Mein Mann stottert! HILFE

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    Guten Abend miteinander in diesem Forum


    Ich grüße Euch herzlichst und möchte bitten mir zu helfen, oder mir einen Rat zu geben wenn möglich.


    Darf ich kurz ausholen:


    Mein 2 ter Ehemann, den ich vor 4 Jahren heiratete und vor 5 Jahren kennen gelernt habe stottert heute wenn er aufgeregt ist und Diskussionen mit mir und meinen Mädels aus erster Ehe hat.
    Damals, als wir uns kennen lernten war dies nicht der Fall. Ich habe dies nicht erkannt in dieser Zeit!
    Jetzt ist sehr ruhig geworden, eher auch zunehmend wortkarg, sitzt meist vorm Fernseher und redet nicht viel.
    Lasse ich ihn den Einkaufszettel schreiben macht er mächtig Schreibfehler wie zB: Tolettenpapier, Kafefilter, Saidenwurst, Kafee, Spühlmittel.


    Ich habe ihn schon öfters daraufhin angesprochen, aber er wird richtig sauer, komisch und lenkt ab, und zieht sich zurück.........!
    Angeblich ist er auf den Kopf gefallen als Kind, seltsamerweise wissen auch seine 5 Geschwister nichts von diesem Sturz!
    Lesen ist nicht drin weil er angeblich Kopfschmerzen bekommt, liest er jedoch dann mal so ab und an weil er MUSS, übersieht er einige Buchstaben und liest sehr sehr fehlerhaft.
    Was ist dass für ein Schwäche und wie kann ich ihm helfen?
    Ich bin schon sehr verständnisvoll, ich liebe ihn, aber irgendwann hört der Spass auch auf.
    Ich bekomme nichts aus ihm raus was diese Störung anbetrifft.


    Bitte um Antwort
    Lieber herzliche Grüße
    mobby-meike

    Zitat

    Was ist dass für ein Schwäche und wie kann ich ihm helfen?


    Hallo Meike,


    für mich, als Laien, klingt das eher nach einer Lese-/Rechtschreibschwäche; also Leghastenie.
    Was weisst Du über seine schulische Vergangenheit ?


    Sollte er daran leiden, wird er sich sicherlich schämen dafür. Wobei wir "wissen", daß es keinen Grund dafür gibt. Aber als Aussenstehender ist das natürlich leicht gesagt.


    In diesem Fall sollte ihm unbedingt eine Fachkraft helfen.
    Mehr Infos dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Legasthenie




    Zitat

    Mein 2 ter Ehemann, den ich vor 4 Jahren heiratete und vor 5 Jahren kennen gelernt habe stottert heute wenn er aufgeregt ist und Diskussionen mit mir und meinen Mädels aus erster Ehe hat.Damals, als wir uns kennen lernten war dies nicht der Fall. Ich habe dies nicht erkannt in dieser Zeit!


    Ich würde mich bei Freunden / Bekannten erkundigen, ob ihnen damals eventuell schon auffiel, daß er Probleme beim Sprechen hat. Man selber schwebt oftmals auf rosa Wolken und nimmt Schwächen des Partners nicht wahr.


    Hat er denn in letzter Zeit viel Stress ? Gibt es Probleme ? Hatte er ein unschönes Erlebnis in letzter Zeit ?



    Zitat

    Ich habe ihn schon öfters daraufhin angesprochen, aber er wird richtig sauer, komisch und lenkt ab, und zieht sich zurück.........!


    Nach dieser Schilderung wird vermutlich irgend etwas im Argen liegen.
    Ich persönlich würde nicht locker lassen und mit einer Engelsgeduld auf ihn einreden.
    Vielleicht möchte er auch lieber mit einer neutralen Person darüber reden ? (Facharzt z.B. ?? )


    Drück' Dir die Daumen & Kopf hoch !!!!


    Gruß
    Nicole

    ... da er die Katzen nicht stören wollte, schnitt Mohammed den Teil des Mantels ab, in dem sie schlummerten und wickelte nur den Rest um seine Schultern ...

    Ich glaube nicht an Legasthenie in diesem Fall. Ich denke, er kann es einfach nicht besser. Was für eine Ausbildung hat er denn, welche Schulbildung ? Lesen und schreiben gehört ja als Skill irgendwo zusammen. Wobei das nichts mit dem Stottern zu tun hat. Manche Stotterer gewinnen Vorlesewettbewerbe, aber wenn und sie nach ihrem Namen fragst, dann klappt das nicht. Merkwürdig, aber real.


    Das mit dem "Sturz auf den Kopf" halte ich mal für ein verdammten Gerücht. Das ist so die Volkstheorie, wieso jemand stottert. Es ist ein peinliches und herabsetzendes Vorurteil, und das Beste wäre, wenn du es vergisst und ausklammerst.


    Ich fürchte, du kannst deinem Mann wenig helfen. Er muss sich selber helfen, so sehr ich deine Bemühungen auch klasse finde. Genauso wie man keinem Trinker helfen kann wirst du wenig tun können. Was du machen könntest ist, ihn darauf aufmerksam machen, dass die Beziehung leidet und dass dies langfristig kein akzeptables verhalten ist.

    Zitat

    Genauso wie man keinem Trinker helfen kann wirst du wenig tun könne


    Manchmal muss man einen Menschen fallen lassen um ihm zu helfen.


    Aber dieses sollte der letzte, drastischste Ausweg sein !


    Kommst Du mit ruhigen Gesprächen nicht weiter, biete ihm an, mit einer neutralen oder auch geschulten Person zu sprechen.


    Will er auch davon nichts wissen, befolge Matze's Rat. Vielleicht ist ihm nicht klar, wie sehr auch Du darunter leidest !


    Ich bin kein Neurologe, aber ich denke nicht, daß ein Zusammenhang zwischen seiner etwaigen Leghastenie und dem Stottern besteht, obwohl beides von der linken Gehirnhälfte gesteuert wird.

    ... da er die Katzen nicht stören wollte, schnitt Mohammed den Teil des Mantels ab, in dem sie schlummerten und wickelte nur den Rest um seine Schultern ...

    Es ist ihm peinlich, deswegen zieht er sich zurück und redet kaum mit jemandem. Er hat denke ich noch nicht die Kraft offen über dieses Thema zu reden, deshalb reagiert er aggressiv, wenn ihn jemand darauf anspricht. Er will es wohl verheimlichen, dass es niemand bemerkt oder mitbekommt und sich dann evtl. über ihn lustig macht. Wenn er merkt, dass er mit jemandem darüber vertrauensvoll reden kann und weis, dass es auch vertraulich behandelt wird, dann wird er sich öffnen und vielleicht verbessert es sich dann sogar.

    Wir haben in Deutschland 4 Millionen sog. funktionelle Analphabeten, das sind Menschen die nicht trotz sondern wahrscheinlich wegen bis zu 10.000 Unterrichtsstunden es nicht mehr sehen können, wenn sie lesen müssen. Sie sind doppelte Opfer einer völlig verfehlten Pädagogik, doppelt, weil man ihnen auch noch untergejubelt hat, dass sie an dem Problem schuld sind. Deshalb ist es schon eine Qual für viele, wenn sie darauf angesprochen werden.
    Sie verbergen dieses Problem mit allen Tricks und bringen sich damit um die Chance einer Erlösung.
    Das Problem besteht in allen Aspekten in einer verkehrten Sichtweise und es löst sich schon zu einem Teil, wenn sie erfahren und selbst erkennen, dass es keine Schuld und kein Defekt von ihnen ist sondern ein Fehler an ihnen. Ein Fehler, der oft in blindem Eifer und oft auch noch wohlmeinend an ihnen begangen wurde. Die Lösung liegt also nicht darin, anderen böse zu sein, sondern ENDLICH SICH SELBER GUT.
    Dein Mann nimmt ja seine wunden Stellen wichtiger als sich selbst und ihr Heilen; darum heilen sie auch nicht. Das ist ein verkehrter Umgang mit sich selbst.
    Der erste Schritt für die Lösung dieses Problems kann nur sein, dass er sich so, wie er ist, GUT IST. Daraus ergeben sich alle weiteren Entwicklungsschitte von selbst. Ohne diesen Schritt werden die Probleme weiterwachsen.
    In Respekt vor den großen, feinen Talenten Deines Mannes, die sich unter guten Bedingungen von selbst gut entwickeln werden, grüße ich herzlich.
    Franz Josef Neffe