Beiträge von corona

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    Lieber Malz,
    als ich Deinen Beitrag gelesen habe, war ich zunächstmal sehr überrascht! Ich wusste gar nicht, dass es noch mehr von " uns" Stotterern gibt die den Lehrerberuf wählen. Denn unsere bisherigen Erfahrungen ähneln sich doch schon sehr: Auch ich stottere-und habe mich entschieden trotzdem Lehrer zu werden!
    Doch der Reihe nach:


    Mein Stottern begann erst später, den genauen Anlass und auch die genaue Zeit weiß ich gar nicht mehr. Fakt ist jedoch, dass ich im Kindergarten und auch in der Grundschule nicht gestottert habe und sich das Ganze bei mir erst während der Pubertät manifestiert hat. Dann aber mit den selben Symptomen und Erfahrungen wie bei Dir, d.h. ich zog mich zurück, mündliche Wortmeldungen oder auch lautes Vorlesen waren mir zuwider und ich versuchte sie wenn möglich gut zu umgehen. Was ich allerdings immer gut konnte (und mir auch Spass machte!) waren Referate und Vorträge zu halten... Irgendwie schon paradox! Aber ich konnte einen Redefluss aufbauen der mich durch den ganhen Vortrag trug. Trotz allem war ich ein guter Schüler, ich schaffe meinen Hauptschulabschluss und danach die Werkrealschule mit guten Noten und konnte dann auf dem Gymnasium mein Abitur erwerben, welches ich ebenfalls sehr gut bestand. Eine Therapie machte ich allerdings nie, es war zwar ein ständiges auf und ab, aber letztendlich stimmten meine Noten auch wenn das Mündliche mir immer eine gewisse Abwertung verschaffte.


    Ich entschied mich ebenfalls für ein Lehramtsstudium, weil ich als Jugendlicher Jugendgruppen leitete und mir die Arbeit dort sehr viel Spass machte. Und auch ich hatte (und habe!) die Hoffnung mein Stottern durch einen guten Redefluss noch mehr verhindern zu können. Mein Stottern fällt glücklicherweise nicht stark auf, ich habe zwar immer wieder Blocks, die ich aber mit dem Suchen von anderen Worten oder auch Umschreibungen ziemlich gut kaschieren kann. Wenn ich einmal in einem Redefluss bin-wie bei Referaten/Vorträgen etc- tritt es auch nicht auf. Besonders schlimm ist es allerdings wenn ich etwas sagen "muss" wo es keine Umschreibungen dafür gibt, z.B. den Namen in Vorstellungsrunden etc. Zudem tritt mein Stottern auf wenn ich aufgeregt bin, oder viele fremde Personen anwesend sind oder auch bei Telefonaten.
    Spätestens im Praxissemester während des Studiums an einer Schule, habe ich gemerkt dass mir der Beruf sehr viel Spass macht und meine Sprechbehinderung mich auch nicht daran hindert guten Unterricht zu gestalten. Jedenfalls bekam ich positives Feedback von meinen damaligen kollegen und sie bestärkten mich den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.Nun habe ich mein Lehramtsstudium abgeschlossen und seit 4 Wochen mein Staatsexamen in der Tasche, ab Januar geht es dann ins Referendariat.


    Um ehrlich zu sein kommen mir jetzt allerdings schon Bedenken, umso besser ist es dabei deinen Post zu lesen. Mir graut vor den zahlreichen Vorstellungsrunden im Seminar, in den Fachdidaktiken und im Kollegium. Ich habe dann Probleme meinen Vornamen flüssig auszusprechen und vor allem auch der Name meiner zugeordneten Schule bzw. der Schulort bereiten mir sehr große Probleme. Allerdings weiß ich nicht was ich dagegen tun soll? Klar, gut gemeinte Ratschläge wie "cool bleiben" usw. bekomme ich schon, aber in der entsprechneden Situation beherrscht mich einfach die Aufregung und auch die Angst davor "hängenzubleiben".Ich habe Sorge, schon von Anfang an "aussortiert" zu werden und meine ja wohl vorhandenen Talente für den Lehrerberuf gar nicht unter Beweis stellen zu können. Fakt ist dass wohl der Start ins Referendariat für mich wirklich nicht einfach werden wird, und ich hoffe in einigen Monaten hier ebenfalls wie Du eine positive Bilanz ziehen zu können.
    Deshalb mein Rat an alle Stotterer da draußen, die sich fragen ob sie diesen oder jenen Beruf wählen sollen: Ihr könnt es schaffen! Wenn ihr die entsprechenden Talente mitbringt ist glaube ich keine Karriere unmöglich auch als Mensch mit einer Sprechbehinderung. Natürlich kommt es auch auf den Grad des Stotterns an und -man braucht ein dickes Fell!!
    Ich würde mich freuen weitere Referendariatserfahrungen von Dir, Malz zu hören ( du kannst mir auch gerne eine PN schicken)!
    Viele Grüße,
    Corona

    Hi Leute!


    Da ich neu hier bin will ich mich und mein "Stotterer Problem" kurz vorstellen: Mein stottern beschränkt sich auf Blocks was sich vor allem beim lauten vorlesen deutlich äußert. Im normalen Alltag, bei Präsentationen, Referaten, Gesprächen etc. habe ich glücklicherweise wenig bis keine Probleme. Was mich auch dazu gebracht hat ein Lehramtsstudium aufzunehmen da ich die Arbeit mit Kindern/Jugendlichen mag und das stottern wie bereits gesagt mich dort nicht behindert. Im gegenteil: In den unterrichtsversuchen wurde ich immer für meine gute Aussprache gelobt... Das Stottern hat bei mir irgendwann im frühen Jugendalter angefangen-ich weiss nicht mehr genau wann- jedenfalls habe ich gelernt auch offensiv mit meinem "Problem" umzugehen.
    Das Studium ist so gut wie geschafft, alle Klausuren/Schulpraktika und Unterrichtsstunden sind gut gelaufen und jetzt steht das Referendariat vor der Tür.


    Doch irgendwie beschleicht mich folgende Sorge: im Referendariat steht ja nicht nur das Unterricht halten an, sondern eben auch Ausbildung an einem Seminar für Didaktik. Wie ich bisher gehört habe stehen dort neben Vorlesungen auch Seminare etc. auf dem Plan, bei denen man vor der Gruppe laut vorlesen muss. Nicht dass ihr mich falsch versteht-das stottern an sich ist für mich weniger das Problem- meine Sorge ist nur dass ich von der Seminarleitung "aussortiert" werde, wegen meines Stotterns da für "Normalos" ein Stotternder Lehrer der "nicht mal vorlesen kann" nicht ins Ideal passt... Meine Frage an Euch mit der Bitte um Hilfe: Kann mich jemand -trotz bester Noten im Studium/Unterrichtsversuchen/Praktika- den Zutritt zum Lehrerberuf verweigern nur weil ich nicht flüssig vorlesen kann??? Sollte mein ganzes Studium für die katz gewesen sein? Wie sieht das rechtlich aus bzw. hat jemand von euch erfahrung damit/ wie ist eure Meinung dazu? Oder mache ich mir nur unbegründet Sorgen?


    Vielen Dank für Eure Meinungen und Hilfen!
    corona