Informationen, bei der BVSS über das Stotterer-Training

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  • Hallo,
    ich möchte Euch dieses email, welches ich gestern an info@bvss.de geschrieben habe nicht vorenthalten. Ich war sehr Enttäuscht über die Auskunft, die ich bei der Infohotline erhielt. Deshalb habe ich daraufhin folgende email geschrieben. Eine eventuelle Antwort werde ich natürlich auch an dieser Stelle veröffentlichen.

    Bitte habt Verständnis dafür, dass ich die Telefonnummern und meinen Namen anonymisiert habe. Über mein Profil erkennt Ihr meinen vollständingen Namen und meine Mailadresse.



    Betreff: Telefonat vom 07.06.2004 mit Frau Heap bezüglich Stotterer-Training


    Sehr geehrte Frau Heap,


    ich habe gestern bei Ihnen mit Fragen zum Stotterer-Training angerufen und möchte hierzu folgendes sagen:


    ich bin 26 Jahre alt und stottere bereits seit meiner Kindheit. Im vergangenen Jahr habe ich mich in logopädische Behandlung gebeben. Nach einem halben Jahr konnte ich noch keine Verbesserungen bemerken. Ich habe daraufhin nach anderen Therapien gesucht und bin über Internetrecherchen auf das Stotterer-Training von Hans Liebelt gestoßen. Ich habe seit dem an 4 Veranstaltungen dieses Selbsthilfetrainings teilgenommen (bisher insgesamt 17 Tage). Bereits nach der ersten Woche war mein sprechen wesentlich verbessert, ich hatte kaum noch Blocks und konnte auch in vielen der früheren "Angstsituationen" flüssig sprechen. Bis heute hat sich die Verbesserung (unterbrochen von einigen kleinen Rückschritten) fortgesetzt. Ich spreche heute in vielen Situationen stotterfrei bzw. fast flüssig, es gibt aber noch Situationen, mit denen ich Schwierigkeiten habe (z.B. Gesprächssituationen im Beruf und vor allem bei Telefonaten).


    Aus diesem Grunde suche ich mir immer wieder gezielt Trainingsmöglichkeiten um gerade solche schwierigen Situationen zu üben. Als am vergangen Sonntag ein Beitrag über das Stotterer-Training von Hans Liebelt im Kinderkanal gesendet wurde habe ich die Gelegenheit genutzt und gestern bei der Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe angerufen. Ich habe dann mit Ihnen, Frau Heap gesprochen.


    Ich hatte folgende Fragen:
    - Können Sie mir eine Kontaktadresse nennen / Informationen über diese Therapie geben.?
    - Ist diese Therapie nur etwas für Kinder (Sendung im KiKa) oder auch für Erwachsene?


    Mit Informationen zum Stotterer-Training haben Sie sich sehr zurückgehalten, die Mailadresse konnten Sie mir schließlich geben.
    Auf die Frage nach der Eignung der Therapie auch für Erwachsene konnten oder wollten Sie mir keine Antwort geben, lediglich die Information, dass die wissen, dass Herr Liebelt früher nur was für Erwachsene angeboten hat.
    Sie haben dann schnell versucht, mir vom Stotterer-Training abzuraten: u.a. Sagten Sie (ich gebe dies jetzt sinngemäß wider): das Stotterer-Training wird von den Krankenkassen nicht bezahlt; Herr Liebelt ist kein "Fachmann", er ist ein "Laie" und "bei solchen Leuten muss man vorsichtig sein und aufpassen".


    Ich gebe Ihnen Recht, es wird sicher Anbieter von "Anti-Stotter" Therapien geben, die nicht seriös handeln. Das Stotterer-Training und Hans Liebelt gehören hier aber sicher nicht dazu.
    An die Bundesvereinigung der Stotterer-Selbsthilfe habe ich die Erwatung, dass wenigstens die gängigsten Therapieformen und Anbieter und deren Therapieinhalte den Mitarbeitern am Infotelefon bekannt sind. Eine solche pauschale "Warnung" sollte durch konkrete Information ausgetauscht sein.
    Zu der Aussage kein Fachmann und Laie: Es ist richtig, dass Hans Liebelt keinen für die Stottertherapie relevanten Titel vorweisen kann. Ich verstehe unter Fachmann aber nicht jemanden, der Titel vorweisen kann, sondern der zu einem Thema über ein großes Wissen verfügt. Warum zählen in Deutschland immer nur die Titel?
    Hans Liebelt dann auch noch als Laie zu bezeichnen wird mit Sicherheit jeden, der schon einmal an einem Stotterer-Training teilgenommen hat verärgern. Ich denke, dass er sich was das Wissen und die Wissensvermittlung im Bereich Stottern und vor allem im psychologischer Bereich angeht, gewiss nicht vor ausgebildeten Therapeuten verstecken muss.
    Zur Kostenübernahme der Krankenkassen: Gerade in letzter Zeit gab es vermehrt Einzelfallentscheidungen von Krankenkassen, das Stotterer-Training zu bezahlen. In meinem Fall ist eine entgültige Entscheidung seitens der Krankenkasse noch nicht getroffen worden.


    Ich hatte das Gefühl, dass Sie bewusst versuchten, mir ein negatives Bild des Stotterer-Trainings zu vermitteln. Wieso?
    Jetzt bin ich froh, dass ich zu Beginn dieses Jahres, als ich mich entschlossen habe beim Training von Hans Liebelt teilzunehmen nicht vorher bei der BVSS angerufen habe. Während der Seminare habe ich viele Menschen getroffen, die innerhalb kurzer Zeit große sprachliche und auch persönliche Fortschritte gemacht haben (und diese auch aufrechterhalten konnten). Ich finde es sehr schade, dass Stotterer, die sich bei Ihnen informieren diese Chance nicht aufgezeigt bekommen.


    Mich würde interessieren, ob sie konkrete Fälle kennen, in denen Stotterer schlechte Erfahrungen mit dem von Hans Liebelt angebotenen Stotterer-Training gemacht haben? Ein wesentlicher Punkt, warum ich dieses Angebot ausgewählt habe ist die Tatsache, dass ich auch nach intensiver Internetrecherche keine negative Stellungnahme dazu gefunden habe.


    Das ganze soll jetzt nicht in ein Werbeveranstaltung für das Stotterer-Training ausarten. Es gibt sicher mehrere hilfreiche Therapien auch mit völlig unterschiedlichen Ansätzen. Was mich nur verärgert hat ist, dass von einer Organisation, die meiner Meinung nach neutrale Informationen geben sollte eine Therapieform, die ich als sehr sinnvoll erachte, mit pauschalen Argumenten negativ abgeurteilt wird.


    Stotterer gibt es leider genug, also besteht kein Grund einzelne Ansätze der Stottertherapie gegeneinander aufzureiben. Man sollte lieber gemeinsam versuchen, so viele Stotterer wie möglich davon zu überzeugen, mit einer sinnvollen Therapie sich selbst zu helfen. Denn dass man sein Sprechen als Stotterer erheblich verbessern kann oder sogar vollständig verflüssigen kann, daran habe ich keinen Zweifel.


    Danke für die Zusendung von Infomaterial zu stationären Stotterertherapien. Ich werde diese Informationen gründlich lesen, bin mir aber sicher, jetzt schon meinen Weg zum flüssigen Sprechen gefunden zu haben.


    Bitte nehmen Sie zu den genannten Punkten Stellung. Über ein weiteres Telefonat würde ich mich natürlich freuen. Ich bin unter der Woche meist ab ca. 17:45 unter folgender Rufnummer zu erreichen: 06XXX XXXXXX oder ganztags unter 0179 XXXXXXX.


    Ich möchte zum Schluss noch anmerken, dass ich den Anruf aus eigener Initiative getätigt habe und auch der Inhalt dieses Schreiben meine persönliche Meinung darstellt und nicht mit Hans Liebelt abgesprochen ist.



    Mit freundlichem Gruß
    Andreas KXXXXXXXX

  • Hi,


    bevor es negativ diskutiert wird, an dieser Stelle ein kurzes Statement.


    Ich habe mich offiziell an Frau Heap gewandt, weil in der Vergangenheit es des öfteren Fälle dieser Art gab.


    Ich denke, vieles geschieht aus Unwissenheit und Unverständnis. Titel schaffen Sicherheit. Menschen, wie Hans, die in unserer Gesellschaft ohne Titel Gutes bewirken, werden oftmals amibvalent diskutiert.
    Der Mensch tut sich schwer, zu glauben.
    Und Stotterer sowieso.


    Wir haben Frau Heap eingeladen, sich selbst zu überzeugen, was das Stotterer-Training ist und wie Hans arbeitet.


    ...:-)
    Ana

  • Nachtrag: Fest steht, dass der BSSV keine Informationen über das Stotterer-Training hat und definitiv nicht weiß, wie Hans Liebelt arbeitet.


    Wir werden von unserer Seite aus umfangreiche Informationen an den BSSV senden.


    Es wäre schön, wenn Leute, die an den Trainings teilgenommen haben, vielleicht eine eigene kurze Darstellung an den BSSV senden könnten, z.Hd. Frau Heap. So kann ein umfangreicheres Bild entstehen, vor allen Dingen, auch ein objektiveres Bild.


    Ihr könnt so helfen, dass sich zum Teil aus Unwissenheit, ein negatives Bild in ein realistisches Bild wandeln kann.


    Der BSSV, als wertneutrale Informationsquelle, braucht nicht nur Infos von uns, sondern auch von euch ein Feedback.


    Danke! In diesem Sinne: der Weg ist das Ziel.


    Eure Ana-Helga