Stotter-Falle Telefon

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  • So ich muss hier jetzt einfach mal mein aktuell größtes Problem schildern... Also ich komme so in meinem Alltag eigentlich prima mit dem Stottern zurecht, also normale Gespräche, egel ob mit fremden oder freunden klappen(wahrscheinlich aufgrund des direkten Augenkontakts) immer recht gut. Mein einzigstes Problem ist das Telefonieren. Bei Bekannten, wo man die Nummer bzw. den Namen schon direkt beim Anruf am Telefon/Handy sehen kann, ists kein Problem, aber bei "Fremden" krieg ich einfach keinen Ton mehr raus. Am schlimmsten ist es, wenn ich wo anrufen muss und ich dann meinen Namen sagen muss, das klappt schon mal überhaupt nicht. Denn schon beim ersten Schellen des Telefons geht mein Herz auf 180 und meine Durchblutung steigt rasant an. So ne Reaktion haben andere wahrscheinlich nur, wenn sie um ihr Leben fürchten müssen... Ihr seht also, da baut sich schon sekunden vorher ein extremes Angstgefühl auf, obwohl ich immer wieder versuche ruhig zu bleiben und langsam zu atmen. So langsam weiß ich nicht mehr weiter, wenn ich nur wüsste warum das bei mir so extrem ist... Ich würde gern was daran ändern, denn das Telefon macht ja schon vieles im Leben leichter und bald möchte ich auch mal meine erste Pizza per Telefon bestellen und nicht immer zum Arzt hingehen müssen, um einen Termin zu machen....

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Remus,


    Du beschreibst das schon sehr gut, es sind die (Angst-)Gedanken, die das Stottern auslösen. Ich denke, da kann man was gegen tun.


    Ohne persönliche Einführung ist es nicht so einfach, aber Du könntest mal versuchen, die Wahrnehmungslenkung als Werkzeug zu benutzen: www.stott.de/forum/thread.php?threadid=190&sid=


    Schalt am Sonntag um 20:00 Uhr SToTV ein und schreib Dein Anliegen in den Live-Chat. Wenn alles technisch funktioniert, werden wir sicher darauf eingehen und Dir manches erklären können: www.stop-stottern.de/stottern-tv-sender.html


    Bis dann!


    LG Hans

  • hallo. also mein trick ist es wenn ich irgendwo anrufen will meine antworten oder fragen vorher im kopf mehrmals durchzugehen. somit fühle ich mich dann etwas sicherer und kann dann einigermaßen telefonieren. das größere problem was wohl dann viele haben ist wenn sie einen anruf von unbekannten kriegen. manchmal geh ich auch gar nicht ran wenns klingelt weil ich merke das ich kein wort rauskrieg. vielleicht hat da jemand noch einen guten rat.gruß sascha

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Frodo,


    damit, dass Du Dir den Satz vorher durch den Kopf gehen lässt, hast Du bereits den ersten Schritt zur Anwendung einer Wahrnehmungslenkung getan. Du hast damit, wie Du beschreibst, ja auch schon eine gewisse Erleichterung beim Sprechen erfahren.


    Wenn Du angerufen wirst, kannst Du im Prinzip gleich vorgehen. Lerne den Begrüßungssatz genauso auswendig und wenn es klingelt, rufst Du ihn ab und bist somit sprachlich sicherer, denn Du weißt, was Du sagen wirst. Klick mal auf den obigen Link zum Thema Wahrnehmungslenkung. Vielleicht hilft Dir das weiter. Wenn Du damit nichts anfangen kannst, dann frag einfach.


    Liebe Grüße


    Hans

  • hallo hans. dadurch das ich das gespräch vorher im kopf durchgehe macht es mir leichter auch wenn ich dann immer noch stottere nur nich ganz so schlimm. das problem ist halt eher wenn ich einen anruf kriege und ich nicht weiß wer das ist. dann steigt in mir eine nervösität auf die so groß werden kann das ich am tele dann manche wörter nicht raus krieg. aber vielleicht gibt es ja da auch einen trick bei??

    • Offizieller Beitrag

    Das Problem, lieber Frodo, ist, dass Du während Du sprechen möchtest oder beabsichtigst zu sprechen, Dir Gedanken machst, wie Du beurteilt wirst bzw. Du beurteilst Dich selbst.


    Das ist vergleichbar mit einem Sportschützen, der während des Zielens Gedanken hat wie "hoffentlich treffe ich jetzt, beim letzen Mal habe ich nicht getroffen, ich bin sicher kein guter Schütze, ... " etc. In diesem Augenblick bist Du so mit dem Versagen beschäftigt, dass das nichts werden kann.


    Flüssig Sprechende machen sich keine Gedanken darüber, ob sie stottern könnten oder nicht. Selbst wenn sie sich versprechen, bringen sie das nicht mit Stottern in Verbindung.


    Wenn Du diese (oft sehr subtilen, unterschwelligen) Gedanken verhinderst, dann stotterst Du mit sehr großer Wahrscheinlichkeit kein bisschen. Und verhindern kannst Du diese Gedanken und die sich daraus ergebenden Gefühle in dem Du Dich auf etwas anderes konzentrierst. Z. B. auf Deinen Atem oder irgendetwas anderes, das sich im Hier und Jetzt - also auch in Deinen Gedanken, das kann ein Bild sein, ein Bewegungsablauf etc. - abspielt. So verhinderst Du, dass Du Dich gedanklich mit dem "Stottern-Können" und den möglichen Konsequenzen beschäftigst.


    Ich hoffe, meine Antwort ist Dir verständlich. Wenn nicht, frag weiter.


    LG Hans

  • hallo hans. dankefür deine antwort. ich denke du weißt ja selbst das die theorie einfacher ist als die praxis. vielleicht bin ich auch einfach nur blockiert weil ich 2 therapien erfolglos hinter mich gebracht hab und ich mir denke das bringt ja eh alles nix mit den ganzen atemübungen und psychischen sachen. gruß sascha

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sascha,


    natürlich geht das nicht von selbst oder mithilfe eines Wundermittels. Ich habe viele Jahre auch gesucht und gesucht, war bei Sprachheilpädagogen, drei Monate in einem Sprachkurheim, über einen langen Zeitraum immer wieder bei mehreren Heilpraktikern, bei HNO-Ärzten, in logopädischer Behandlung, in Psychotherapie, bei Hynosesitzungen, bei einem Magnetisör (Wunderheiler, der ganze Scharen Heilsuchender busseweise abfertigte), ich habe Akupunktur versucht, Elektroschock-"Therapie" uber mich ergehen lassen, hab Spritzen bekommen, Pillen geschluckt, und, und und.


    Zwischenher hatte ich die Hoffnung auf Heilung oder Linderung oftmals aufgegeben. Ich war total frustriert. Als ich dann schon älter war, begann ich mich mit dem Zusammenspiel zwischen Atmung, Pyche, Gedanken- und Verhaltensmuster zu beschäftigen und bemerkte, dass es Gesetzmäßigkeiten gibt, Dinge also nachvollziehbar gleich abliefen. Das war mein Ansatzpunkt. Ich hatte das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, eine echte Handhabe gefunden zu haben.


    Um es kurz zu machen, mir wurde klar, wenn ich einige Dinge kontrolliert übe, verändert sich etwas in mir. Das habe ich dann regelmäßig getan. Und es hat sich etwas verändert. Das Wort Heilung möchte ich nicht in den Mund nehmen, denn mit diesem wird viel Schindluder getrieben. Aber ich kann ganz klar sagen, mein Sprechen hat sich sehr verbessert und mein Stottern hat sich signifikant reduziert, so dass ich heute keiner Gesprächssituation mehr aus dem Weg gehen muss. Ein gutes Gefühl.


    Aber: Ohne Fleiß kein Preis. Gleich, was Du machst, mach es konsequent und regelmäßig. Dann ist Erfolg im Sinne von Veränderung/Verbesserung im Grunde unausweichlich.


    Liebe Grüße


    Hans

  • ich merke das du eine kämpfernatur bist und nicht so schnell aufgibts wie ich. weil ich mittlerweile denke das die ganzen therapien nur einem zweck dienen: nämlich dem therapeuten die tasche zu füllen. mag sein das ich den falschen weg gehe aber heute versuche ich eher mit dem stottern zu leben und sage mir selbst: ist halt so und wird sich nicht ändern. ich habe zwar meine tricks aber ansonsten stotter ich mich durchs leben.mich ärgert es nur das man von anderen unterbrochen wird angefangene sätze und wörter werden von anderen zu ende gesagt.das schlimmste was mir bis jetzt passiert ist war als eine Frau bei einer behörde mich am telefon fragte ob ich sie verarschen wollte.
    gruß sascha

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Sascha!


    Solch unangemehmen Telefonate habe ich auch erlebt. Bei einem hat die Sekreteuse sogar zwei mal aufgelegt, weil ich nur verstümmelte Töne rausbekam. Ich hab dann noch mal angerufen und sofort ins Telefon gebrüllt: "Wenn Sie jetzt nochmal auflegen, bin ich sofort bei Ihnen und kläre Ihren Chef auf, wie Sie mit Menschen, die stottern, umgehen. Das gibt Ärger für Sie!" Von da an lief das Gespräch ganz hervorragend. Ich hatte zwar immer noch mächtige Blocks aber die Frau hat nicht mehr aufgelegt.


    Zu den Taschen der Therapeuten. Sicher gibt es solche, die auf einfache Art zu Geld kommen wollen. Aber andere wiederrum wollen wirklich helfen, das Geld steht nicht im Vordergrund, allerdings ist auch für die "Guten" Geld notwendig, um selbst zu überleben.


    Ein guter Therapeut kann Dich sicher weiterbringen. Man muss sich nicht damit abfinden, beim Sprechen das Gefühl zu haben zu ersticken oder sich zum Affen zu machen. Letztendlich musst Du aber selbst in die Puschen kommen und dafür kämpfen. Das ist nicht immer leicht. Selbst nach vielem Üben kommt es auch mal wieder zu Rückfällen. Dann heißt es, aus Stolpersteinen Meilensteine zu machen. Und dazu bist auch Du sicher in der Lage.


    Ich kann Dir nur empfehlen, was für Dich zu tun und es anzupacken. Es lohnt sich in jedem Fall.


    Liebe Grüße


    Hans

  • ich muß dazu sagen das ich bei fast jedem wort stottere und ich mich selbst unter druck setze wegen der zeit. ich brauche als beispiel für einen satz 10sekunden für den ich ohne stottern 3 sekunden brauche. ich habe aber den unbedingten willen diesen satz so schnell es geht auszusprechen aus angst das meinem gesprächspartner die geduld fehlt oder ihm langweilig wird weil er ja so lange warten muß bis ich den satz fertig gesprochen hab. nichts ist schlimmer als wenn ein anderer deine angefangenen sätze und wörter zu ende bringt.

    • Offizieller Beitrag

    Kenne ich. Von Soest bis Hagen ist es nicht weit. Wenn Du willst, dann komm am 18. September um 18:00 Uhr nach Hagen in die Jugendherberge. Du kannst bis Samstagabend, 19. September bleiben. Ich beweise Dir, dass es Möglichkeiten gibt, flüssig zu sprechen. Du wirst es selbst erleben. Kostet Dich nichts, nur wenn Du dort isst und schläfst ein paar Euro für die Jugendherberge.


    Warum ich Dich einlade? Per Forum oder E-Mail kann ich Dir die Techniken nicht ausreichend vermitteln, es würde auch zu lange dauern. Vielleicht schreib ich mal 'nen Buch darüber, wenn ich viel Zeit habe und in Rente bin. Jezt geht's noch nicht.


    Wenn Du das jetzt als Ködern verstehen solltest, dann vergiss es einfach. Wenn Du aber einen Lichtblick bekommen möchtest, dann komm, Du hast ja nichts zu verlieren. Wenn Du Fragen hast, dann schreib.


    LG Hans


    P.S.: Bin ab heute Abend auf dem Weg nach Wien, kann darum eine Woche lang nur bedingt ins Internet. Nicht böse sein, dass ich jetzt so kurz angebunden bin, die Zeit drängt.