Eigene Sprachtechnik- Verbesserung?

Kostenlos: 5 Übungen gegen Stottern

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  • Einen schönen guten Abend!


    Ich hoffe es hatten alle schöne Feiertage.
    Mir ist da so letztens etwas in den Sinn gekommen was ich hier gerne loswerden möchte und mich mal umhören will, was ihr so dazu meint. Meine Frage ist, ob man unbedingt einen Logopäden braucht? Ich probiere für mich gerade eine Sprechtechnik aus, wobei ich denke, dass diese das Stottern reduziert. So versuche ich, öfter und längere Redepausen zu halten, besser zu überlegen was ich sagen möchte, kontrollierter zu atmen. Natürlich ist es schwierig dies die ganze Zeit einzuhalten und ich merke schon, dass es sicherlich nicht die ganze Zeit geht. Was denkt ihr? Ist es möglich sich eine eigene Sprechtechnik auszudenken und diese dann anzuwenden, ohne dass es sich merkwürdig anhört oder ist es besser sich an einen Logopäden zu wenden?

  • hi.
    Bist nicht allein.
    Versuche auch, es ohne fremde hilfe in den griff zu kriegen.
    Ist aber nicht ganz einfach.
    Mit ner atemtechnik, also beim reden bauch raus drücken klappt eigentlich ganz gut, obwohl ich sagen muß an weihnachten in ner großen runde wo viele leute einen nervös machen
    (wie auch immer nervös machen, teilweise weil die leute nervös sind)
    Istes schwierig ruhig zu bleiben.


    Mein Fazit, nicht einfach, aber mit viel übung kann es ne hilfe sein.
    Wie viel und ob es dauerhaft ist will und kann ich selbst nicht beurteilen.

  • Stell Dir mal vor, Deine Sprache wäre Deine Liebste! Wie lange würde Deine das mitmachen, wenn Du sie so behandeltest wie Dein Sprechtalent? Meinst Du, man kann glücklich mit einem Menschen - mit seiner Sprache - mit sich selbst werden, wenn man immer nur Techniken auf diesen Menschen - auf seine Sprache - auf sich selbst anwendet? Das macht jede Beziehung kaputt: auch die zu sich selbst und seinen Talenten.
    Als Ich-kann-Schule-Lehrer habe ich immer wieder erlebt, wie sich Talente erholen, wieder aufrichten, sich entfalten, wachsen und das bestens tun, was ihnen keiner zutraute, wenn wir endlich zu einem persönlichen, guten Umgang mit ihnen finden und sie achten, anerkennen, bestätigen, bestärken,.............
    Vom Stottern befreit zu werden, hat nichts mit Techniken zu tun. Das Meiste, was Stotterer mit sich machen und machen lassen, führt nur in immer noch mehr - selbstgewählte und selbstkonditionierte - Abhängigkeit.
    Leben ist keine technische Angelegenheit. Nicht nur Stotterer lösen meistens das verkehrte Problem.
    Ich grüße freundlich.
    Franz Josef Neffe


  • Sehr interessanter Vergleich! Okay, ich stelle mir jetzt also vor, meine Sprache ist ein Mensch. Ich wende also Techniken an um diesen in Zaum zu halten. Sowas geht natürlich nicht, das ist klar. Aber wenn dieser Mensch dann anfängt mich "einzusperren" und keine sozialen Kontakte zulässt (mal von einem harten Fall ausgegangen) macht es doch auch die Beziehung kaputt. Das ist die Sprache- das ist Stottern. Man kann nicht sagen, was man möchte- man ist "eingesperrt". Was bringt es sich darauf einzulassen und zu sagen, es ist so wie es ist? Leider habe ich nicht ganz verstanden was Sprechen mit Talenten zu tun hat. Ich sehe Techniken nicht wirklich als selbstgewählte Abhängigkeit. Es ist eine Abhängigkeit im richtigen Moment Worte und Komentare zu vermeiden. Wenn ich zwischen der ersten Abhängigkeit (ob es jetzt eine ist oder nicht) und der zweiten wählen könnte, wäre mir die erste natürlich lieber.



    Gruß, Blue :winke:

  • Wendest Du wirklich Techniken an, um Menschen im Zaum zu halten???
    Da tät ich Dir, wenn ich mit Dir befreundet wäre, davonlaufen.
    Nein, Deine Sprache sperrt Dich nicht ein. Sprache spricht nur. Sie spricht in Deinem Auftrag. Du bist ihr Chef, nicht sie Deiner.
    DU bist der Chef Deiner Lebensfirma mit allen ihren Kräften - Sprache ist eine davon. Nicht die Mitarbeiterin sperrte den Chef ein sondern der kümmert sich nicht gut genug um seinen Mitarbeiter. Wie würdest Du als Mitarbeiterin reagieren, wenn Dein Chef über Dich solche Geschichten erzählt???
    Ich grüße freundlich.
    Franz Josef Neffe

  • Nachdem ich das mit dem "im Zaum" halten geschrieben habe, habe ich noch etwas hinterher geschrieben: "Das geht natürlich nicht." Natürlich halte ich niemandem im Zaum, aber wenn eine Person einen das Leben schwer macht, sollte man dieser doch aus dem Weg gehen. Nun zur nächsten Sache: Klar ist der Chef das Oberhaupt und die Mitarbeiterin macht nur Blödsinn an ihrem Arbeitsplatz. Dann wird sie bei Wiederholungen entlassen. Ich möchte das Stottern auch entlassen. Ich wünschte das wäre so einfach... Jetzt musste ich bei all den Metaphern tatsächlich noch mal gucken, worum es in diesem Thread nochmal geht :lol:

  • Der gute Chef ist doch nicht der, der seine Mitarbeiter entlässt sondern der, der sie für ihre Sache begeistert. Stottern ist doch gar kein Mitarbeiter sondern nur ein Problem, das Deine Sprechtalente haben. Es wäre also klüger, sich um diese zu kümmern. Guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe