Hallo.
Für den Fall, dass sich noch jemand hier in diesen Bericht verirrt, möchte ich kurz was zu meinen Vorrednern sagen. Ich war schon lange nicht mehr auf dieser Seite, deshalb habe ich die Antworten erst heute gelesen, sorry dafür.
Ich habe schon unter der Rubrik "Bekanntschaften" versucht, was in die Gänge zu bringen, als diese Seite noch absolut jungfräulich war. Aber im Laufe der Zeit wurde sie einige male umgemodelt, dabei ist dann mein erster Bericht samt Benutzername abhanden gekommen.
Wenn ich mir meinen Anfangskommentar noch einmal durchlese, kann ich die Reaktion von beech durchaus verstehen. Von meiner Warte aus gesehen ist er natürlich absolut auf dem Holzweg. Aber er kennt mich ja nicht näher, deshalb verstständlich. Gefreut habe ich mich über die 2 Sätze von Raoul. Er hat offenbar verstanden, was ich damit sagen wollte.
Da dies ja ein Stotterrerforum ist, möchte ich dann doch mal die Gelegenheit nutzen, etwas mehr von mir zu erzählen, ich glaube und hoffe, dadurch wird einiges deutlicher.
Ich stottere seit über 35 Jahren und bin auf dem Land aufgewachsen. Was das bedeutet, kann heute niemand von den Jüngeren nachvollziehen. D.h. Es gab im Umkreis von 30 KM vielleicht einen Logopäden. Es wurde auch versucht mit diversen "Psychotropfen" das Problem in den Griff zu kriegen. Heute braucht ein Kind doch bloss einmal Mmmama sagen, dann stehen doch schon 2 Therapeuten pro Quadratmeter parat.
Ich will damit sagen, wenn ich sehe, und ich habe schon während meiner gesamten Stottererkarriere an die Hundert Stotterer aktiv und länger kennengelernt, wie locker alle mit dem Problem heutzutage umgehen, kann ich da nicht mithalten. Bevor ich jetzt zu sehr ins Detail gehe und ich zu sehr auf die Tränendrüsen drücke, hier ein kleines Fazit.
Während bei mir das stottern die Oberhand gewonnen hat und ich eigentlich nur noch reagiere, erlebe ich immer wieder, wie sich andere Stotterer zur Disco oder anderen Aktivitäten verabreden, als ob es das normalste der Welt sei. Oder ein anderes Thema ist die Schul- oder Berufsausbildung. Wie selbstverständlich lernen Stotterer in Gymnasien, machen ihr Abitur und studieren anschliessend. Ich find` das alles klasse und beneidenswert.
Eines möchte ich dann noch abschliessend sagen. Ob es auf dieser Seite ist oder in anderen Foren, so wie ich die meisten Stotterer kennengelernt habe, so schreiben sie auch in sämtlichen Berichten, die ich bisher gelesen habe, Lebensbejahend, locker und cool, sie haben eigentlich "nur" ein Problem, das stottern. Ich werde versuchen, irgendwo anders E-Mailkontakte zu knüpfen. Es müssen doch bei ca. einer Million Stotterer in Deutschland einige dabei sein, die ähnlich Erfahrungen gemacht haben. Na, mal sehen.
Viele Grüsse, Jürgen