So!
Nun komm ich aus der Ecke und bitte erschlagt mich nicht...aua
Warum Frauen nicht parken können und Männer nix verstehen ( oder wie heißt das Buch???)
Kann es sein, dass wir es an dieser Stelle ---
Yvon und Mätty --
einfach mit den Welten zu tun haben die Frauen und Männer auf dieser Welt entzweien????
Ein Kommunikationsproblem????
Venus und Mars?
Was meinte Hesse?
Was dachte Yvon?
Was sagte Mätty?
Was denke ich?
Muss man dankbar sein, stottern zu dürfen?
Nun, ich rede mal einfach für mich.
Lange Jahre habe ich mein stottern verflucht. Meine Kindheit war aus diesem Grund beschissen, meine Schulzeit...als Teeny schwänzte ich einfach die SChule, das war meine Art der Vermeidung...
Aber IMMER schon gab es in mir den Drang zu Worten, zur Literatur---ich las mit 12 oder 13 Dostojewski, Mann Brüder usw. Ich vermute, ich hätte dies nicht getan wäre mir eine "normale" Sprachentwicklung von Gott gegeben worden.
Ich hatte eine Vision, ein Bild, dass ich reden könnte.
Es war wie ein Traum, eine Wunschvorstellung.
So begab ich mich in diese Welt der Worte und liebte sie dafür, dass sie mir in Stunden der Einsamkeit Begleiter und treuer Freund wurden.
Heute mutmasse ich, dass meine Liebe zu den Worten aus meinem Defizit entstanden ist.
Somit habe ich HEUTE eine stille Dankbarkeit dafür.
es hätte sein können, dass, wenn ich nicht gestottert hätte, ich einfach aufs gymnasium gekommen wäre, Literatur oder Archäologie studiert hätte und gut isss.
Aber - nun wieder mein Aber...ich hätte nie, niemals diese Liebe, diese Sehnsucht nach Sprache in mir so stark verspürt. Ich habe auch die Demut kennengelernt vor meinem Nichtkönnen.
Ebenso wie die Enttäuschung, den Frust, den Sch...Zorn über mein Stammeln, mein Stottern, mein Versagen...oh Mann und Frau...:-)
Irgendwann habe ich mein Stottern umarmt, als Teil von mir. Da begann die Akzeptanz.
Stottern als Auszeichnung?
Gott (oder ein ähnlicher) gab mir mein Handikap mit auf den Weg und heute trage ich es wie eine Auszeichnung. es hat mich auch zum Teil so gemacht, wie ich heute bin. Ich kann mich in den Hintern treten, nachdem ich erkannt habe, dass klagen nichts bringt. Ich weiß, was Disziplin bedeutet, ich weiß, wie ich mit Unverständnis, mit Vorurteilen und mit Diskriminierung umzugehen habe.
Meint ihr, diese Entwicklung hätte ich auch so genommen?
NEIN:
Es gibt ein fast noch schrecklicheres Bild...
das einer sogenannten Normalität...
In unseren Handikaps steckt auch eine sehr große Chance...die Chance uns auch menschlich verändern zu können, mental und seelisch.
Würde Gott dich heute fragen und dir die Wahl geben ob du mit oder ohne dein stottern auf die Welt kommen wolltest, welche Antwort würdest du ihm heute geben?
Liebe Grüße
Helga Ana
P.S. "An dem Tag, an dem du denkst, du kannst nicht mehr besser werden, fängst du an, immer den gleichen Song zu spielen." David Bowie