Stotterer und Kinder von LuoLou

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  • Übertrag aus dem alten Forum:
    LouLou schrieb:



    Hallo,


    ich interessiere mich für die Erfahrungen von stotternden Eltern (o. Elternteil) u. der Sprachentwicklung deren Kinder.
    Ist das Risiko höher, daß die Kinder von stotternden Eltern
    auch stottern als von fließendsprechenden Eltern?
    Ist es möglich, daß die Kinder sich das Sprechverhalten ab-
    schauen?
    Gibt es einen Unterschied für die Kinder, ob die Mutter o. der
    Vater stottert?
    In der Schwangerschaft hört das Kind die Stimme der Mutter
    schon im Mutterleib u. so auch ihr stottern.


    Es wäre schön, wenn möglichst viele Eltern über ihre
    Erfahrungen berichten.

  • Hallo, liebe LouLou,


    ich hab einen Artikel gefunden, der sich mit dem Thema befasst:


    Stottern kann vererbbar sein
    Dr. Ehud Yairi und sein Team in der Universität von Oillinois ist den Genetischen Ursachen auf der Spur. Unter anderem hat er festgestellt, dass es genetische Unterschiede zwischen Kinder gibt, die sich auf natürliche Art und Weise von dem sogenannten "Entwicklungsstottern" erholen und denjenigen, bei denen es zu einer chronischen Störung wird. Andere Genforscher meldeten als sensationelle Entdeckung die Identifizierung von drei Chromosomen, die für das Stottern zuständig sein sollen.


    Solche Beiträge sind, so meine ich, mit Vorsicht zu genießen. Der schlüssige Beweis für die Richtigkeit der Thesen ist noch nicht erbracht. Ob dies je gelingen wird ist fraglich.


    Hier noch ein Link zur ORF ON Science - Internetseite, wo noch mehr Infos bezüglich des Stottererns zu bekommen sind. http://science.orf.at/science/news/12191/


    Liebe Grüße
    Hans

  • Hi Ihr!


    Ich kann dazu sagen, dass mein Vater ein Stotterer ist. Ich weiß mittlerweile, dass das Kind in mir einst dachte, dass es stottern müsse, um geliebt zu werden. Ich bin sehr froh, mit meinem Vater darüber geredet zu haben, denn nun weiß ich, dass all das ein Missverständnis war, welches mir nicht bewusst gewesen ist.


    Ich glaube, dass es möglich ist, dass ein Kind eines stotternden Menschen ein solches Missverständnis erlebt, und zwar deswegen, weil der stotternde Mensch eben nicht möchte, dass das Kind auch stottert.


    Ich habe jetzt keine Muße, diese Theorie noch weiter auszuführen, daher seien hier zwei Bücher empfohlen:


    Thomas Harris: Ich bin O. K., Du bist O. K.
    Eric Berne: Was sagen Sie, nachdem Sie 'Guten Tag' gesagt haben?



    Ich finde, LouLou, dass ein so toller Mensch wie Du Kinder haben sollte, damit der Teil der Menschheit überlebt, der wachsam durchs Leben geht!


    Björn.

  • Nachfolgend, was das NRW-Gesundheitsministerium dazu sagt:


    Ansagedienst des NRW-Gesundheitsministeriums: Die meisten Kinder stottern nur vorübergehend


    Das Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit: Stottern tritt überwiegend in der Kindheit auf, und in den meisten Fällen handelt es sich um ein vorübergehendes Problem. Bei einem Prozent der Bevölkerung entwickelt sich jedoch bis zur Pubertät ein chronisches Stottern, das sprachtherapeutisch behandelt werden sollte. Über Ursachen, Erscheinungsformen und Behandlungsmöglichkeiten des Stotterns informiert der telefonische Ansagedienst des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums.
    Etwa 80 Prozent aller Kinder stottern zeitweise, vier bis fünf Prozent über einen längeren Zeitraum. Oft neigen sensible oder leicht erregbare Mädchen und Jungen zu hastigem, überstürztem Sprechen. Wenn die Eltern jetzt Geduld und Gelassenheit zeigen, geht das Stottern in den meisten Fällen von alleine zurück.
    Für die Betroffenen ist das Schlimmste die Angst vor dem Stottern und vor mitleidigen, ablehnenden oder spöttischen Reaktionen. Viele stotternde Menschen ziehen sich daher zurück und vermeiden Situationen, bei denen sie befürchten, stottern zu müssen. Eltern sollten ihren stotternden Kindern viel liebevolle Aufmerksamkeit schenken, um ihr Selbstvertrauen zu stärken. Eltern sollten sich Zeit nehmen, dem Kind zuzuhören und ihm dabei das Gefühl geben, dass es nicht so schlimm ist, beim Sprechen ein mal hängen zu bleiben. Die Kinder sollten deshalb in einer ruhigen Atmosphäre ermuntert werden, von ihren Erlebnissen zu erzählen.
    Stotternde Kinder sollten auf keinen Fall ständig belehrt werden, langsamer zu sprechen oder erst mal tief Luft zu holen. Dadurch wird die Angst vor erneutem Stottern verstärkt, was zu weiteren Sprechhemmungen führt.
    Anhaltendes Stottern sollte behandelt werden. Zunächst sollte ein Kinderarzt oder ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt das Gehör und die Sprachentwicklung prüfen. Wenn chronisches Stottern festgestellt wird, ist eine individuelle sprachtherapeutische Behandlung angezeigt. Hierbei ist es hilfreich, wenn die Eltern durch eine begleitende Beratung einbezogen werden, denn wenn sie gelassen mit dem Stottern ihres Kindes umgehen können, wirkt sich dies günstig auf das Kind aus.
    Wie es zum Stottern kommt, ist bis heute weitgehend unbekannt. Es soll auf einer körperlichen Fehlfunktion bei der Verarbeitung von Nervensignalen für Sprache und Sprechen beruhen. Fest steht, dass das Stottern kein Zeichen mangelnder Intelligenz und auch keine psychische Störung ist.
    Weitere Informationen zum Thema Stottern bietet der telefonische Ansagedienst des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums vom 16. bis 30. Juni 2000 landesweit (ohne Vorwahl) unter der Rufnummer 01 15 02.


    Quelle: Pressemitteilung vom 15.Juni.2000


    Werner Schell (17.6.2000)