Hallo zusammen,
das ist mein erster Beitrag in diesem Forum deshalb erst einmal ein paar Worte zu meiner Person.
Ich heiße Martin, bin 20 Jahre alt und stottere seitdem ich ein kleines Kind bin.Früher habe ich das Stottern an mir selbst als Schwäche gesehen mir war es immer sehr peinlich, und unangenehm vor anderen Leuten zu sprechen wegen dem Sprachfehler. Ich war extrem introvertiert, unsicher und schüchtern in meinem gesamten Alltag. Oft war es so, dass ich in der Schule saß und mich beteiligen wollte, aber die Angst vor dem Stottern so groß war, dass ich mich schlichtweg einfach nie gemeldet habe. Ich hatte Angst vor der Reaktion anderer und derer möglichen Ablehnung. Hat man mich zu der Zeit angesprochen kam selten ein flüssiger Satz aus meinem Mund, und die Unsicherheit war mir bis ins letzte Detail ins Gesicht geschrieben.
Mittlerweile kann ich stolz behaupten, dass ich deutlich besser/positiver mit der Tatsache umgehen kann, dass ich nunmal diesen Sprachfehler habe.Ursache dafür war aber nicht irgendeine Therapie oder ähnliches.(Ich befand mich auch für zwei Jahre in einer Stotter Therapie) Ich habe mir einfach bewusst gemacht, dass ich das Stottern an mir selber nicht als Schwäche sehen muss. Ich sehe es als das, was es ist. Nämlich eine Sache die mich in meiner Persönlichkeit einzigartig macht. Stottern hatte einen großen Anteil daran, dass ich zu der Person geworden bin, die ich heute bin. Zum Beispiel habe ich durch den Sprachfehler ein extremes Empathiegefühl erlangt, was mir sehr oft weiter hilft. Ich sehe das ganze mittlerweile als extreme Stärke.
Deshalb kann ich jedem, der ähnliche Probleme hat nur dazu raten sich damit zu identifizieren, und es zu akzeptieren es macht euch einzigartig. Selbst wenn ihr mal stottert, und es zeigt das ist vollkommen okay. Was interessiert euch das, wenn andere euch deswegen eventuell auslachen, oder komisch behandeln. Den Umgang mit Stottern zu meistern verleiht euch eine extreme Stärkung des Selbstvertrauens, und der Selbstliebe.
