Körpergefühl durch Meditation von Bjoern

Kostenlos: 5 Übungen gegen Stottern

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  • Übertrag aus dem alten Forum:
    Bjoern schrieb:


    Hallo Ihrs,



    ich habe heute etwas Schönes beobachtet. Davon wollte ich berichten. Ich bin ja ein strebsamer Schüler des Wing Tsun, einer chinesischen Kampfkunst.


    Es gibt für die Schüler des Wing Tsun zwei Formen, die man lernen und beherrschen muss. Formen, in denen die elementaren Bewegungen enthalten sind. Hans riet mir schon des öfteren, dass ich, wenn ich richtig gut werden will, das Meditieren und die Formen abwechselnd üben sollte, also zum Beispiel: 15 Minuten eine einzige Bewegung aus der Form und dann 5 Minuten meditieren usw.


    Allerdings ist es so, dass die erste Form des WT sowieso einer Meditation gleichzusetzen ist. Wenn man sich ausschließlich auf die Bewegungen konzentriert, dann ist es dasselbe, als wenn man sich auf seinen Atem konzentriert. Man ist auf jeden Fall ganz nah bei sich selbst.


    Heute übte ich die Form etwas gründlicher, während ich eine Augenmaske trug und an nichts anderes dachte als an diese Form. Und auf einmal konnte ich mich dabei beobachten, wie ich die Bewegungen der Form machte. Es war, als stünde ich vor einem Spiegel! Ein geistiger Spiegel. Unglaublich! Euphorie! Ich sah mich von außen. Ich sah mich die Form ausführen. Jede einzelne kleine Bewegung, sogar die Fehler. Wow!


    Wenn man so weit ist, dann sollte die Wahrnehmungslenkung beim Sprechen genauso funktionieren. Dass man also ständig beim Sprechen dieses innere Bild mitlaufen lassen kann.


    Leute, meditiert so viel Ihr könnt! Meditieren ist Macht!


    Gebt Gas,
    Björn.

  • Lieber Björn,


    Meditation führt letztendlich zur Freiheit. Freiheit von Gewohnheiten, Gefühls- und Handlungsmustern. Sie gibt die Möglichkeit, die Realität objektiv zu sehen, so wie sie tatsächlich ist. Auch wenn sich anfangs immer noch und immer wieder der "Mind" einschaltet und urteilt, ja, meist verurteilt (vorallem sich selbst!). Mit der Zeit wird durch die ständige Aufmerksamkeit, die du deinem Inneren schenkst, deine Sicht der Dinge immer neutraler. Du hörst auf, die Dinge so zu betrachten, wie du es gelernt hast; die Wirklichkeit hält Einzug in dein Wesen.


    Das wirkt sich nicht nur auf die Aktivitäten deines Verstandes aus, sondern auch auf die Wahrnehmung deines Körpers. Die Verbundenheit zur dir selbst wird stärker, wahrhaftiger. Wenn du isst, bist du der Geschmack, wenn du läufst, bist du das Laufen, wenn du sprichst, bist du das Sprechen ...


    Wenn die Meditation zu deinem Alltag wird, wenn du ständig in Meditation bist, bekommt das Leben eine bis dahin ungeahnte Leichtigkeit, Intensität und Freude. Natürlich sind die Probleme des Lebens nicht aus der Welt, aber dein Umgang mit ihnen wird bewusster und effizienter. Dann kommt der Erfolg von alleine, wie auch immer du Erfolg definierst.


    Ich habe hier ein Zitat, das die Sache auf den Punkt bringt und zeigt, wie wir uns immer wieder in Urteilen verstricken, die uns das Leben schwer machen. "Wenn wir uns auf Außerlichkeiten konzentrieren (Anm.: Was denkt wohl mein Gegenüber, wenn ich stottere?), verlieren wir uns oft in Werturteilen: das ist gut, jenes ist schlecht; ich will das, jenes aber nicht. Diese Urteile halten uns in der Illusion, der Schläfrigkeit, den alten Gewohnheiten und Verhaltensmustern gefangen." Darum ist Meditation, das aufmerksame, neutrale Betrachten unseres Inneren, so wichtig und heilsam. Gleich, worüber und wie du meditierst, der Prozess der Wandlung beginnt, wenn du dich dir selbst zuwendest.


    Liebe (&) Grüße
    Hans

  • Hier noch ein kleiner Nachtrag.


    Als wirksame Übung kann man folgendes tun: Nimm Dir ab und zu die Zeit und beobachte Dein Tun. Z.B. Wie Du eine Tasse oder ein Glas an den Mund führst und trinkst, wie es schmeckt, wie Du schluckst etc. Wenn Du das, was Du tust bewusst etwas langsamer tust, bekommt Dein Tun eine andere Qualität, nämlich Bewusstheit.


    Dies kannst Du auch leicht auf das Sprechen bzw. Stottern anwenden. Versuche es einfach mal eine Zeit lang. Du wirst Veränderungen in Deiner Wahrnehmung und in Deinem Handeln bemerken. Vielleicht hast Du auch Lust, die Erfahrungen hier mit anderen zu teilen oder zu besprechen.


    Viel Erfolg!
    Hans

  • Hallo, liebe LeserInnen!


    In den Trainings praktizieren wir verschiedene Meditationstechniken. Ich gehe hier vorerst auf die Vipasana ein.


    Die Vipasana, ist eine traditionelle Methode, die an jedem beliebigen Ort und zu jeder beliebigen Zeit durchführbar ist. Wir setzen uns aufrecht und bequem auf einen Stuhl oder ein Kissen (Bank, Wiese, Straßenkreuzung :)) und beginnen zu beobachten, wie der Atem durch die Nase ein- und ausströmt und dabei die Nasenwände berührt. Die ständige Aufmerksamkeit bringt uns nach und nach in einen immer ruhigeren Zustand, das Gehirn beginnt sogenannte Alphawellen zu produzieren. Durch die Messung der Alphawellen haben die Wissenschaftler eine Möglichkeit gefunden, den Zustand der völligen Entspannung zu dokumentieren.


    In diesem Zustand "ruhevoller Wachheit" beginnen wir, Gedanken, Gefühle und sonstige Impulse in einem immer früheren Stadium wahrzunehmen. Wir beobachten quasi das ansonsten unbewusst ablaufende Entstehen dieser Aktivitäten. Dadurch, dass wir das tun, wird uns mit der Zeit immer deutlicher, was sich in unserem Unterbewusstsein abspielt. Alte, nicht verarbeitete, ins Unterbewusstsein verdrängte Erlebnisse werden uns wieder bewusst. Durch das Verweilen im Alphazustand, sind wir nun in der Lage, diese Dinge mit Abstand und ruhiger Gewissheit zu betrachten und zu verarbeiten; wir finden mehr zu uns selbst, werden dadurch gelassener, selbstsicherer, positiver.


    Wird die Vipasana regelmäßig praktiziert (ich empfehle das erste mal morgens vor dem Frühstück und das zweite mal vor dem Mittagessen für jeweils 20 Minuten zu meditieren) werden wir mit der Zeit die Wirkungen deutlich zu spüren bekommen.


    Ganz erstaunlich ist, dass Meditierende schneller lernen, weniger krank sind, sich schneller von Strapzen erholen und im sozialen Umfeld als freundlich und gradlinig empfunden werden; die soziale Kompetenz erhöht sich merklich.


    Einige meiner Trainingsteilnehmer sind sicher bereit, über ihre Erfahrungen mit der Meditation zu berichten. Der liebe Björn ist ja schon einige Male Vorreiter in dieser Sache gewesen. Wenn Du Fragen zum Meditieren hast, stell sie einfach ins Board. Sie werden sicher beantwortet.


    Für heute ist´s erstmal genug, die Reihe "Meditationstechniken" werde ich fortführen und später auch auf Atemtechniken und Stressbewältigungstrategien eingehen. Auch die im Training verwendete Sprechtechnik werde ich erleutern.


    Bis dahin alles Liebe
    Hans

  • Ich kann darüber hinaus sagen, dass ich durch das Meditieren lerne, meine Gefühlswelt von meiner Gedankenwelt zu unterscheiden. Was quasseln sie manchmal, die Gedanken, erzählen mir Geschichten, diskutieren mit mir und sülz und blubb und blah - aber während ich früher Opfer dieser Gedanken war, bekomme ich es heute, dank Meditation, mit und kann mich gegen eine Diskussion entscheiden. Denn: eine Diskussion bringt nichts.


    Gedanken sind so lächerlich...

  • .... klar sind sie in gewisser Weise lächerlich, aber, sie entstehen, keimen, sind vorhanden ... und können Dir viel über Dich verraten. Den Sinn der Gedanken leichter verstehen kann man im meditativen Zustand. Gelassen und mit Abstand.


    Bezüglich der Körperwahrnehmung und des Stotterns kann man die Meditation ebenfalls einsetzen. Wenn Du im oder nahe dem Alphazustand Dein Stottern beobachtest, ihm in der Entstehung immer näher kommst, steigt es aus den unterbewussten Bereichen in die bewussten Bereiche empor. Es wird fassbarer, verliert seine Schrecken. Du kannst es dann leichter nehmen, wie es ist und somit auch verändern oder auch einfach lernen, das Stottern sein lassen.


    Zugegeben - ein langer Weg bis dorthin, aber auch einer, der Dich zu vielen bemerkenswerten Plätzen in Deinem Inneren führen kann.


    :) Hans

  • Hallo,


    ich habe eine interessante Internetseite zum Thema Meditation
    gefunden.
    www.grenzwissenschaft.de/texte/ae041.htm
    Dort werden verschiedene Techniken beschrieben. Es wird er-
    klärt, was während der Meditation geschieht u. was sich ver-
    ändert, wenn man regelmäßig über einen längeren Zeitraum
    meditiert.
    Ich meditiere seit einigen Monaten u. spüre mehr innere Ruhe
    und gehe auch achtsamer durch den Alltag.
    Es lohnt sich!


    Viele Grüße


    LouLou

  • Hallo,


    habe gestern einen Vipassana-Workshop in Frankfurt besucht. Es hat mir
    wieder neue Impulse für meinen Alltag gegeben.


    Durch die Ausübung der Vipassana-Meditation bin ich viel zielgerichteter in
    meinem Handeln. Ich bin viel bewußter oder besser achtsamer auf die Abläufe
    in meiner Innenwelt, aber auch in der Außenwelt geworden. Meine Wahrnehmung
    ist schärfer.


    Ich spüre die kommenden Stotter-Blocks früher und habe noch bessere
    Zugriffsmöglichkeiten, in meinem Fall auf die Pull-Outs (näheres darüber
    unter
    www.andreasstarke.de ) gewonnen.


    Insgesamt hat die Vipassana-Medition mir eine große Verbesserung der
    Lebensqualität gebracht.


    Gruß Dieter
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