mündlich prüfungen - schwere not!

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  • hey zusammen
    ich hab folgendes Problem: noch 6 Wochen Zeit hab ich bis zu den mündlichen Abiturprüfungen und im moment bin ich nicht fähig auch nur einen normalen satz ohne deftiges stottern zu sagen.
    ich hab meinem klassenlehrer gesagt, ich seh mich nicht imstande, diese prüfungen zu machen. der hat dann nur gemeint, es komme ja auf den inhalt des gesagten an, nicht darauf wie ich es sage...


    unglücklicherweise ist das stottern fast von tag zu tag verschieden stark, einmal geht es wirklcih überhaupt nicht, dann sag ich zum teil tage lang nichts mehr und dann plötzlich geht es wieder und ich kann fast wieder normal sprechen. auslöser für diese Tiefpunkte sind meistens solche psychische anstrenungen wie diese mündlich prüfungen, wir hatten das schon einmal so eine reihe mündlich prüfung, da hab ich die erste einigermassen gut überstanden, war dann aber so down, dass ich in den folgenden fast nur noch einsilbige antworten geben konnte unter heftigem stottern. ich befürchte dass es an der mündlich abitur wieder gleich sein wird!
    mein notendurchschnitt ist nciht allzu gut und ich bräuchte unbedingt wenigstens genügende noten in den fächern..
    weiss jemand von euch wie ich in diesen sechs wochen effizient das stotternproblem bekämpfen kann?? gibts da nicht irgendeine radikale, selbstmörderische methode, eine "alles oder nichts" methode? ich bin nämlich die ganzen "langzeit-es-bringt-wahrscheinlich-doch-nichts-therapien" leid! bin jetzt seit einem jahr bei einem logopäden, der immer wieder betont, ich müsse mit dem stottern leben lernen und lernen mich nciht dafür zu schämen!
    hat der ne ahnung.. weiss wohl nicht wies ist, wenn man für einen satz ne minute braucht und sich in jeder situation wo man sprechen muss bis in den boden blamiert und entweder ausgelacht oder bemitleidet wird...
    die 6 wochen bis zur prüfung hab ich fast ganz frei und hätte zeit, mich des stotterns mal gründlich anzunehmen...


    ich freue mich über jede schnelle antwort!
    (bitte nicht sagen, ich soll nochmal mit klassenlehrer reden, das bringt nämlich echt nichts, der typ ist knallhart)

  • Hallo Michi,


    ich kann deine Aufregung verstehen. Ich habe auch vor garnicht langer Zeit eine mündl. Prüfung gemacht, zum Abschluss meiner Weiterbildung.


    Wenn du meinst, es gibt irgendein Wunder oder so, dann muss ich dich enttäuschen. Aber ich habe eine Idee. Vom 04.08. bis 11.08.2006 läuft ein Stotterer-Training-Seminar. Dieses Forum gehört zu diesem Training.


    Ich habe es dutzendfach miterlebt: Nach soeiner Woche sprechen alle Teilnehmer, die ich mit Herz in die Sache gestürzt haben, sehr sehr gut. Nach meinem allerersten Training habe ich wochenlang fliessend gesprochen. Seitdem habe ich an schlimmsten Tagen nur 50% so stark gestottert wie vor dem ersten Training, bin in der Regel aber flüssig.


    Infos kriegst du unter: www.stott.de


    Wenn du jetzt auf irgendeine Wunderpille hoffst, einen 2-3 Tage Crashkurs oder sowas.. dann kannste auch auf Ausserirdische hoffe, die dich mit einem kurzen Elektroschlag in 0,5 sek hinbekommen.



    Viele Grüsse, Matze

  • hi Matze, danke für die Antwort


    hm, hab nicht genug Geld für sone Therapie, wär aber sicher cool.


    habt ihr erfahrung mit hypnose-therapie?? kann man das nicht auch irgendwie selbst machen, ohne hypnotiseur? das wäre vielleicht was, ich hab gehört, so kommt man manchmal sehr schnell zu erfolgen.


    erzählt doch mal von euren erfahrungen damit.

  • huhu Mchi123,


    1. Feuer deinen Logopäden. Es ist ok, eine gewisse Zeit mit voller Kraft eine bestimme Therapie bei einem Logopäden zu machen, vertrauen in ihn setzen und zu machen was er vorschlägt. Betonung liegt hier auf gewisse Zeit. Wenn du nach einem Jahr keinen Erfolg hast dann ist der Logopäde und/oder die Therpaie halt nix für dich und es ist Zeit was anderes zu versuchen.


    2. Wenn ich die Akzeptanz-Logopäden-Fuzzy's sehe, bekomme ich Aggressionen und würde sie den ganzen Tag am liebsten schütteln, hehe. Wenn ich mit gebrochenen Bein zum Arzt gehe erwarte ich auch das er mein Bein behandelt und mir nicht einredet ich muß halt mein gebrochenes Bein akzeptieren und lernen damit zu leben.


    3. Zur Prüfung:
    a) Keine Panik. Die Lehrer/Prüfen werden vermutlich wissen, dass du ein Stotterer bist, oder nach den ersten paar Sätzen merken. Jetzt sind ca. 1-3 % aller Prüflinge Stotterer und Lehrer/Prüfer die das schon ein paar Jahre machen haben mit Sicherheit schon ein paar hundert Stotterer vor sich gehabt.


    b) Wenn überhaupt nix mehr geht, sagst du halt ich gebe meine Antworten jetzt nur noch schriftlich, da ich wegen meines Stottern und der zusätzlichen Prüfungsanspannung außerstande bin vernünftig zu antworten, mich das stark belastet und ich mich daher nicht auf den Inhalt konzentrieren kann und befürchte bei der Notengebung benachteiligt zu werden.


    Das würde ich allerdings nur im absoluten Notfall machen. Zusätzlich auch abhängig wie gut du den Stoff kannst. Wenn du wirklich Top bist und nur wegen des Stotterns sehr sehr große Angst hast, dann ist das eine gute Lösung. Wenn du den Stoff sehr schlecht beherrscht dann ist vermutlich sogar Sprechen/Stottern statt schriftlich der bessere Weg da es dann einen gewissen "Mitleidsbonus" gibt und das Stottern auch etwas vom schlechten Inhalt ablenken kann.


    Im Grunde gibts ein Ländern wie Österreich/Schweiz/Deutschland auch irgendein Gesetz "Benachteiligungsausgleich Behinderter" wo halt vorgeschrieben ist, dass es einen Ausgleich geben muß und man nicht aufgrund einer Behinderung bei der Notengebung benachteiligt werden darf und auf das du dich Notfalls auch berufen kannst.


    Und ja, natürlich ist es etwas doof von sich aus zu sagen ich bin ein Behinderter und es kostet Überwindung. Aber hey, im Grunde ist es doch so. Das Stottern ist eine sehr große Behinderung. Es behindert dich überall, in der Schule, im Freundeskreis, bei der Arbeit ja im gesamten Leben. Andere haben z. B. einen Pickel auf dem Zeh und lassen sich vom Sportunterricht befreien oder sonstige viel kleinere Leiden und nutzen die Möglichkeiten, also was spricht dagegen das wir Stotterer auch unsere Rechte nutzen? Wenn man aus falscher Scham nix macht dann gewinnt nur einer, nämlich das Stottern und ich will das auf keinen Fall gewinnen lassen!


    Zu den Therapiekosten: Sprich mit der Krankenkasse. Wenns es notwendig ist bring Unterstützung mit wie Eltern, Freunde oder Bekannte. Es kann/darf eigentlich nicht sein dass man eine (sinnvolle/helfende) Therapie mangels Geld nicht machen kann. Dafür gibt es Krankenkassen, als Solidargemeinschaft in die Beiträge eingezahlt werden und man hat das Recht diese in Anspruch zu nehmen und Therapien bezahlen zu lassen. Deshalb notfalls mit dem zuständigen Sachbearbeiter persönlich reden, wenn das nicht funzt dann mit dessem Chef oder dessen Chef.


    3c)
    Wenn keine neue richtige Therapie bis zur Prüfung möglich ist dann kannst du evtl. auch ein paar Tricks anwenden.


    Verändere deine Stimme/Sprache bei der Prüfung. Wenn du normal in einem Dialekt sprichst dann sprich z. B. Hochdeutsch. Ändere die Sprechgeschwindigkeit, sprich besonders gebunden in dem du alle Wörter zusammenreihst oder das krasse Gegenteil jedes Wort wie ein Roboter für sich (Staggato).
    Wenn du einen Block hast dann dich irgendwie selbst Ablenken, nicht auf die Sprache selbst konzentrieren, einfach merken ich hänge, abbrechen und irgendwas anderes machen (auf einen bestimmten Punkt schauen, Hände bewegen, Oberschenkel anspannen) und dann wieder sprechen anfangen mit der oben beschriebenen veränderten Sprechweise. Schwierige Wörter notfalls mit Restluft sprechen, Füllwörter oder Starter verwenden.


    Im Grunde denke ich die meisten Stotterer kennen die kleine Tricks selbst. Das Prinzip ist einfach sich selbst vom Stottern abzulenken in dem man seine Sprache verändert. Das führt dann dazu dass man sich auf die Ablenkung konzentriert, weniger an sein Stottern denkt und damit das Stottern abnimmt.


    Bei den Tricks kann man natürlich geteilter Meinung sein. Im Grunde sind das ja Sprechweisen die man z. T. auch so bereits mehr oder weniger unbewußt einsetzt, die zu einer ausgeprägten Sekundärsymptomatik führen die manchmal noch schlimmer sind als das eigentliche Stottern und man ja auch bewußt in einer Therapie auch wegtherapieren will. Außerdem handelt es sich immer noch um eine Prüfung und nicht um eine Therapie-und-Sprechtest-Simulation. Also sprich, wichtig sind schon die Inhalte/Antworten auf die man sich auch konzentrieren muß und wenn man die ganze Zeit nur an Tricks denkt oder ausführt hat man evtl. zwar Stotterfrei gesprochen aber inhaltlich so ein Käse erzählt das man trotzdem durchgefallen ist.


    Zusammenfassend mein Rat:
    1. Überlegen ob dir der Logopäde was bringt, notfalls Veränderungen beiführen.
    2. Keine pansiche Schnellschuß-Wunder-Therapie vor der Prüfung.
    3. Zeit nutzen um die inhaltlich auf den Stoff sehr gut vorzubereiten.
    4. Sprechen wie bisher, dich auf die Inhalte konzentrieren. Keine Inhalte die du sagen willst vermeiden und mit schlechterer/falscher Antwort die du aber einfacher aussprechen kannst ersetzen.
    5. Wenn Sprechen absolut nicht funktioniert dann schriftlich antworten.

  • Hallo,


    guter Text. Es ist natürlich immer so, dass Leute genau dann kommen, wenn ihnen wegen irgendwas der Hintern brennt. Dies sind in der Regel Referate, mündl. Prüfungen oder Vorstellungsgespräche. Meistens ist dann auch


    a.) Die Zeit bis zum Termin sehr knapp
    b.) Kosten darfs auch nicht
    c.) Viel Zeit hat man eigentlich auch nicht
    d.) ..und möglichst einfach soll es auch noch sein.


    Was passiert denn dann nach der Prüfung, nach dem Referat oder dem Vorstellungsgespräch? Na, jetzt ist man ja wieder normal dabei und es brennt nix, jetzt kann man es ja wieder schleifen lassen. Motivation gen Null, denn sich mit dem Training beschäftigen würde einem ja nahe gehen, wäre mit Kosten verknüpft und ehrlich, es gibt doch angenehmere Themen.


    Ich spreche im Übrigen gerade von MIR, falls sich irgendjemand angesprochen fühlt :D


    Ich jedenfalls bin jetzt fest entschlossen, mein Sprechen entscheidend zu verbessern. Ich meditiere und übe jeden Tag zuhause und mein Sprechen wird immer besser und besser.


    Aber falls jemand einen Weg weiss, was die Punkte a.), b.) c.) und d.) erfüllt, so erbitte ich Meldung ;)


    Liebe Grüsse, Matthias