Aktive Meditationen

Kostenlos: 5 Übungen gegen Stottern

Mit unseren erprobten Übungen lernst Du, Dein Stottern zu reduzieren – kostenlos und von zuhause.

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    • Offizieller Beitrag

    Die Dynamische Meditation dauert eine Stunde, und es ist wichtig, leichte und bequeme Kleidung dabei zu tragen. Es gibt fünf Phasen, die 10 bzw. 15 Minuten lang sind. Nach jeder Phase wechselt die Musik.


    1. Phase: Atmen (10 Min.)
    Der Mund bleibt geschlossen, man atmet durch die Nase ein und aus (deshalb vorher Nase putzen!). Der Fokus liegt auf dem Ausatmen. Man atmet tief, schnell und "chaotisch", das heißt, nicht die ganze Zeit im gleichen Rhythmus. Der Körper soll sich dabei nicht verkrampfen, besonders Nacken und Schultern sollen locker bleiben. Deshalb ist es gut, die Arme leicht anzuwinkeln und mit dem ganzen Körper die Atembewegung mitzumachen, auch der Kopf geht mit.
    Diese Atemtechnik "pumpt" Energie in den Körper, die sich während der 10 Minuten ständig weiter aufbaut, bis sie sich in der zweiten Phase entladen kann.


    2. Phase: Sich austoben (10 Min.)
    Explodieren! Schreien, Singen, Heulen, Tanzen, auf Kissen schlagen, Stampfen, Schütteln, kurzum alles tun, was befreit. In dieser Phase soll der Körper die Regie übernehmen. Dies sind 10 Minuten, in denen man sich völlig gehen lassen und alle Gefühle ausleben soll. Jeder bleibt dabei für sich, andere Teilnehmer dürfen nicht berührt oder auf irgendeine Weise provoziert werden.
    In der zweiten Phase werden aufgestaute Emotionen ausgelebt – Wut, Frust, Trauer – für die es im Alltag entweder kein Ventil gibt oder das falsche (z.B. die Freundin, der Ehemann oder der Hund). Man kommt mit seinen Gefühlen in Kontakt, läßt sie zu und drückt sie aus. Eine Reinigung der Psyche.


    3. Phase: Hüpfen (10 Min.)
    Mit erhobenen Armen – ohne Schultern und Nacken anzuspannen – hüpft man auf der Stelle und stößt jedes Mal, wenn man auf dem Boden aufkommt, ein "Huh!" aus. Das "Huh!" soll mit tiefer Stimme "aus dem Bauch" kommen und die Meditierer mit ihrem Hara, ihrem Lebenszentrum in Kontakt bringen. Das Hüpfen ist kein "Federn", man springt und landet nicht mit den Zehenspitzen, sondern mit der gesamten Fußfläche. Dabei muß auf die richtige Körperhaltung geachtet werden (kein Hohlkreuz!)
    In dieser Phase werden Energiereserven mobilisiert. Man erkennt nach einer Weile, daß man viel mehr Kraft hat als man glaubt. Herz und Kreislauf werden auf Hochtouren gebracht. Wer das "Ich-kann-nicht-mehr!"-Gefühl überwindet, geht aus dieser Phase mit einem wunderbaren Selbstgefühl hervor.


    4. Phase: Stille (15 Min.)
    Die Musik der 3. Phase endet mit einem lauten "Stop!" – worauf jeder – in welcher Position er sich auch befindet – auf der Stelle "gefriert" .Er rührt sich nicht, bis die Musik zur 5. Phase erklingt. Die Stille-Phase ist die Zeit, in der man – die Augen geschlossen – in sich hineinhört und zum Beobachter seiner Gedanken, Gefühle und Empfindungen wird.
    In der vierten Phase findet man zu sich selbst und stellt eine Distanz her zu allem, was uns bewegt. Eine tiefe innere Ruhe stellt sich ein.


    5. Phase: Tanzen (15 Min.)
    Die letzte Phase ist Tanz oder Bewegung zu leichter, entspannender Musik.
    Beschwingtheit, Harmonie, Rückkehr in den Alltag mit einem neuen, frischen Lebensgefühl.

    • Offizieller Beitrag

    Die "Kundalini"-Meditation hat vier Phasen zu je 15 Minuten. Nach jeder Phase wechselt die Musik.


    1. Phase: Schütteln
    Man steht fest auf dem Boden und schüttelt sich von Kopf bis Fuß. Dabei kann man sich vorstellen, daß man all seine Sorgen abschüttelt. Die Musik ist schnell und rhythmisch. Der Körper ist ganz locker und schon bald scheint es so, als ob er sich von selbst bewegt. Das Schütteln ist also kein aktives Tun, sondern eher ein Geschehenlassen. Langsam breitet sich Energie von den Füßen her über das Becken in den ganzen Körper aus.


    2. Phase: Tanzen
    Bewegung und Tanz. Alle Energie, die durch das Schütteln freigesetzt wurde, kann nun in Bewegung und Tanz fließen, der Gefühle und Stimmungen ausdrückt.


    3. Phase: Sitzen
    Man sitzt mit geschlossenen Augen, läßt die Musik auf sich wirken und wird zum Beobachter seiner Gedanken und Gefühle.


    4. Phase: Liegen
    In dieser stillen Phase ohne Musik legt man sich auf den Boden. Die Augen sind geschlossen, man wird still und ist entspannt.

    • Offizieller Beitrag

    Die Dynamische und die Kundalini Meditationen sind wegen ihrer starken physischen Komponente ein geradezu ideales Mittel gegen Streß. Das macht sie wohl auch so attraktiv, denn viele Menschen exstieren am Rande ihrer psychischen Belastbarkeit: Beziehungskisten, Karriereknick, Verkehrsstaus, Geldsorgen, Terminnot, gefährdeter Arbeitsplatz, Umweltkatastrophen, Allergien, Einsamkeit, Angst und so weiter und so fort – und der Druck wächst weiter.


    Alle wollen Streß abbauen. Aber mit körperlichem Workout ist es nicht getan. Nach dem Joggen schläft man zwar besser, aber das Problem, das den Streß verursacht, verschwindet nicht.


    Die Dynamische oder die Kundalini Meditation gehen einen Schritt weiter. Wenn wir ordentlich Dampf abgelassen haben, sind wir mehr in Kontakt mit unserem Körper – das Herz pocht, der Schweiß rinnt – und nicht mehr so stark identifiziert mit dem, was in unserem Kopf vorgeht. Beim Joggen ist das zwar auch so, aber in der Meditation können wir jetzt versuchen, von den Symptomen zur Wurzel der Probleme vorzustoßen. Die Methode erscheint einfach, ist aber gar nicht so leicht: wir beobachten unsere Gedanken und unsere Gefühle.


    So entsteht ein Abstand zu unserem Problem. Wir sind nicht mehr Opfer, sondern Beobachter. Die Perspektive verschiebt sich, und plötzlich sehen wir nicht nur, was uns angetan worden ist, sondern was wir selbst zu unseren Schwierigkeiten beitragen. Wenn das gelingt, ist es ein Quantensprung in unserem Bewußtsein! In einem Moment meditativer Klarheit kann man vielleicht sogar sehen, daß nicht das Problem das Problem ist, sondern unser eingeschränktes Bewußtsein.


    Damit tritt man in eine Dimension ein, die weit über den Streßabbau hinausgeht: die spirituelle Dimension.


    Erst wenn sich der Geist beruhigt und totale Entspannung eintritt, kann sich Meditation in ihrer wahren Bedeutung ereignen, vieleicht sogar ein Zustand den die Buddhisten "Satori" oder "Nirvana" nennen und die Hindus "Mokscha". Meister Eckhart erfuhr es als eine "Verschmelzung mit Gott", und der Atomphysiker Carl Friedrich von Weizsäcker sprach kürzlich in einem Interview mit dem STERN von einer "mystischen Erfahrung", die ihm in Indien widerfahren ist und die er zu den wichtigsten Ereignissen in seinem Leben zählt.


    Jeder, der ein Satori erlebt hat, beschreibt seine Erfahrung mit anderen Worten, aber alle sprechen von einer Verschmelzung mit der Existenz, mit dem Universum oder mit Gott. In diesem Zustand gibt es kein Sehnen und Hoffen, keine Zukunft und keine Vergangenheit, keine Erinnerung, keine Sorgen. Es gibt nur eine selig entspannte, urteilfreie Klarheit im Hier & Jetzt.


    Fast alle großen Werke und Geistesblitze unserer Künstler und Wissenschaftler sind in solchen Momenten entstanden, oder besser gesagt: sie haben sich ereignet.. Denn wenn die Trennung von der Existenz aufgehoben ist, geschieht das, was die alten Hindus so beschrieben: der Mensch wird zu einem hohlen Bambusrohr, auf dem Gott sein Lied spielt – wie auf einer Flöte.


    Fast jeder von uns kennt solche Augenblicke: alles geht plötzlich so leicht und fügt sich wunderbar zusammen, die Bälle beim Tennis sitzen haargenau, die Skier laufen ganz von selbst und die Hand gleitet mühelos über das Papier und schreibt Gedanken und Gefühle auf, die offenbar von "oben" kommen. Wir wachsen über uns hinaus, und es gibt keine Grenzen mehr.


    Natürlich kann man so etwas nicht erzwingen. Es ist sogar so, daß sich solche Zustände mit Sicherheit nicht ereignen, wenn wir zielstrebig darauf hinarbeiten, wie etwa aufs Abitur. Es gibt kein Ziel, es sei denn, wir machten uns das uralte Konzept der Taoisten zueigen: "Der Weg ist das Ziel". Mit anderen Worten: Meditation bleibt nicht eine Übung mit einem festen Platz auf unserem Terminkalender – sie wird zu einer Lebensform. Was immer wir tun – wir tun es meditativ, das heißt bewußt, aufmerksam, wach. So verschwindet Routine und das Leben gewinnt eine neue Dynamik. Und vielleicht können wir sogar sehen, daß in manchen sogenannten Schicksalschlägen auch große Chancen für uns stecken.


    (Text: Jörg Andrees Elten)