liebe/r Nachtbaden, ich finde es klasse das du das hier schreibst. Du scheinst zuviel nachzudenken. Dabei kann das Leben doch so schön sein. Du sagst du wirst Dir untreu, ich denke du musst Dir selbst öfter sagen das Alles in Ordnung ist, und Du einen neuen Lebensabschnitt gewonnen hast, Du könntest Dir eine neue Aufgabe suchen. Wie wäre es mit einer Selbsthilfegruppe für Stotterer ? So kannst Du profitieren. Ich weiß aber aus Erfahrung, das man nie ganz geheilt ist .... das ist einfach so. Ich meine das nicht böse. Wenn Du damit gar nicht klar kommst, das ein " Teil von Dir " fehlt dann solltest Du vielleicht eine Psychotherapie machen... Denn Deine Schreibart klingt nicht gut.


    Ich empfehle dir, Deine Gedanken und Erlebnisse aufzuschreiben und das Positive hervorzuheben.


    Mit besten Wünschen


    Nina

  • Ja, das stimmt, wie Nachtbaden geschrieben hat : "ist jetzt nicht mehr von bedeutung."


    Bei mir läuft jeztz genauso, seit paar Monaten (kein einziges Wort ohne Stotten)


    Das ist so zb. wenn Du grosse Probleme mit Schef hast, Jahre lang und plüzlich der Schef geht auf Rente ,kommt andere,bessere wundebare, Problem gelöst. Egsistirt nicht mehr. Sogar 50 Jahe Stotten, die gedanken gehen so schnell weg, wie man niemals gestotten hätte.


    Aber natürlich man erinert sich manchmal die vergangenheit und ist man auch Stolz, dass man die Stotten selbst löschen konnte ,durch eigene Terapii ohne kleinste Hilfe von aussen. Durch so wenig Arbeit Stottenfrei zusein nach ca.50 Jahren sehr starke Stotterei.