Mehr Respekt gegenüber stotternden Menschen
Wie ihr meinem ersten Eintrag entnehmen könnt, bin nicht ich direkt sondern mein Patenkind betroffen vom Stottern. Sie geht zwar sehr gut damit um, hat ein gutes Selbstbewusstsein auch dank ihrer tollen Primarlehrerin, die für Ihre Integration und Anerkennung kämpfte und sie wird von ihren Eltern ernst genommen. Dennoch muss sie sich immer wieder viel anhören und einstecken. Gerade Kinder können so gemein sein.
Es tut mir leid zu lesen, dass so viele hier sich immer mehr zurück ziehen, weil sie einfach zu viele schlechte und verletzende Erfahrungen machen und sich schwer tun mit echten Freundschaften. Wenn ihr Eltern habt die es nicht interessiert und euch nie fragen wie es geht oder wie ihr euch fühlt, dann denkt doch mal darüber nach ob es etwas helfen würde sie darauf anzusprechen? Dass man ihnen seine Not mitteilt, unabhängig von der Reaktion, macht es dann wenigstens zu keinem unausgesprochenen Thema mehr. In meinen Augen wäre es ein Versuch wert, denn bei der Familie kann man nichts verlieren.
Bevor ihr vereinsamt, versucht doch einem Verein beizutreten wo ihr Mannschaftsgeist beweisen könnt und euch so einen respektierten Platz innerhalb einer Gruppe verschaffen könnt ohne gross sprechen zu müssen. Da zählen andere Qualitäten die ihr mit vollem Einsatz unter Beweis stellen könnt. Ich würde eher von einer Einzelsportart abraten, da diese die Isolation noch fördert.
Vielleicht klappt es auch schriftlich eine Freundschaft aufzubauen? Durch Austausch von E-Mails oder Briefen eine Person besser kennen lernen, nach ein paar hin und her dann vom stottern berichten. So steht es vielleicht weniger im Wege als dass es noch mehr Vertrautheit schafft, weil du dich der Person anvertraust und sie dich aufgrund anderer Dinge sympatisch findet, unvoreingenommen betreffend des stottern. Denke dass es dann auch kein "Problem"sein wird wenn ihr euch trefft. Aber ist nur eine Idee, habe keine Erfahrung damit aber mal gehört, dass so eine Gehörlose Freundschaften geschaffen hat die funktionieren, da sie auf einer anderen Basis aufgebaut sind.
Es ist noch ein langer Weg zu einem respektvolleren und offeneren Umgang mit stotternden Menschen. Da es so stark tabuisiert wird, weiss keiner recht wie er darauf reagieren soll und macht es unbewusst genau verkehrt indem man helfen will die Wörter zu finden oder Sätze zu beenden. Aber trotzdem tut sich immer wieder etwas. Es wäre schön, wenn viel öfters Artikel wie der folgende in den Medien erscheinen würde. Ohne bestimmten Anlass einfach mal unaufgefordert was zu dem Thema erwähnen. Das würde die Menschen unbewusst auf korrektes Verhalten Betroffenen gegenüber hinweisen und für mehr Anerkennung sorgen. Habe mich echt gefreut als ich den Artikel fand. Lese selbst...
Das Verhalten gegenüber stotternden Menschen muss respektvoller werden
Bin per Zufall darauf gestossen und habe da erst bemerkt wie wichtig es wäre wenn man in Medien die viele Menschen erreichen immer wieder mal etwas zu diesem Thema zu lesen bekäme. Auch in Kurznachrichten etc. oder den Fernsehnachrichten wie es diese Petition verlangte.
Ich drücke euch die Daumen dass ihr wahre Freunde findet, die eure Ängste und Sorgen betreffend des stottern ernst nehmen und wünsche euch dass eure Eltern euch unterstützen und Rückhalt geben! Für mehr