Hallo, bin neu hier...Möglichkeiten sich das Stottern selbst abzugewöhnen?

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  • Hallo Liebe Mit-Stotterer!


    Nachdem ich nun schon seit guten 12 Jahren stottere bin ich endlich mal auf die geniale Idee gekommen, mich in einem Stotterer-Forum anzumelden und finde es auch klasse, dass ich eines gefunden habe. Nachdem ich mich bisher nur wenig um mein Stottern geschert habe, bin ich endlich fest entschlossen es endlich loszuwerden.


    Erstmal etwas zu mir. Ich heisse Paul, Alter:18. Mein Stottern begann so ziemlich mit meiner Einschulung 1994. Meine Vermutung über den Grund ist der Erfolgsdruck unter den mich meine Eltern, insbesondere mein Vater, damals gestellt hatten. (Ich habe in der Nacht vor dem ersten Schultag nicht geschlafen sondern war nur total nervös und habe geweint)
    Bis jetzt habe ich das Stottern hingenommen, was aber definitiv der falsche Weg war. Im Alter von 13 Jahren wurde ich - wahrscheinlich viel zu spät - bei einem Logopäden eingeschrieben. Die halbjährige Therapie hat aber nur einen Scheißdreck gebracht...
    Zusätzlich kommt noch dazu, dass ich mich nicht wirklich selbst dazu äussern konnte, sondern mal wieder mein besserwisserischer Vater übernommen hat dem Logopäden meinen Sprachtick zu erläutern, was im Endeffekt sogar dazu geführt hat, dass der Logopäde bei mir die Diagnose "Polterer" gestellt hat.
    Ob das nun wirklich wahr ist oder nur darauf basiert, dass mein Vater nur so beschissen erklärt hat wie ich stottere, weiss ich leider nicht.
    Ich selbst bin mir nicht so wirklich bewusst, wann und warum ich stottere. Einige Leute haben bestimmte Worte oder Laute, bei denen sie stottern. Ob ich sowas habe, weiss ich nicht, da ich, wie bereits gesagt, dem ganzen nur wenig Beachtung geschenkt habe und einfach drauflosgestottert und geredet habe. Vieleicht hat gerade diese Lässigkeit dazu geführt, dass ich sozial recht angesehen bin.


    Nichtsdestotrotz hat sich im Lauf der Jahre eine richtige Angst vor dem Sprechen entwickelt, die mein stottern verschlimmert. Wenn es hakt, dann hakt es einfach.


    Jetzt habe ich in einem anderen Forum den Tipp bekommen, bei jedem Satz meine Hand auf meinen Magen zu legen, und den Satz "wie bei einem Blasebalg herauszudrücken". Zusätzlich soll ich Bauchatmung üben.


    Sind das die richtigen Ansätze? gibt es noch mehr solcher Übungen oder Tricks?


    Ich bin für jede Hilfe dankbar!!! :up:


    MfG,
    Paul

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peekay,


    herzlich willkommen im Forum. Den Trick mit der Bauchatmung stelle ich mir sehr unangenehm vor, weil ich mir dabei auf dem Magen bzw. die Eingeweide drücken müsste. Mit der Flankenatmung geht das leichter, denke ich.


    Vielleicht hat in den nächsten Tagen einer der anderen Mitstreiter etwas mehr Zeit, um Dir die Flankenatmung zu erklären, ich bin gerade im Schwarzwald in einem Stotterer-Training und habe darum nur Zeit für das Nötigste. Wenn sich bis Mitte nächster Woche noch niemand anderes zu Wort gemeldet hat, werde ich Dir dazu was schreiben. Sicherheitshalber kannst Du mich aber nochmal daran erinnern, ich werde so langsam alt und vergesslich. :D O.K.?


    Liebe Grüße
    Hans

  • Zitat

    Original von Hans
    Vielleicht hat in den nächsten Tagen einer der anderen Mitstreiter etwas mehr Zeit, um Dir die Flankenatmung zu erklären, ich bin gerade im Schwarzwald in einem Stotterer-Training und habe darum nur Zeit für das Nötigste. Wenn sich bis Mitte nächster Woche noch niemand anderes zu Wort gemeldet hat, werde ich Dir dazu was schreiben. Sicherheitshalber kannst Du mich aber nochmal daran erinnern, ich werde so langsam alt und vergesslich. :D O.K.?


    hehe, werd ich tun, aber schonmal vielen lieben Dank im Vorraus:) ich werd mal die Forumssuche benutzen über die "Flankenatmung", kann mir momentan darunter leider nichts vorstellen?

  • Hallo zusammen,


    ich stottere nun schon seit etwa 8 Jahren. Anfangs war es fast gar nicht zu hören, doch habe ich das Gefühl, dass es mehr geworden ist. Waren es Früher nur die "S" laute, die mir Schwierigkeiten bereitet haben, so sind es nun vor allem die "S, W, M und L" Laute.


    Das Komische ist nur, ich stottere nicht permanent...auf der Arbeit zum Beispiel kaum, nur wenn ich mit Freunden und Familienmitgliedern spreche.


    Es klingt für euch wahrscheinlich blöd, aber ich mag auch nicht so gern mit jemanden über dieses Problem sprechen...man könnte sagen, es ist mir peinlich.


    Daher würde auch ich gerne mehr über diese "Flankenatmung" erfahren


    Ich bin für jeden Ratschlag dankbar.


    MfG
    JaneDoo

  • Hallo,
    naja, auf der einen Seite magst du nicht darüber sprechen, auf der anderen Seite bist du ja hier gelandet, UM darüber zu sprechen. Ich finds okay, wenn du das anonym tust.


    Wie auch bei dir gibt es Stotternde, die bestimmte Problemfelder haben. Bei mir ist es wie bei dir: Bei Menschen, denen ich "emotional nahe" stehe, habe ich Probleme..Freunde, Familie. Bei Leuten "bei denen es mir egal ist" hab ich keine Probleme. Bei manchen ist das genau andersrum, emotional nahestehende Personen geben ihnen Sicherheit.


    Flankenatmung: Eine spezielle Atemtechnik ermöglicht das fliessende Sprechen. Das ist leider dann doch etwas viel, um es "mal gerade in Worte zu fassen". Fakt ist: Man atmet in die Flanken ein (die seitlichen Brustbereich). Wenn man am Umkehrpunkt zwischen Ein- und Ausatmung ist, fängt man an zu sprechen. Dazu visualisiert man ein Bild vor Augen, ein Modell eines Zwerchfells, welches langsam ein- und Ausatmet. Das ganze ist eine recht komplizierte Technik, die man lernen muss wie Fahrrad fahren.

    Auch basiert dieses Stotterer-Training hier nur teilweise auf diese Sprechtechnik, da eine ganze Betrachtung des Sprechens vonnöten ist.- Sprechen ist kein mechanischer Vorgang, es ist ein Ausdruck der Persönlichkeit, der Emotionalität ...des gesamten ICHS.


    Ich vergleiche das mit dem Beherrschens eines Musikinstruments. Musik ist nicht das stupide Widergeben von Tönen, sonst bräuchte man kein Philharmonieorchester, sondern ein paar von Computern gesteuerte Amaturen, die die Instrumente beherrschen.


    Aber Musik ist ein Ausdruck von Gefühl... es gibt "traurige Musik", "aggressiven Rock", "romantische Melodien", "Einschlafmusik", "Entspannungsmusik".


    Wer sein "Sprachinstrument" beherrschen will, muss den gesamten umgang damit neu strukturieren. Bei manchen geht da sleicht, weil sie durchaus selbstbewusst damit umgehen. Ich selber bin ein "mittelschwerer" Fall, und ich habe auch gelernt, so gut zu sprechen, dass ich nach einem siebenstündigem Telefonat gesagt bekomme: "Das hört man doch garnicht". Klar, selbst betroffene hören das sicher, aber der Normalo-Bürger da draussen in der Welt doch nicht.


    Irgendwann muss jeder über seinen Schatten springen und laut sagen: Ja, ich habe genug von all dem scheiss Stottern, ich fange jetzt an, was für mich zu tun". írgendwann kommen die meisten auf diesen Trichter. Bei mir war der Leidensdruck mit 26 so gross, dass ich damit angefangen habe.


    Da kann man nur jeden fragen: Wieviel hälst du noch aus, bevor du nicht mehr kannst ? Oder bist du clever genug und fängst früher damit an?


    PUR hat mal gesungen:
    "..und es zählt nur, dass du weisst, worauf es dir ankommt,
    und was dein Gewissen verträgt."


    Gruss, Matze