Beiträge von Dori

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    Moin Evita !


    Ich stotter seit meiner Kindheit, aber nicht durchgehend gleich stark. Eigentlich immer ein bißchen, aber für mich im Grunde akzeptabel und manchmal in stressigen Situationen sehr stark und dann überhaupt nicht mehr für mich akzeptabel. Wenn es Dich interessiert habe ich hier im Forum schon einige Postings gemacht, in denen ich auch ein wenig über mein Stottern geschrieben habe.


    Finde ich übrigens toll, daß Du eine Therapie machst, ich bewunder Deinen Mut ! Aber eigentlich ist es ja nur konsequent, denn wenn es einem schlecht geht, muß man sich helfen lassen. Dieser Schritt, wirklich etwas dagegen zu machen, ist jedoch ein großer, ich kann das aus eigener Erfahrung sagen... Berichte doch mal, wie die Therapie so läuft und ob Du Fortschritte machst. Viel Glück dabei und alle Kraft, die Du brauchst,
    Dori !

    Hallo Evita !


    Finde ich interessant, daß Du schreibst, daß Du nicht "normal stotterst", sondern eher stockend redest. Ich glaube, das was viele unter Stottern verstehen (st-st-stottern) hat man in der Kindheit, wenn man sich noch keine Gedanken darüber macht. Daraus wird, so vermute ich (bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege) später die Form des Stotterns, die wahrscheinlich 90% der hier "Anwesenden" haben. Bei mir ist es auf jeden Fall auch so. Ich stocke auch eher und bleibe an einem Laut hängen ohne ihn mehrere Male zu wiederholen als daß ich klassisch stotter. Wahrscheinlich ist das unterbewußt, damit keiner merkt, daß man "normal stottert" ?!?


    Was für eine Behandlung machst Du ?


    Gruß Dori

    Moin, moin, Mario !


    Hattest Du auch in der Schule oder später im Beruf Probleme mit dem Sprechen ? Würde mich interessieren, oder ist es nur in für Dich "stressigen" Situationen schwierig zu reden ? Ich war (bin) auch ein absoluten Großteil meines Lebens kein Stotterer... Ich bin, wie Du wohl auch, ein Weltmeister im Vermeiden, Wörter tauschen oder, wenns gar nicht geht, lieber nichts sagen als zu stottern. Deshalb weiss auch bei mir fast keiner, der mich nicht gut kennt, daß ich stotter.
    Da fällt mir ein: Bist Du auch ein exzellenter "Tabu"-Spieler ? Ich kann hervorragend Worte vermeiden und durch andere mit gleicher Bedeutung (die in dem Moment einfacher gehen...) ersetzen, jahrelange Übung !


    Ist irgendwie komisch, eigentlich habe ich mein Leben gut im Griff, nur beim Sprechen bzw. wenns nicht gut geht, verliere ich manchmal mein Selbstbewusstsein und bin nur noch ein Häufchen Elend...


    Gruß Dori

    Hallo Hans !
    Danke für Deinen schnellen Beitrag, habe mich sehr gefreut. Ein grosses Problem bei mir ist, daß ich bei der kleinsten Unsicherheit negative Gedanken bekomme und dadurch alles in mir drin zusammenbricht, was ich möglicherweise über Tage oder Wochen an Selbstbewusstsein aufgebaut hat. Dieses "Runterziehen" geht zu einfach und zu schnell, ich bin in diesen Situationen nicht stark genug, dagegen an zu gehen und ich weiss einfach auch oft nicht wie, es fehlt mir das nötige Werkzeug. Alles verkrampft sich dann in mir und es gibt Situationen, da bekomme ich keinen Laut mehr heraus, geschweige denn ein Wort. Das sind zum Glück nur Phasen, aber im Moment habe ich oft solche Phasen und das macht mich so unglücklich, dass ich nun dringend etwas unternehmen möchte. Umschlag hat es so schön beschrieben, man denkt mein Leben lang ich sei halt ein ruhiger Typ, bescheiden, höflich, immer nett und zuvorkommend, also eigentlich alles "gute" Eigenschaften, um die einen andere beneiden. Aber so bin ich eigentlich nicht wirklich. Ich will alles sagen (können) was ich möchte, immer, und nicht nur dann wenn es mir gut geht...und oft möchte ich ansatt hübsch zu lächeln auch etwas zum Thema sagen, aber oft kann ich es nicht...
    Es gab allerdings auch schon Phasen in meinem Leben, da konnte ich relativ blockadefrei sprechen. Ich habe meine mündiche Prüfung zum Industriekaufmann beispielsweise mit 1 bestanden, konnte Vorstellungsgespräche relativ sicher führen und habe ja nun auch einen Job in dem man ab und zu etwas sagen muß... Ich weiß also, daß es geht, wenn es mir gut geht. Man kann aber allgemein sagen, was wohl auch jedem hier bekannt ist, daß Themen, die in irgendeiner Form emotional sind, viel schwieriger für einen Stotterer sind als sachliche, banale Themen. Das erklärt auch, warum das Sprechen im Job oft besser geht als im Privatleben.


    Da fallen mir ein paar Fragen an das Forum ein:
    Geht es Euch auch so, daß ihr verkatert viel schlechter sprecht ? Dass Ihr Montags schlechter sprecht als Freitags ? Dass Telefonieren der Horror ist, gerade dann wenn der andere mit dem Handy telefoniert (in der heutigen Zeit leider oft...) und man nicht alles sofort klar versteht ? Dass man sich viel lockerer am Telefon melden kann, wenn man sieht, wer dran ist ? Hat Eure Mutter Euch auch früher alles schwierige abgenommen ? Zuviel Nestwärme, zuwenig wirkliche Auseinandersetzungen ? Das Stottern war eigentlich nie ein wirkliches Thema, an dem man arbeiten müsste, man dachte immer, das geht schon irgendwann weg ?


    So, genug Fragen, obwohl ich noch einige hätte...


    Werden wir mal wieder sachlich... Ein großes Problem bei mir ist ganz sicher die Atmung. Ich merke oft, daß ich überhaupt nicht mehr richtig atme, wenn ich aufgeregt bin oder einfach nur falsch und daß ich jedes Wort rauspressen will, wahrscheinlich damit es bloss schnell weg ist. Dabei fällt mir noch was lustiges ein: Ich war als Kind und noch mal als Teenie einige Male beim Logopäden und habe bei den Sprechübungen fast nie gestottert, was die Therapie damals relativ sinnlos gemacht hat. Wir haben weichen Worteinsatz geübt und das Verbinden von Wörtern etc. und das ging alles irgendwie immer ziemlich gut...in der Therapie...in der geschützten Praxis des Logopäden, wo es keine Umwelteinflüsse gab...


    Für heute erstmal genug, man sollte ja nicht alles auf einmal erzählen. Kann mir vielleicht jemand sagen, ob bei den Gruppen im April oder Mai noch Plätze frei sind ? Ich würde gern eine Therapie beginnen, weil mir der Ansatz mit der Meditation sehr gut gefällt und, so glaube ich, das das Richtige für mich wäre. Ich habe damals auch schon eine Form des autogenen Trainings mit dem Logopäden durchgeführt (nach Jacobsen), nur leider nie richtig konsequent und selbständig.


    Mir fällt gerade auf, daß ich möglicherweise einen relativ gefestigten Eindruck auf andere machen könnte, einer der eigentlich doch immer alles im Griff hat...glaubt mir, der Schein trügt, es geht mir nicht gut im Moment...zuviele negative Gedanken in meinem Kopf, zuviele schlechte Erfahrungen, zuviel Angst, irgendwann die Kontrolle total zu verlieren und nur noch depressiv zu sein.


    Dori

    Hallo umschlag !


    Ist schon witzig, ich lese Deinen Text und denke, daß bin ja ich... Aber ich sollte mich erstmal kurz vorstellen, da ich nun auch neu in diesem Forum bin. Ich bin 28 Jahre und komme aus Hamburg. Ich stotter seit meiner Kindheit, mal mehr und mal weniger. Früher in der Schule hatte ich große Angst zu reden (ab der 7. Klasse) und ab diesem Zeitpunkt haben mich die Lehrer dann auch nicht mehr "drangenommen", da ich sonst wahrscheinlich gar nicht mehr zur Schule gegangen wäre... War ein toller Trick von mir und dem Schulpsychologen und das haben wir dann irgendwie auch bis zum Abitur durchgezogen... Meine mündliche Prüfung war dann ein Knaller, nach 10 Minuten (immerhin...) habe ich einen Kollaps bekommen und die Prüfung wurde abgebrochen ! Mein Abitur habe ich trotzdem, aber dazu vielleicht später mehr. Jetzt bin ich wie gesagt 28 und stehe mitten im Berufsleben, ich habe Industriekaufmann gelernt und arbeite nach wie vor in einem großen internationalen Konzern in Hamburg. Mein Stottern hatte ich schon mal fast besiegt (so dachte ich zumindest...) aber es kommt irgendwie immer wieder zurück und ist zur Zeit ziemlich stark, so daß ich dringend eine Therapie machen möchte. In der Firma geht das Sprechen komischerweise noch am Besten, da fühle ich mich relativ sicher und selbstbewußt, aber momentan gibt es auch dort Phasen, in denen gar nichts mehr geht. Ich muß nun leider zum Traning, aber ich schreibe nachher weiter.


    Bis dann
    Gruß Dori