Beiträge von Blue

Kostenlos: 5 Übungen gegen Stottern

Mit unseren erprobten Übungen lernst Du, Dein Stottern zu reduzieren – kostenlos und von zuhause.

Jetzt anmelden und sofortigen Zugang zu den Übungen gegen Stottern erhalten.

    Guten Tag!
    Da sich hier einige auskennen dürften und schonmal Seminare oder Gruppen besucht haben, die sich mit den Thema Stottern befassen, hoffe ich, dass meine Fragen beantwortet werden können und Ihr ein paar Tipps für mich habt.
    So langsam habe ich die Einstellung erreicht, zu sagen: Stottern ist doch kein Tabuthema! Oft habe ich mich versteckt, was natürlich den Charakter formt. Ich mag das Schneckenhäuschen nicht mehr (mochte ich es jemals?). Ich möchte ich sein, man lebt ja nicht um sich zu verstecken. Das sage ich mir schon länger und es will sich einfach nicht viel ändern. Warum ich das schreibe: ich bin auf der Suche nach Gruppen bzw Seminaren, die helfen, offener mit dem Thema umzugehen, natürlich auch das Stottern zu minimieren. Kurz zu mir: ich stottere schon seit der Kindheit. Früher mehr, heute bin ich soweit, dass es nurnoch manchmal bemerkbar ist: entweder ich habe gute Phasen in denen man es nicht merkt oder ich kann es durch meine "langjährige Stottererfahrung", wenn ich es mal so nennen darf, gut verstecken. Viele denken ich bin einfach ein nervöser Mensch und verhaspel mich oft und bleibe stecken in meinen Worten. Meine Familie sagt, ich stottere doch garnicht (ich weis nicht ob sie es alle verdrängen oder einfach nicht mehr bemerken), Menschen, die ich jahrelang kenne haben es nicht bemerkt. Wie das kommt? -> ich rede einfach wenig und selten lange. Das heißt nicht dass ich garnichts sage aber wenn, dann nur kurz (also selten was erklären oder so). Nun gut, erfolgreich versteckt. Nun lese ich oft von Gruppen/ Seminaren, die Stotterern helfen, aus dem Stottern herauszukommen (Atemtechniken etc.). Ich weis, dass es Stotterer gibt, die mehr Probleme mit dem Stottern haben als ich. Deshalb habe ich ein wenig Bedenken, ob ich mir überhaupt so ein Seminar suchen darf. Ich möchte einfach nur offener mit meinem Sprachproblem umgehen, damit ich mehr reden kann. Denn da kommt man nicht einfach so raus. Ich möchte gerne mein Selbstbewusstsein stärken um das Stottern bei längeren Texten zu mindern. Sozusagen ein selbstbehauptungs-stotter-Kurs (gibt es sowas in der Art?).
    Ich werde demnächst ein freiwilliges Soziales Jahr anfangen, bei dem ich viel mit Kindern und Jugendlichen arbeite (11-18 Jahre), ein Job bei dem man Selbstbewusstsein mitbringen müsste und einfach viel reden kann. Nungut, ich habe mein Problemchen ein wenig beschrieben. Ich hoffe jemand hat Tipps für mich, auch was solche Seminare angeht. Ich freue mich auf Antworten.
    Gruß, Blue :)

    so, dann gebe ich meinen Senf auch mal ab, ich denke das prägt ziemlich stark den alltag, bis man sich eingesteht, dass man vor dem Alltag wegläuft als diesen vernünftig zu meistern. Bei mir gibt es einen Unterschied zwischen früher und heute:
    Früher galt bei mir die Regel: blos keine fremden Menschen ansprechen! Das ist peinlich, wenn du stotterst. Kein Telefonieren (ja, ich habe es gehasst!) und so entwickelt man immer mehr Ängste, die einem den alltag und auch vor allem den Charakter prägen. Ich denke, es unterscheiden sich die Auffassungen im Kindesalter, in der Jugend und im Erwachsenenalter. Kindern ist dies oft noch egal, als Kind kümmert man sich nicht besonders um den eigenen Charakter und wie man auf andere wirkt. Das interessiert einen einfach nicht, als Kind kritiesiert man sich selbst nicht und nimmt die Welt, so wie sie ist. Erst ab dem Jugendalter entwickeln sich die Ängste, die eigene Kritik an sich selbst. Man achtet auf sich selbst, wie man wirkt, dazu gehört, wie man spricht und wie andere dies auffassen. Ich glaube, ab da macht man sich selbst dann fertig und vermeidet Situationen aufgrund des Stotterns. Einfach nur, weil man so positiv wie möglich auffallen will. Und die Selbstkritik ist der Kern an der sache.


    Zum Eigendlichen: wie wirkt sich dies im Alltag aus? -> Wir als Stotterer fangen an Situationen zu vermeiden, einfach um nicht "negativ" aufzufallen. Dazu hat uns die Selbstkritik gebracht. Wir nehmen im übertragenen Sinne Umwege in kauf usw. Statt Fragen, lieber selber suchen, sich lieber das Leben schwer machen. Blos nicht reden müssen. Man könnte ja negativ auffallen und als Volltrottel dastehen.


    Heute kann ich sagen, dass dies zum Glück, nicht in dem Ausmaß bleibt. Heute weis ich, dass ich (vllt. weil sich das Stottern minimiert hat) nicht negativ auffalle, wenn ich jemanden etwas frage und einen Hänger habe. Man lernt offener zu werden. Allerdings bleiben die alten Kamellen von damals.


    Ich weis, dass es nicht schlimm ist zu telefonieren- trotzdem schiebe ich Telefonate gerne auf.


    Ich weis, dass ich einfach im Laden nach irgendwas fragen kann- ich zögere.


    Ich weis, dass mich keiner für das Stottern auslachen wird- trotzdem habe ich Angst vor Referaten.


    Das sind die Prägungen des Charakters aus der alten Selbstkritik und Angst abgelehnt zu werden.


    Fazit: es beeinträchtigt das Leben sehr, aber bei jedem verschieden. Es formt den Charakter und seine Selbstsicht. Das sollte es aber natürlich nicht ;)


    Ich hoffe ich bin thematisch nicht zu sehr abgeschweift und ich hoffe ich konnte weiterhelfen.


    @ frage: durftest du das Thema selbst aussuchen? Falls ja, was hat dich zum Stottern gebracht? Ich fände es schön wenn du mal ein wenig erzählst, wie du das Thema Stottern so auffasst.


    lg, die Blue :)


    entschuldige, dass ich das jetzt einfach so kritisiere aber man kann doch nicht mit reiner Vorstellungskraft über seine körperlichen Grenzen gehen. Wenn man seine Bänder nicht genug dehnen kann, dann kann man das Beschriebene durch Übung erreichen. Aber durch Vorstellungskraft? :keinplan:
    Ich will jetzt nicht die Pessimistin raushängen lassen, das klingt natürlich sehr interessant (ich werde die Übung nachher sogar mal ausprobieren) aber mir stellt sich nunmal die Frage wie man körperliche Granzen dadurch überschreiten kann (das ist bestimmt auch nicht gesund jetzt auf das Zehenspitzenberühren bezogen).

    ich verstehe jetzt nicht so ganz was das Lied mit suggestion zu tun hat. Man hört etwas raus was eigenlich nicht gemeint ist...ich kenne die Geschichte auch und danach höre ich IMMER diesen Satz raus es sei denn ich strenge mich an das Englische rauszuhören dann ist es wieder "all in all it´s just a..." aber das ist dann sehr schwierig. Also mag jemand den Bezug zwischen dem Lied und Suggestion erklären?

    Zitat

    Original von nachtbaden
    Ich war heute Blutabnehmen. Um es mir angenehmer zu machen und den Stich nicht zu spüren machte ich eine autosuggestion nach couè. Ich spürte vom Stich fast nichts aber das witzige war das dann auch wenig Blut kam. Die Schwester sagt das nix mehr kommt und ich meinte nur: Einen Moment, ich lass noch etwas Blut kommen. Und dann bekamm sie noch was für die Probe. Die hat mich vielleicht angesehen.


    Man kann körperliche Funktionen mit Autosuggestion beeinflussen? Merkwürdig. Aber dass du den Schmerz vom Stich durch Autosuggestion wegdenken konntest klingt sehr interessant. Kann mir nicht vorstellen, dass soetwas einfach so geht (auch bezogen auf f.j.neffes Erlebnis im Skilager- klingt ähnlich einer Hypnose) aber andererseits klingt es interessant. Werde mich demnächst mal ein bisschen mehr damit beschäftigen.

    Zitat

    Original von manu91
    Hallo erstmal ;)


    also ich bin gerade Zivi und habe noch 3 monate Dienst.Und je näher das ende meiner arbeit rückt,desto mehr stress mache ich mir wegen meiner Zukunft..in den nächsten Wochen müsste ich mich auf einer uni oder für eine ausbildung bewerben ,jedoch habe ich garkeine ahnung was ich machen soll.natürlich wäre es mir lieber einen beruf zu wählen in den ich mein stottern in griff kriegen könnte..jedoch möchte ich anderseits nicht nach diesem auswahlkriterium entscheiden =/


    mein traumberuf ist grundschullehrer..und jetzt bin ich am überlegen ob ich das studium anpacken soll.aber eigentlich ist der dieser beruf einer der ungeeignetesten überhaupt für stotterer ,oder ??


    Hey, wo leistest du denn den Zivildienst ab? Soweit ich weis macht man diese Dienste doch oft im sozialen Bereich und hat viel Kontakt zu Menschen? Falls dies zutrifft: hast du gemerkt wie du flüssiger reden kannst wenn du dich daran gewöhnst auf Menschen zuzugehen? Ich denke man sollte einfach das machen worauf man Bock hat und das Stottern nicht in die Berufsentscheidung mit einzubinden (wurde im Forum auch mehr als genug erwähnt und ich sage es nochmal!^^) Man gewöhnt sich an Situationen, man wächst rein und verliert immer mehr die Angst. Führt dies nicht zu flüssigerem sprechen? Am ungeeignetsten würde ich sowas nicht nennen, eher als für Stotterer etwas schwierigerem aber machbarem. Wenn es ein TRAUMBERUF ist, dann einfach machen! Nicht vergessen, man bekommt Stottern in den Griff!


    Nächstes Jahr werde ich auch viel mit Jugendlichen und Kindern arbeiten. Und ich mache das weil ich mich dafür entschieden habe und nicht das Stottern für mich entschieden hat. Ich hoffe, dass es nicht allzuviele Stotterer gibt die das Sprechen entscheiden lassen, denn das wäre echt schade =(

    Ich denke das ist bei Vielen so, dass zuerst das stottern da war. Kann es denn die Angst vor dem Stottern geben wenn man nicht weis dass man stottert? Angenommen das Gedächtnis beginnt bei Null und man weis nichts von seinen früheren Sprachblockaden. Spricht man flüssig weil man nichts davon weis und keine Angst mehr hat? Jetzt nur so als spontaner Einfall

    Danke für die Antworten, jeder Post hat mir Mut gemacht. Ich werde mich von den blöden Ängsten lösen und zur Zeit bin ich sehr zufrieden mit dem Sprechen. Mit einer Therapie warte ich noch aber was ich ganz sicher weis: ich möchte im Beruf mit Menschen zusammenarbeiten und möchte reden, reden, reden, deswegen die frage, ob man in einem Pädagogischen Beruf auch als (leichter) Stotterer angenommen wird.

    ich habe mal wieder Fragen: darf man mit Kindern und Jugendlichen arbeiten wenn man leicht stottert?


    Und kann man sich trotz leichtem Stottern behandeln lassen? Weil ich habe Angst beim Logopäden zu sitzen und plötzlich flüssig reden zu können, was meistens bei Gesprächen ja geht aber immer wieder Blocks wieder kommen besonders wenn ich vor einer Gruppe spreche. Schade eigendlich, denn ich mag es wenn man mir zuhört =(


    LG Blue

    Nachdem ich das mit dem "im Zaum" halten geschrieben habe, habe ich noch etwas hinterher geschrieben: "Das geht natürlich nicht." Natürlich halte ich niemandem im Zaum, aber wenn eine Person einen das Leben schwer macht, sollte man dieser doch aus dem Weg gehen. Nun zur nächsten Sache: Klar ist der Chef das Oberhaupt und die Mitarbeiterin macht nur Blödsinn an ihrem Arbeitsplatz. Dann wird sie bei Wiederholungen entlassen. Ich möchte das Stottern auch entlassen. Ich wünschte das wäre so einfach... Jetzt musste ich bei all den Metaphern tatsächlich noch mal gucken, worum es in diesem Thread nochmal geht :lol:

    Zitat

    Original von janina92
    ich mach eine ausbildung zur zahnarzthelferin ich konnte mir früher auch einen komunitiven job vorstellen aber mittlerweile gehts :)


    das ist ein sehr interessanter Beruf, in dem Bereich habe ich auch schonmal ein Praktikum gemacht. Darf ich fragen wie du mit dem Sprechen umgehst im Berufsalltag? In meinem Wunschberuf, falls ich eine Stelle kriege (Kauffrau im Gesundheitswesen), muss ich auch sehr viel mit Menschen reden. Einerseits Freude, andererseits Angst^^

    Ich hab da so eine kleine Frage zum Thema Bewerbungsgespräche. Es gibt hier im Forum bestimmt Leute, die schon einige hinter sich haben. Für mich ist es das erste Gespräch, ich mache mir aber keine Sorgen drum, auch wenn ich mal ins Stottern komme. Ich wollte mal fragen, ob ihr dabei auch das Stottern angesprochen habt. Ich denke es ist schon wichtig, dass man irgendwie schonmal "vorwarnt". Vor allem werde ich in meinem Wunschberuf viel mit Menschen zu tun haben, am meisten bei Telefonaten, da will ich auch nicht verheimlichen, dass mein Sprechen nicht so funktioniert. Allerdings habe ich evtl auch die Befürchtung, dass ich da plötzlich flüssig rede, dann ist es doch auch irgendwie unpassend zu sagen dass ich stottere? Klar, es gibt Berufe bei denen das nicht schlimm ist, aber in einem Beruf wo man tagtäglich mit anderen Leuten sprechen, erklären, beraten muss? Wie war das bei euren Bewerbungsgesprächen?


    Gruß, Blue :winke:


    Sehr interessanter Vergleich! Okay, ich stelle mir jetzt also vor, meine Sprache ist ein Mensch. Ich wende also Techniken an um diesen in Zaum zu halten. Sowas geht natürlich nicht, das ist klar. Aber wenn dieser Mensch dann anfängt mich "einzusperren" und keine sozialen Kontakte zulässt (mal von einem harten Fall ausgegangen) macht es doch auch die Beziehung kaputt. Das ist die Sprache- das ist Stottern. Man kann nicht sagen, was man möchte- man ist "eingesperrt". Was bringt es sich darauf einzulassen und zu sagen, es ist so wie es ist? Leider habe ich nicht ganz verstanden was Sprechen mit Talenten zu tun hat. Ich sehe Techniken nicht wirklich als selbstgewählte Abhängigkeit. Es ist eine Abhängigkeit im richtigen Moment Worte und Komentare zu vermeiden. Wenn ich zwischen der ersten Abhängigkeit (ob es jetzt eine ist oder nicht) und der zweiten wählen könnte, wäre mir die erste natürlich lieber.



    Gruß, Blue :winke:

    Einen schönen guten Abend!


    Ich hoffe es hatten alle schöne Feiertage.
    Mir ist da so letztens etwas in den Sinn gekommen was ich hier gerne loswerden möchte und mich mal umhören will, was ihr so dazu meint. Meine Frage ist, ob man unbedingt einen Logopäden braucht? Ich probiere für mich gerade eine Sprechtechnik aus, wobei ich denke, dass diese das Stottern reduziert. So versuche ich, öfter und längere Redepausen zu halten, besser zu überlegen was ich sagen möchte, kontrollierter zu atmen. Natürlich ist es schwierig dies die ganze Zeit einzuhalten und ich merke schon, dass es sicherlich nicht die ganze Zeit geht. Was denkt ihr? Ist es möglich sich eine eigene Sprechtechnik auszudenken und diese dann anzuwenden, ohne dass es sich merkwürdig anhört oder ist es besser sich an einen Logopäden zu wenden?

    Zitat

    Original von Ronny



    Stell dir ma vor du hättest 2 Nasen und 3 Augen? dann würd ich mich verkriechen :D


    sowas lässt sich wegoperieren, stottern leider nicht (wäre es so, würd ich mich direkt unters Messer schmeißen :D ) ... 2 Nasen und 3 Augen gibts außerdem nicht^^


    Aber das ist natürlich richtig, man sollte zu sich stehen und sich nicht verkriechen. Nur leider kommt man mit stottern niemals so lässig rüber und kann nicht nebenbei nen Spruch raushauen. Ich finde mit Stottern kann man nicht locker wirken...was meint ihr?


    So ich hau wieder ab in mein Schneckenhaus. :lol: lg, Blue :)

    Zoologie...klingt interessant =) Da hat man bestimmt viel mit Tieren zu tun. Auch viel mit Menschen mit denen man reden muss?


    Ich bin mir bei meiner Berufswahl garnicht so sicher, ob ich das wirklich werden will...habe heute einen Termin zum Einstellungstest am Telefon bestätigt und habe kein Wort rausbekommen =( In meinem Berufswunsch muss man viel Telefonieren...ob das gut geht? Hat jemand einen Beruf in dem man viel Telefonieren muss bzw viel erklären muss? Wie ist das so? Habt ihr euren Arbeitgeber "vorgewarnt"? Manche haben sowas ja nicht gern. Bin gespannt auf weitere Berufe, die ihr so habt. ;)


    In meinem letzten Post habe ich einen doofen Wiederholungsfehler gemacht, sorry! :D