Zeitdruck und Bewertungs-Ängste ...

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  • Hallo liebes Forum :)


    Ich stottere seit dem 9./10. Lebensjahr (hervorgerufen durch Probleme zuhause, hatte keine so schöne Kindheit).
    Ich war eine derjenigen Stotterer, die sich zurückziehen, isolieren, sich schämen und nicht selbst eingestehen können, zu stottern.


    Ich habe Jahre gebraucht, für mich selbst, zuzugeben, dass ich stottere. Letztes Jahr habe ich mich aus eigener Kraft dazu entschlossen, das allererste Mal etwas dagegen zu tun. Ich meldete mich bei einer Logopädin an und begann eine Therapie. Diese Therapie habe ich aus gesundheitlichen Problemen wieder unterbrochen, möchte im Januar aber wieder weitermachen.



    Nun mein eigentliches Anliegen.
    Ich denke wohl, jeder Stotterer kennt das:
    Die Angst, anderen die Zeit zu rauben ... egal wo, egal bei wem, dieser Zeitdruck, wenn man das Wort, den Satz nicht gleich rausbringt ... ich sehe dann schon am Gesichtsausdruck "hast dus dann bald?" oder einfach pure Ungeduld. Ich habe leider keine so guten Erfahrungen gemacht.. es gab selten Menschen, die sich wirklich Zeit nehmen, mich ausreden lassen...


    Ich bekomme diesen Druck einfach nicht weg. Ich versuche es immer wieder, denke mir "nimm dir Zeit, du hast das Recht darauf das man dir zuhört", aber ich komme wieder ins schleudern, denke mir, "oh nein, schon wieder (Zeitraub)" komme noch mehr ins stottern, und dann ist wieder diese Bewertungsangst da "der/die denkt bestimmt was schlechtes von mir, der/die findet mich komisch".


    Eine Bekannte die selbst schon ihr ganzes Leben stottert, meinte einmal, speziell in der Alltagssituation beim bestellen in einem Cafe, dass ich den Kellner schließlich dafür bezahle, also soll er sich gefälligst Zeit für mich nehmen. Egal wie lange ich brauche, um meine Bestellung aufzugeben, er muss es sich anhören.


    Ich wünschte ich wäre auch schon so weit, es zu akzeptieren, und mich nicht zu verstecken, nicht ständig diese Ängste zu haben :( oder einfach zu sagen "JA! ICH STOTTERE", die Leute aufzuklären, aber ich habe das gerade mal bei mir selbst geschafft.
    Es ist so schwierig... morgen habe ich einen Zahnarzttermin, und ich schiebe schon seit Tagen totale Panik, gar nicht wegen der Behandlung, sondern weil er allesmögliche Fragen könnte, war schon längere Zeit nicht mehr da. Ich will nicht danach bewertet werden, wie ich spreche, ich habe das Gefühl, jeder bewertet mich danach..... -.-



    Würde mich freuen wenn jemand was dazu schreiben könnte... eigene Erfahrungen, vllt Ratschläge etc.
    Vielen Dank,


    Marion (bin 18 )

  • Hallo!!


    Ich hab auch das gleiche Problem. Ich hab dauernd Angst davor, was die anderen sagen und denken. Vielleicht sowas in der Art wie "Ist die so nervös wenn sie mit mir redet!?"
    Nein, ich bin nicht nervös, auch vor einer größeren versammelten Menschenmenge währe ich nicht nervös. Ich glaube ich bin es trotzdem, weil ich immer wieder Angst habe zu stottern und Angst davor, wie die anderen Urteilen.


    Ich denke es kommt ganz darauf an WIE man damit umgeht.
    Mit Selbstbewusstsein kommt man meistens sympatisch rüber egal wie man redet.
    Also ich verstecke mich leider oft und bin nicht sehr selbstbewusst.
    Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt mich auch mal beim Logopäden zu melden, bin mir aber unsicher weil ich bisher nur 2 mal in bei einem war und da war ich noch kleiner (3/4 Jahre und einmal mit 8 Jahren oder so). Also mit unsicher meine ich, dass ich nicht weis was mich erwartet. Und ich weis auch nicht, wie ich das anstellen soll. Anrufen und nach einer Therapie fragen!?


    Naja ich komme vom Thema ab.
    Jedenfalls finde ich, wenn man selbstbewusst und gut gelaunt ist, fällt das stottern garnicht so auf.
    Hey, wollen wirs von der guten Seite sehen, es gibt sehr wenige weibliche Stotterer, wir sind was besonderes *g*


    Ich hoffe du kannst mit dem Beitrag was anfangen.


    Lg, Blue (bin übrigens 17) :D :D

  • Ich schlag Dir das Blumenstockexperiment vor. Klebe auf einen Blumentopf das Etikett "Stottern / Stottertalent" und auf den zweiten das Etikett "Sprechen / Sprechtalent", dann gieße 14 Tage lang nur die "Stottern /Stottertalent"-Blume!
    Nach 14 Tagen schau Dir an, was mit dem Stottern und was mit dem Sprechen passiert ist:
    Das Stottern ist aufgeblüht und steht in Saft und Kraft; das Sprechen ist ermattet, ausgetrocknet, hoffnungs- und mutlos.
    So ist es in Deinem Leben auch.
    Nun mach es zwei Wochen umgekehrt: Kümmere Dich überhaupt nicht um die Stotter-Blume und gieße regelmäßig die Sprechen-Blume!
    Wenn Du nun hinschaust, ist das Sprechen in Saft und Kraft und das Stottern hat die Schwindsucht.
    Und nun kannst Du Dir überlegen, ob Du es in Deinem Leben nicht auch so machst wie in diesem experiment aus der neuen Ich-kann-Schule.
    Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

  • Hallo!


    Ich verspüre diesen Druck ebenfalls! Ich bin mir zimlich sicher wenn ich es schaffen würde diesen Druck zu ignorieren oder zu überwinden würde es viel besser gehen.
    Aber ja trotz dem Stottern werde ich von Niemandem gehänselt! Als ich vor 4 Jahren in die Beruffschule kam, wurde ich von einer Person gehänselt. Aber nicht lange, sowas muss sich keiner gefallen lassen. Ich habe diesen Typ bloss gestellt wo ich nur konnte und die halbe Klasse auf ihn aufgehetzt. Seitdem hat er nie wieder was Dummes gesagt und ist immer nett zu mir...



    Ich will damit sagen dass wir Stotterer selbstsicher auftreten und sich nicht auf die Meinung anderer achten sollten. Ich versuche genau so zu leben wie wenn ich nicht stottern würde. Ich habe einen grossen Freundeskreis, gehe regelmässig in Clubs, Discos und treffe Frauen. Das Schlimmste ist wenn man sich zurückzieht.


    Mit Selbsbewusstsein ist vieles möglich!
    Und JEDER hat irgendwas worauf er stolz sein kann. Ich kann sagen das ich mein Selbstbewusstein vorallem durch mein Aussehen erlange. Weil ich darauf stolz bin.
    Und ich finde jeder sollte stolz auf sich sein. Leichter gesagt als getan das ist klar.