Ich brauch Euere Hilfe

Kostenlos: 5 Übungen gegen Stottern

Mit unseren erprobten Übungen lernst Du, Dein Stottern zu reduzieren – kostenlos und von zuhause.

Jetzt anmelden und sofortigen Zugang zu den Übungen gegen Stottern erhalten.

  • Hallo erst mal an alle,


    Ich bin neu hier und habe mal ein paar fragen.
    Ich Stottere mal mehr und mal weniger seit meinem 4 oder 5 Lebensjahr.


    Aber ich merke das es so nicht mehr weiter gehen kann.


    Ich habe versucht eine Ausbildung zum Maler & Lackierer zu machen,hab diese aber abgebrochen weil ständige dumme kommentare kann wegen meinem Stottern.


    Ich macht ca.1 Jahr eine Therapie bei einer Lagopädin,was mir erlich gesagt nicht viel geholfen hat.


    Dann versuchte ich eine Sachkundeprüfung zur Fachkraft für Schutz & Sicherheit zum machen,leider gibg die Mündliche Prüfung auch mal wieder in die Hose.


    Und erlich gesagt weiß ich nicht wie es weiter gehen soll.
    Ich hab mich schon so oft irgendwo Beworben aber immer wieder geht es in die Hose wegen meinem Stottern und weil auch manchmal dumme Kommentare kommen.
    Ich schaffe es einfach nicht mehr mich immer wieder aufzurappeln und weiter zu machen weil ich keine Kraft mehr habe.
    Gib es irgenwelche möglichkeiten einen Job zu finden der für Menschen mit Behinderungen (einschränkungen) ist???Oder irgendwie eine Job Börse für Stotternte???
    Was auch ein Großes Problem ist,ist das Job Center.
    Mir kommt es so vor als würde die es überhaupt nicht interessieren das ich ein sprachfehler habe.


    Ich hoffe Ihr könnt mir helfen,weil ich mit einer Kraft ziemlich am Ende bin.

  • Hallo Snareliner!


    Prima, dass du dich hier gemeldet hast. Das war eine gute Idee. Das Stottern scheint dir echt die Kraft zu nehmen, das kann ich gut verstehen. Es ist, als ob man gegen die Windmühlen kämpft, und je mehr man sich anstrengt, umso mehr wird man zurückgetrieben. Vermutlich haben viele hier - mehr oder weniger ausgeprägt - solche Erfahrungen gemacht.


    Meine erste Ausbildungsstelle hab ich wegen Stotterns verloren, obwohl es arbeitsmässig keinerlei Probleme gab. Ich war sogar irgendwo beliebt, ich war halt der "stotternde Lehrling vom Schornsteinfeger", aber mehr so als markanter Typ.


    Daher weiss ich, dass unter "Handwerkern" auch ein eher grober Umgangston herrscht. Da werden gerne Spässe gemacht, die auch mal "unter die Gürtellinie" gehen.


    Vielleicht als Hinweis: In der Regel werden solche Spässe immer gemacht, aber meistens, wenn man nicht dabei ist. Wenn sowas gemacht wird, wenn man dabei ist, dann ist das schon eine Art Fortschritt. Das ist auch oft freundschaftlich gemeint. Natürlich ist es trotzdem oft sehr verletzend.


    Du schreibst so, dass ich meine, dein Problem wäre garnicht so sehr das Stotttern gewesen, sondern eher die Sprüche der Kollegen. Na, das ist doch schonmal eine Erkenntnis, dass du arbeitsmässig gut bist, es ist mehr das Umfeld, was die Probleme bereitet.


    Stottern ist übrigens eine anerkannte Behinderung, und ich denke, du kannst für z.B: mündliche Prüfungen usw. zusätzliche Zeit bekommen. Müsstest du im Vorraus beantragen.



    Es gibt auch Mittel und Wege, evtl. deine Einstellung zu ändern. Mit den Kollegen habe ich z.B: eine echt gute Einstellung, ich selber erzähle schon mal Stotterer-Witze, wenn ich einen guten kenne... das befreit mich, aber auch die Kollegen, wenn sie merken, dass ich selber drüber lachen kann. Die Kollegen selber sind oft etwas ratlos, weil sie nicht damit umzugehen wissen. Auf der anderen Seite wird über Alles und Jeden Späss egemacht.. der eine ist recht klein, der andere hat ne grosse Nase und der nächste hat irgendwas Anderes.


    Diese Welt, in der wir leben, ist immer etwas rücksichtlos und nicht immer auf den Einzelnen zugeschnitten - und sie wird es auch nie nie nie sein. Leider müssen deshalb die Einzelpersonen an die Welt anpassen - zumindest, so weit es nötig ist, um sein eigenes Leben zu leben. Angepasst im Job, aber individuell zuhause. Natürlich wäre eine Gesellschaft schön, in der Jedem die Behandlung zugetragen wird, die ihm hilft, sich selber zu entfalten.


    Das "Training für Stotterer" - zu dem dieses Forum gehört, heisst z.B: "Sprech- und Sozialtraining" - da merkt man schon, dass auch die Fähigkeit mit dem sozialen Umfeld angepackt werden soll.


    Ich selber habe mich - obwohl ich Trainingsteilnehmer war - zu einer Verhaltenstherapie entschieden. Derzeit fang ich wieder eine zweite Staffel an. Ist echt gut, und vor allem zahlt dies die Krankenkasse. Meine Fähigkeit, mit Kollegen umzugehen (auch "Problemkollegen") steigt einfach. Oft sind sogar die anfänglichen Problemkollegen oft später die allerbesten Freunde.


    So, dass was erstmal mein Rundumschlag. Ich komme oft etwas überklug und Lehrerhaft darüber, ich bitte, dies zu entschuldigen. Dies ist ein Teil meiner persönlichen Problemstruktur und ich besuche, daran zu arbeiten. Auch ich kämpfe ständig gegen meine eigenen Windmühlen.



    Gruss, Matthias

  • Danke erst mal für deine antwort,


    Gibt es den irgendwelche unterstützungen oder Förderungen???


    Gibt es bestimmte Firmen oder sonstige einrichtungen die vorzugsweise Stotternde Menschen einstellen weil ich sowas angenehmer finden würde.
    Oder gibt es Beratungstellen für sowas???

  • Es gibt Folgende Möglichkeit:


    Du stellst einen Antrag beim Versorgungsamt auf Anerkennung deiner Behinderung. Dann bekommst du womöglich einen Behindertengrad von 30% zuerkannt. Mit 30% kannst du beim Arbeitsamt einen Antrag stellen, den sogenannten "Gleichstellungsantrag". Damit wirst du behandelt wie "Schwerbehinderte". Damit kommst du zu einer anderen Vermitltung und wirst speziell gefördert. Z.B. zahlt das Arbeitsamt eien zeitlang einen Teil deines Lohnes, wenn du eingestellt wirst oder so. Du hast besonderen Kündigungsschutz und wirst ganz Anders betreut.


    Warnung:
    Ich habe dieses Thema schon mehrmals durchdiskutiert. Dabei wurde vor Allem immer wieder angemerkt, dass der Verlust des letztens Selbstbewusstseins usw. viel zu dramatisch wäre. Die allermeisten Stotterer fühlen sich nicht behindert, "nur die Worte kommen halt nicht immer so raus". Nahezu niemand will sein Leben mit "Behinderten-Vorteilen" leben, die Allermeisten würden wohl eher im Boden versinken.



    Meiner Meinung nach gehört eine gesunde "kämpferische Einstellung" zum Stotterer-Leben dazu. Momente der Verzweiflung müssen ebenso getragen werden. Man hats bestimmt nicht so leicht wie als Fliessendsprecher, aber ich habe immer gelesen, dass diejenigen, die diesen Kampf angenommen haben es zum Erfolg gebracht haben.


    Ich glaube kaum, dass du Lebensglück findest, wenn du dich in diese Behinderten-Abteilung stellst. Aber das ist nur meine Meinung.


    Gruss, Matze