Hallo an alle. Wusste nicht ob dieser Thread noch aktiv genutzt wird,da aber die letzte Antwort 2012 geschrieben wurde,möchte ich hier meinen Unmut über die kundtun,die behaupten man selbst sei an der Mißerie Stottern. Das halte ich für absoluten Schwachsinn,denn die Ursache ansich für das Stottern kann aus vielerlei Gründen bestehen. Mal ist es vererbt,mal psychisch bedingt. Das Stottern Leben zerstört ist fakt. Es mag andere geben die damit gute Erfahrungen machen durften,auf Leute traffen die diesem "Manko" wenig bis keinerlei beachtung schenken. Auf der anderen Seite,zu der übrigends ich gehöre,gibt es Leute,die schon ohne dem Stottern allerlei Sorgen und Probleme haben. Das Stottern schmälert noch zusätzlich das selbstwertgefühl. In meiner Kindheit Stotterte ich fröhlich drauf los,gab auch ne Zeit wo ich flüssig sprechen konnte. Doch mit zunehmendem Alter wurde es stärker. HAtte anfangs auch die einstellung,das man sich davon nicht unterkriegen darf. Man lässt sich also davon ne zeitlang nicht unterkriegen,akzeptiert das. Man kann jetzt auch natürlich sagen "Egal was die Leute von euch halten,akzeptiert das Stottern und lernt damit umgehen". Aber da Stottern eben das nahezu wichtigste in unserem Leben behindert,nämlich die Kommunikation und man logischerweise dabei mit seinen Mitmenschen spricht (wie das Wort Kommunizieren ja schon verrät :P) wird man sehr wohl von den reaktionen der anderen beeinflusst. Die ersten paar lacher oder augenverdreher steckt man weg. Geht das über Jahre so und wir zum Täglichen Martyrium,will ich hier denen gegenüberstehen,die hier so großspurig von "Kraft und Vertrauen in eigene Talente setzen" sprechen,denn ich bin mir nicht sicher,ob die wissen was Stottern überhaupt bedeutet. Das geht vielleicht Jahre gut,aber irgendwann mal kommt der Punkt,wo man nicht mehr kann.
Es gibt (leider zuviele) von der Sorte Mensch,die sich gerade die aussuchen,die aufgrund irgendeines Handycaps leichte Ziele sind. Sicherlich würd hier jetzt einer als nächstes agumentieren "dann lass dich nicht in die Opferrolle drängen,selbst schuld!" Aber man macht sich nicht selbst zum Opfer,sondern das Stottern wird zum Mittelpunkt des gespötts. MAn will sich verbal gegen solche feigen widersacher wehren? Dann tut es. Dein erster hänger wird zum Lacher der Menge. Die,die flüssig dir gegenüber mit Worten nur so herumjonglieren sind die gegenüber im Vorteil. Das wird IMMER so sein. Du willst also offen auf die Leute zugehen? Tja,die meisten davon meiden dich aufgrund deines Sprachfehlers weil es Ihnen peinlich ist in der öffentlichkeit mit dir "gehört" zu werden. Gemieden zu werden ist dann aber das beste,was einem passieren kann. Selbst "wahre" Freunde sehen sich manchmal in der Strassenbahn zu anderen Leuten um,wenn der Freund gerade nen hänger hatte. Und ich halte das mit meinen 24 Jahren nicht mehr aus,Stottere seit meinem 7 Lebensjahr. Was nutzt es in seine Fähigkeiten zu vertrauen,wenn einem meist nicht mal die Chance dazu gegeben wird? In mir kam hier so ne Wut hoch als ich las man sei selber daran Schuld. Es gibt Tage wo selbst ich mit guter Laune und guter Stimmung hinausgehe. Sobald das Stottern einsetzt und ein missbilligender Blick rüberkommt ist diese aber auch schon wieder verflogen. Eben weil ich solange der Meinung war,dass das Handycap nicht vom Menschlichen ansich ablenken sollte. Tut es aber überwiegend doch. Ich fing mit 16 dann mit Heroin an. Da ging es dann plötzlich. Dieses Gefühl der freiheit und unbekümmertheit vertrieb den ganzen aufgestauten hass in mir. Mir kams so vor,als würde ich flüssiger sprechen und wenn dem mal nicht so war,wars mir egal. Dies war natürlich mein Todesurteil da ich mich in eine Scheinwelt begab und meine Probleme nur vor mich herschob,nicht löste und durch die Droge nur noch verschlimmert wurden. Jetzt bin ich zwar clean,seh einigermaßen aus,jedoch wird das durch meine Unsicherheit-und minderwertigkeitskomplexe unterwandert.
Ja,ich war mal der Meinung,dass das Stottern dein Leben nicht zu sehr prägen darf. Aber das Leben ist man eben nicht nur allein,es gehören auch Mitmenschen dazu,sprich die ganze Umwelt. Und die prägt einen stärker als alles andre