Kündigung wg. Stottern?

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  • Ich hab da mal ne Frage... :)


    Und zwar beginne ich bald eine Ausbildung zum Bürokaufmann, also ein sehr kommunikativer Beruf. Schon seit geraumer Zeit mache ich mir gedanken darum, ob mein Arbeitgeber mich in der Probezeit, wegen meines Stotterns, auch wieder rausschmeißen könnte.


    Da es im Vorstellungsgespräch kaum irgendwelche Anzeichen dafür gab, dass ich ein Stotterer bin und ich mich nicht getraut habe davon zu erzählen, denn ich suche schon eine lange Zeit und hatte Angst vor der nächsten Entäuschung, kann ich mich gar nicht richtig auf die Arbeit freuen. Ansgt habe ich nicht dahin zu gehen und bin auch voller Motivation alles durchzuziehen, dennoch möchte ich in Zukunft nicht jeden Morgen verkrampft zur Arbeit gehen...


    Gut, jetzt werdet ihr sagen, du musst dem Arbeitgeber direkt am 1. Tag davon erzählen, dass es hin und wieder auftreten wird, aber niemand weiß davon(jedenfalls spricht niemand darüber)und dann soll ich mich direkt meinem Arbeitgeber anvertrauen? Das bereitet mir alles großes Kopfzerbrechen, zumal ich bisher in meinem Leben immer recht gut auch ohne outing gefahren bin, egal ob in schule oder anderswo...

  • Solche Gedanken kenne ich nur zu gut. Dein Arbeitgeber bewertet Dich völlig anders als Du Dich selbst. (Wer weiß welche Leichen er noch im Keller hat) Deine Gedanken sind aufs sprechen fokusiert. Die des Arbeitsgebers auf völlig andere Dinge und Kriterien. Schön ist es zu erkennen, was ist Realität und was ist selbstgemachter "Mind- Fuck". Sorry.

    Popeln ist nicht der richtige Weg in sich zu gehen.
    Spreche langsam, aber denke schnell.

    Einmal editiert, zuletzt von Christoph ()

  • Hallo remus,


    Der Gesetzgeber hat selbst bei Probezeit hohe Hürden für eine Kündigung gesetzt. Es muss ein "wichtiger Grund" gegeben sein und dieser ist bei körperlichen Umständen, die du nicht zu verschulden hast, regelmäßig nicht gegeben.


    Etwas anderes kann sich allerdings daraus ergeben, dass du Telefonate während der Arbeit meidest und andere Aktivitäten, die für den Büro-Alltag wichtig erscheinen, weil du stotterst. Nimmst du diese Situationen allerdings stotternd in Angriff, hat der Arbeitgeber keine Handhabe, dich zu feuern.


    Alles Gute,
    Bruce

  • ... / ... Unsachliches von Admin gelöscht. Das sollte reichen:


    Das AGG sieht eine Beweislastumkehr vor. Das heißt, dass der beklagte Arbeitgeber beweisen muss, dass er den Arbeitnehmer aus einem anderen Grund gefeuert hat als wegen des Stotterns. Jetzt sagst du natürlich: "Kann er locker, er sagt einfach, er habe schlecht gearbeitet." Klar. ABER: Ob der Richter es dann auch für glaubwürdig halten wird, dass ein beispielsweise schwerer Stotterer, der, nehmen wir an, alle nötigen Qualifikationen mitbringt, aus einem anderen Grund als dem Stottern gefeuert wurde - naaa, ich wäre mir nicht sicher.

  • In anbetracht dessen, dass der Chef mir ja so ohne einen Grund kündigen könnte, möchte ich meine Frage nochmal erweitern: Wie sinnvoll wäre es dann tatsächlich dem Chef von dem Stottern zu erzählen? Denn dann würde ich wahrscheinlich noch mehr unter Beobachtung stehen, als ohnehin als Azubi schon. Oder könnte das andererseits auch der richtige Weg sein davon zu erzählen? Ich weiß nicht, wie ich mich da verhalten soll...

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann Dir keinen Rat geben, Dir aber sagen, wie ich mich verhalten würde, nämlich die Karten ganz selbstbewusst auf den Tisch legen: "Hallo, Chef, ich wollte Ihnen noch sagen, dass ich manchmal etwas stottere. Aber ich arbeite dran, das in den Griff zu bekommen und ich bin zuversichtlich, meine Ziele zu erreichen, so, wie ich auch meine Aufgaben stets mit Engagement erledige."


    Ich denke, das macht einen guten Eindruck und zeugt von Deinem Tatendrang. Verstecken ist nicht gut, das macht klein.


    Wie siehst Du das?


    LG Hans

  • Ja natürlich ist deine Ansicht schon richtig Hans, keine Frage, nur hab ich halt so ein Gefühl, dass genau diese Offenheit hier nach hinten los geht. Ich werde es glaub ich erstmal so laufen lassen und mal schaun, wie die reaktionen sind, wenn das stottern mal auftritt. In der Probezeit ist mir die Offenheit einfach zu riskant...