Atemtechnik contra Faulheit

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  • Hallo ich bin Andrea,
    ich stottere seit meinem 12. Lebensjahr(bin jetzt 35).Vor 5 Jahren war mein Leidensdruck dann so groß, das ich mich zu einer Therapie entschlossen habe.Ich war ca. 1 Jahr bei einer tollen Lögopädin, die mit mir Atemtechnik, Sprechübungen,Verhaltens-
    therapie und Entspannungsübungen gemacht hat.
    Das hat mir sehr geholfen mit dem stottern besser zu leben und mir mehr Selbstbewußtsein gegeben.Ich habe angefangen Sport zu treiben und im Chor zu singen.Das hört sich jetzt alles positiv an, aber ich habe immer wieder schlechte Phasen in denen ich sehr stottere , depressiv bin und mich selber nicht mag.Dann fange ich wieder an und versuche mich aufzubauen mittels Sport, Atemübungen und innerer Achtsamkeit( ich bin ein hektischer Me nsch) und nach und nach kommt mein Selbstbild wieder ins Lot.Ich weiß, dasß ich jeden Tag Übungen machen müsste, damit mein Zustand im Gleichgewicht bleibt, aber der Alltag und meine Schichtarbeit und meine Faulheit siegen nach kurzer Zeit. Es ist schwer mich alleine immer wieder anzutreiben, mit der Logopädin war es natürlich einfacher.Gibt es vielleicht auf CD oder Kassette kurze Atem und Sprechübungen zum üben ?
    Hab schon die Lehre am Atem von Ilse Middendorf, ist sehr gut, aber nicht gebündelt genug mit Atem und Sprechen.Ich bin sehr froh übers Internet mehr
    Informationen übers Stottern zu bekommen.Und es ist enorm beruhigend zu hören, das es vielen Leuten so oder so ähnlich geht wie mir. Andrea

  • Hallo Matze,
    also mal sehen ob ich deine Neugier befriedigen kann:
    warum ich angefangen habe zu stottern kann ich auch nur raten.Hat vielleicht etwas mit meiner Pubertät und meinem verändertem Selbstbild zu tun.
    Trotzdem denke ich hilft es null sich über vergangenes
    den Kopf zu machen, wenn man´s sowieso nicht rauskriegt.Besser ist die Gegenwart zu sehen und Dinge zu ändern.
    Mein Freundeskreis ist zwar klein, reicht aber für alle Lebenslagen.Mein Chor gibt mir dazu den nötigen Rückhalt.Leider wird der Chor zum Ende des Jahres aufgelöst.Dann muss ich mir einen anderen Chor suchen und das ist für mich immer schwierig neuen Kontakt zu Leuten aufzubauen, denn jede Kommunikation ist anstrengend und manchmal peinlich.Letzlich klappts ja meistens doch irgendwie.
    In meiner Familie hat nicht immer alles hingehaun, mit meinem Vater bin ich früher öfters aneinandergeraten, wohl auch weil wir uns sehr ähneln.Ich hab mich im Gegensatz zu meiner Schwester immer wie ein Bauerntrampel gefühlt, und hatte immer Angst nicht gut genug zu sein, obwohl mir das nie einer ausser mir selber vorgeworfen hat.
    Nach einer langen kaputten Beziehung(15 Jahre) konnte ich mich endlich lösen,lebte ein Jahr allein und bin nun seit 3 Jahren wieder verliebt und mit meinem Freund vor einem halben Jahr zusammengezogen.Natürlich kriselts hin und wieder, trotzdem fühle ich mich in meiner Partnerschaft sehr geborgen.
    In meiner Firma hatte ich die letzen 2 Jahre viel Stress, da mein Beruf des Druckformherstellers vom manuellen handwerklichen Bereich ausschließlich auf
    Computertechnikumgestellt wurde. Ich habe praktisch nochmal eine Lehre gemacht und ganz von vorn angefangen. War echt anstrengend und ich hatte Phasen, da wollte ich nicht mehr, weil mir alles zuviel wurde. Aber Gottseidank geht´s jetzt wieder!
    Spass und Freude hab ich am Reisen, in der Natur, beim Singen und ich esse wahnsinnig gerne.
    Wütend und traurig mach ich mich meistens selber, wenn ich meine Messlatte an Perfektionismus wieder so hoch schraube, das kein drankommen ist.
    so das wär´s dann Andrea

  • Hallo nochmal,
    dem hab ich nichts hinzuzufügen, denn du hast deine Fragen an mich schon selber beantwortet.


    Und nun zu meiner Frage:
    Kennst du ein Übungsprogramm auf CD oder Tape mit Atemübungen verbunden mit Sprechtechniken ?


    Das könnte meiner Faulheit auf die Sprünge helfen...


    An dir ist aber trotzdem ein Hobbypsychologe verloren gegangen, oder ?
    Ist ja auch interressant wie das Leben so bei anderen läuft. Man kann sich alles von aussen ansehen ohne emotional beteiligt zu sein.Kann auch sehr lehrreich sein.


    Wie sieht´s den bei dir im moment mit dem Sprechen aus, alles im Lot ?

  • Hallo Matze,


    du hast schon recht mit deiner Äußerung, daß ich ja eigentlich selber weiß was und wie ich üben muß.
    Ich suche den einfachen Weg: mit möglichst wenig Zeitaufwand zum Erfolg . Aber im Grunde weiß ich auch das es so nicht funktioniert.Denn durch meine Therapie habe ich auch erfahren, das der ganze Weg dorthin dazu gehört und alles Schritt für Schritt passiert.Bei dir sind die Erfolgerlebnisse durch die Therapie noch ganz frisch und du bist noch voll motiviert.


    So ging´s mir auch nach der Therapie. Aber so nach und nach hab ich die Arbeit an mir und meinem stottern nachgelassen.War eher so ein Muss.Ich versuche im Moment wieder einen Anfang für mich zu finden.Meine Beschäftigung mit dem Thema Stottern und die Wahrnehmung meines eigenen Körpers und meiner Gefühle beim stottern nehme ich wieder genauer wahr. Eine zeitlang habe ich mich von den Gefühlen nur erdrücken lassen, aber mit Nichtstun ändert sich mein Leben nicht.


    Zwischenzeitlich war ich auch nochmal bei meiner Logopädin.Nach der Trennung von meinem Mann bin ich in ein tiefes Loch gefallen, und meinte die Logopädin könnte mir helfen.Doch das war nur der Trennungsschmerz und der vergeht mit der Zeit.


    Mit den täglichen Übungen ist es wie beim Sport, es fällt einem leichter wenn jemand vorne steht und sagt was man zu tun hat.Obwohl ich zum joggen auch keinen Antreiber brauche...also warum klappt´s mit den Atemübungen nicht?
    Ok. Ich fang einfach wieder an und werde das genauso schaffen wie ich mit dem rauchen aufgehört habe, nämlich mit meinem Willen.


    Denn dieses bedrückende Gefühl Dinge erzählen zu wollen und körperlich blockiert zu sein nimmt einem viel Spass im Leben. Dazu kommt noch die Scham nicht ´perfekt´zu sein, was ich doch so gerne wäre.


    Ich hoffe du fühltest dich mit dem `Hobbypsychologen´nicht auf den Schlips getreten`.Ich habe manchmal einen herben Humor und den verstehen die wenigsten Leute.


    Und ich glaube nur weil du so enthusiastisch und zielsicher über deinen Weg geschrieben hast, hat mich das angespornt wieder meinen Weg zu gehen.Allein die gedankliche Beschäftigung mit dem Thema öffnet viele
    Türen und fördert die Selbstwahrnehmung.


    Trotzdem hab ich mir im Demosthenes Verlag ein Video gekauft:Stottern kontrollieren lernen, von Holger Prüß.Vielleicht bieten sich mir wieder neue Anreize, denn viele Übungen aus meiner Therapie sind einfach zu lange her und vergessen.


    Schönes Wochenende Andrea

  • Hallo Andrea,


    ich bin Yvonne, 33 Jahre alt, und komme aus der "Mitte Deutschlands". Ich stottere seit dem Kindergartenalter.


    Ich dachte früher immer, das nur I C H diese "Macke" habe, bin jetzt aber beruhigter, weil ich in den letzten Wochen mehrere Stotterer kennengelernt habe. Es war beruhigend für mich, daß es noch andere mit diesem Leidensdruck gibt.
    Dabei mußte ich aber feststellen, das die anderen einen viel größeren Leidensdruck haben.


    Ich habe im November bei Hans Liebelt eine ganze Woche an einem Kurs teilgenommen. Ich stottere wenig, beherschte das "drumherumreden" perfekt. Aber es war manchmal nervig für mich und sehr anstrengend. iCH HABE DIES ABGELEGT, dabei auch mehrere Schwierigkeiten wieder als vorher, aber die Technik von Hans Liebelt ist phänomenal. Er ist ein Mensch, der unsere Probleme sehr gut nachempfinden kann.


    V o r m Kurs war ich "gefühlskalt", ich nahm vieles gefühlsmäßig kaum noch wahr, kannte nur arbeiten. Alles war nur ablenken, von den eigentlichen Problemen. Jetzt fühle ich wieder, vieles tut weher als vorher, aber man lernt mit der Zeit damit umzugehen. Dafür sind die "Glücksgefühle" intensiver.


    Ich bin auch eine von der bequemen Sorte, durch meine viele Arbeit, nehme ich mir zu wenig Zeit für mich selber. Die Technik, die Hans uns beigebracht hat, funktioniert. Wenn man sich beim Sprechen aufs Zwergfell konzentriert, stottert man nicht. Konzentriere ich mich nicht darauf, sagt mein Unterbewußtsein "Ein A, das kannst du eh nicht aussprechen, du bleibst hängen". Man muß nur regelmäßig dranbleiben. Sozusagen das Unterbewußtsein neu programmieren.


    Ich habe das gleiche Problem wie Du, ich will, will immer perfekt sein. Ich arbeite gerade hieran, und weiß inzwischen, weniger perfekt ist auch nicht schlecht.

  • Hallo Yvonne,


    ich habe auch erst vor 2 Wochen die Internetseite von bvss gefunden.Und seit ich gelesen habe, wie viele Sprechprobleme in der einen oder anderen Form haben, habe ich neuen Auftrieb bekommen mich zu mögen und an mir zu arbeiten.


    Und die Sache mit dem ´perfekt sein´ist schon schwierig auch ohne stottern, aber damit muss man sich ja eigentlich ständig schlecht fühlen, weil man immer wieder versagt.


    Ist auch so ein blöder Teufelskreislauf.


    Weiss ja nicht, wie´s bei dir ist, aber meistens laufen mit dem stottern noch zig andere negative Dinge in mir ab:wenig Selbstbewußtsein, Depressionen, Neid,
    Abkapselung und wenig Freude im Leben und körpeliche Verkrampftheit.


    Und die Sache mit der Anerkennung in Matzes Antwort fand ich auch interressant.
    Jeder Mensch möchte geliebt und gelobt werden für die Dinge die er tut.
    Mein Fehler ist, das ich zuviel Wert darauf lege von anderen gemocht zu werden, bloß nicht anecken und wenn ich mich selber schon nicht mag, wenigstens von den anderen.
    Klappt definitiv nicht aber ich arbeite an meiner Sichtweise.
    Trotzdem tue ich einige Dinge nur für mich, weil ich weiß das ich mit damit besser fühle.Sonst hätte ich in einigen ganz dunklen Momenten in meinem Leben schon längst aufgegeben.
    Es ist auch der eigene Stolz, der mir zB. die nächste Zigarette verbietet.Ich könnte sonst nicht mehr in den Spiegel schauen.
    Dafür mag ich mich, aber leider gibt es dann 10 andere Dinge, siehe oben, für die ich mich ständig runterziehe.
    Aber genau das ist der Punkt, am Ball bleiben damit ich nicht wieder ins Negative abgleite und mich, wie Matze auch, für die kleinen Erfolge loben!
    Macht´s gut Andrea