Hallo zusammen,
ich melde mich heute mal wieder nach langer Zeit hier im Forum, ein gutes halbes Jahr nach meinem Training im August 2008.
Zunächst einige Sätze dazu, wie es mir seither ergangen ist: die ersten Wochen war ich relativ flüssig, doch leider hat sich dieser Effekt rasch verflüchtigt. Letztlich stotterte ich eigentlich wieder auf dem gleichen Niveau wie vor dem Training.
Ich weiß nicht, warum ich die erreichten Fortschritte nicht halten konnte, vermute aber dass es ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren war, so habe ich u.a. zu wenig nachgebessert bzw. mich zu wenig auf das Sprechen vorbereitet (Satz auswendig lernen) und zu wenig Situationen gesucht. Ich bin mal wieder in die „Stille-Kämmerlein-Falle“ getappt, sprich habe zwar immer brav meine Übungen gemacht, allerdings Alltagssituationen zu wenig aufgesucht oder sogar ganz vermieden.
Mein derzeitiges Stottern ist demgemäß qualitativ gleich (schwer) wie vor meinem ersten Seminar beim ST.
Ich bin also wie gesagt durch schwere Zeiten gegangen und war kurz davor, alles zu verwerfen.
Ihr werdet euch jetzt sicherlich fragen was ich dann überhaupt noch im Forum will, aber die Sache ist die: ich werde mich nicht (wieder) unterkriegen lassen, denn ich bin ein Kämpfer :)) !
Seit einigen Tagen (ca. zwei Wochen) befasse ich mich wieder verstärkt mit den Prinzipien des ST und übe mit eiserner Konzentration die Atem- und Meditationstechniken. Zudem arbeite ich mental, d.h. ich versuche z.B. den „Flow“ den ich in vielen Situationen während des Seminars hatte zu „konservieren“ und ihn mental zu verstärken, indem ich mich regelmäßig in diese Situationen reindenke. Es ist nie zu spät, sich an gute Sachen wieder zu erinnern und kontinuierlich weiterzuarbeiten. Wie gesagt, ich gebe nicht auf !!!
Eine Sache die mir aber leider bis heute nicht gelingen will – und bezüglich der ich mir jetzt ein bisschen Rat vom Forum erhoffe - ist die Zwerchfellvisualisierung. Ich weiß ganz genau, dass hierin ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg liegt . Wenn ich mich nämlich an meinem Zwerchfell „festhalten“ könnte, dann hätte ich wesentlich weniger Probleme beim Sprechen. Natürlich, meine Wahrnehmung wird immer besser und manchmal habe ich das Gefühl, als könnte ich die Zwerchfellgraphik auf meinem Bauch „gemalt“ sehen, aber mehr auch nicht – von einem Sehen der Bewegung während des Sprechens kann (noch) keine Rede sein. Die Graphik ist manchmal beim Einatmen da und dann sofort wieder weg; es ist auch eher eine Art Körperwahrnehmung anstatt einer Visualisierung, komisch zu erklären, aber ich denke ihr wisst was ich meine. Ich frage mich manchmal, ob ich zuerst so eine Konzentrationsfähgikeit haben muss, ein Loch in einen Stahltresor brennen zu könne, bevor das Sch***ding mal auftaucht
In konkreten Sprechsituationen gewinnt leider viel zu oft das alte Gefühl die Oberhand, Worte oder Laute machen mir wieder Schwierigkeiten und ich finde mich im alten Stottern wieder oder komme „gerade so“ durch den Satz.
Ich weiß dass ich mich nicht verkrampfen darf, aber um das erklärte Ziel flüssig zu Sprechen zu erreichen brauche ich diese Visualisierung und das zuverlässig und deutlich. Ich muss dazu sagen, dass ich relativ wenig mit der Computeranimation arbeite. Sollte ich mehr mit dieser Animation üben und wenn ja auf welche Art und Weise ? Wie gesagt, ich kriege das Zwerchfell einfach nicht vor mein geistiges Auge und „verliere“ es demgemäß eigentlich immer beim Sprechen.
Ihr wisst (v.a. du, Hans ) was ich kann und wie hart ich arbeite und wie gesagt, ich weiß, wie ich während und nach dem Seminar zum Teil gesprochen habe :)) – wenn ich das einmal geschafft habe, schaffe ich es auch ein zweites Mal :)) , auch wenn mir momentan trotz allen Fleißes der entscheidende „praktische Kick“ fehlt. Gleichwohl, ich melde mich hiermit offiziell wieder zurück und ich werde nicht aufgeben !!!
Vielen Dank für jede Resonanz auf diesen Beitrag vom (derzeit außergewöhnlich optimistischen)
BERND