Beiträge von Michi

Kostenlos: 5 Übungen gegen Stottern

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    Hi,


    ich war längere Zeit nicht hier. Ich möchte Dir, amb69, nicht zu nahe treten, aber mich stört, dass Du de Ferro, Greifenhofer und "Kassel" in einen Topf wirfst und als Schocktherapie bezeichnest. Welche dieser Therapien hast Du persönlich kenne gelernt? Ich habe sie (leider) alle absolviert, in der Reihenfolge del Ferro, Greifenhofer, Kasseler Stottertherapie. Sie haben so viel gemeinsam wie ein Fahrrad und ein Porsche. Kannst Dir selber ausmalen, was der Porsche ist, nicht?


    Grüße,


    Michi

    Hallo Caren,


    ich habe Deinen Beitrag anfangs eher überflogen. Dann bin ich bei folgenden Sätzen hängen geblieben:


    "Das Problem ist, dass ihn sein Stottern nicht besonders stört..."


    und


    "Er hat allerdings so ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl (darum beineide ich ihn!), dass er keine Hemmungen hat, zu reden."


    Meine Erfahrung ist:


    1. Die meisten Stotterer stört weniger das Stottern an sich als viel mehr die Reaktionen ihrer Umwelt auf das Stottern. Diese ist also für den Großteil des Leidensdrucks verantwortlich, den ein Stotterer empfindet.


    2. Ein mangelndes Selbstbewusstsein ist ein Nährboden für Stottern und kann gleichzeitig Folge des Stotterns oder der Reaktionen der Umwelt auf das Stottern sein. Es gibt also eine Wechselbeziehung.


    3. Um dem Stottern etwas entgegen zu setzen ist ein gutes Selbstbewusstsein unbedingte Voraussetzung.


    4. Die Angst zu reden ist der schlimmste Feind des Stotterers.


    Ich weiß nicht wie stark Thomas stottert. Solange er nicht so stark hängen bleibt, dass er nicht mehr in der Lage ist, sich zu artikulieren, würde ich ihn gewähren lassen und bestärken. Er wird selber merken, wenn ihn das Stottern zu sehr stört und dann selbst entscheiden, ob es ihm wert ist, eine Therapie zu absolvieren und die Übungen zuhause weiter zu machen. So wie Du ihn beschrieben hast ist er ein heller Kopf.


    Ich sehe - auch aus eigener Erfahrung - viel mehr eine Gefahr darin, einem Kind von 12 Jahre das Gefühl zu vermitteln, eine Therapie machen zu müssen. Denn das sagt impliziert, man sei "nicht normal". Jeder "helle" Zwölfjährige kriegt das mit. Und das kann schlimmere Narben reißen als alles Stottern. Solange er in den Sprechsituationen nicht völlig scheitert und darunter leidet... naja, ich wiederhole mich.


    Ich hoffe, ich konnte Euch helfen.


    Gruß,


    Michi

    HendrikW: Danke für die Einladung, Hendrik. Leider bin ich aber aber im Moment zeitlich sehr stark eingespannt.


    Simone26: Ich möchte hier keine Werbung für andere Therapieformen machen, aber eine Antwort will ich Dir auch nicht schuldig bleiben: Ich habe eine Übungsgruppe der Kasseler Stottertherapie in Dortmund geleitet, für etwa 4 Jahre. Es war keine große Gruppe, wir hatten einen harten Kern von 4 Leuten, die über die Jahre dabei waren. Viele andere sind gekommen und gegangen. Gebracht hat es denen sicher nichts. Aber alle, die die Jahre über dabei geblieben sind, haben sehr stark von der Gruppe profitiert. Auch ich selbst wäre heute sicher ein anderer Mensch, wenn ich diesen Weg nicht gegangen wäre.


    Ich wünsche Euch viel Erfolg bei Eurem Vorhaben und hoffe, dass es allen Beteiligten "etwas bringt".


    Schöne Grüße,


    Michi

    Auch ich war bei Greifenhofer. Ist schon ca. 10 Jahre her.


    Fällt mir, ehrlich gesagt, nicht so leicht, ein Fazit zu ziehen. Fakt ist: Ich kenne niemanden, dem es dauerhaft geholfen hat. Ich selbst war zweimal dort und hatte lange Zeit Kontakte zu Leuten, die ich dort kennengelernt habe. Mit einem bin ich bis heute eng befreundet.


    Das Ding ist nur: Im Gegensatz zur DelFerro-Therapie ist die Greifenhofer-Methode halbwegs praktisch umsetzbar, d.h. kein "Denken-Konzentrieren-Sprechen". Ich habe nach der Therapie, auch noch einige Wochen danach, als ich wieder zuhause war, völlig fließend und natürlich gesprochen. Bloß: wenn's dann mal schwierig wurde, bot mir die Therapie irgendwann keine Hilfe mehr. Ich habe dann einen Nachsorgetermin wahrgenommen. Das war allerdings Abfertigung wie am Fließband.


    Schachpunkt der Therapie: Das Mittel zum Fließend-Sprechen ist die Ablenkung, kombiniert mit Entspannung (durch Hypnose) und dem Selbstvertrauen, dass Dir die Gruppe gibt (sog. "spontane Flüssigkeit"). Dieses Selbstvertrauen trägt allerdings nicht unbegrenzt. Irgendwann kommen die Ängste doch wieder durch, früher oder später, bei jeder Stottertherapie. Und an diesem Punkt hat mir die Ablenkung als Handwerkszeug nicht ausgereicht.


    Während der Therapie wurde uns gesagt, wir sollen aus J E D E R Sprechsituation mit einem guten Gefühl herausgehen, d.h. bei Stottern solange wiederholen, bis wir es stotterfrei schaffen. Habe ich mal am Telefon probiert. Meine Gesprächspartnerin hat nach dem zweiten Versuch den Hörer nicht mehr abgenommen...


    Willst Du einen Rat? Mach' KST, Erweiterte Naturmethode oder Stottertraining, je nachdem, welcher Ansatz Dir besser gefällt. Und sprich unbedingt vorher mit Leuten, die diese Methoden kennengelernt haben.


    Gruß


    Michi

    Hi Hendrik,


    ich habe einige Jahre eine Übungsgruppe für eine andere Stottertherapie in Dortmund geleitet. Für eine regelmäßige Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe fehlt mir die Zeit. Ich möchte aber zwei Dinge anbieten:
    - Erfahrungsaustausch hinsichtlich Stottern allgemein
    - meine Erfahrungen hinsichtlich Übungsgruppe (ich kann u.a. helfen, wenn Ihr einen kostelosen Übungsraum in Dortmund sucht).


    Ich bin im Forum registriert, meine E-Mail-Adresse ist dem Admin also bekannt. Frag bitte bei ihm nach, falls Du Interesse an einem Erfahrungsaustausch hast.


    Gruß


    Michael

    Ich selber habe zwei Methoden kennen gelernt und zu genüge ausprobiert: Die Sinneslenkung, die Hans beschreibt (wird u.a. auch bei delFerro und Greifenhofer gelehrt) und den "weichen Stimmeinsatz". Hierbei handelt es sich um ein Modul diverser Sprechtechniken (u.a. Kasseler Stottertherapie und Naturmethode). Sinn ist es, einen Verschluss der Stimmlippen beim Block durch einen sanften Luftstrom beim Satzanfang nicht zuzulassen bzw. sanft aufzulösen. Ich vermute, dies ist das, was Oi!punk meint.


    Ich selber habe mit dem weichen Stimmeinsatz überwiegend gute Erfahrungen gesammelt. Jedoch habe ich gemerkt, dass auch hier die psychische Einstellung unmittelbar vor Sprechbeginn wichtig ist (Selbstbesußtsein, Selbstsicherheit etc.). U.a. an diesem Punkt arbeite ich zurzeit. Wenn Du aber mit der Sinneslenkung positive Erfahrungen gamacht hast, so bleibe dabei, solange Du von der Therapie überzeugt bist und überprüfe Deine Einstellung vor Sprechbeginn. Hat sich Sprechangst eingeschichen? Warst Du Unsicher?


    Letztendlich muss man, um einen dauerhaften Erfolg bei seiner Stottertherapie zu erhalten, meiner Meinung nach auf zwei Ebenen arbeiten: Man braucht eine Sprechtherapie und man muss an seiner Einstellung arbeiten. Dies ist, nebenbei bemerkt, auch der Grund, warum ich mir als "Therapiefremder" gern Anregungen auf dieser Homepage hole.


    Lass' den Kopf nicht hängen, es wird schon wieder!


    Gruß


    Michael

    Hallo Torsten,


    ich denke mal, Du hast Deine Frage bewusst etwas provokant gestellt. Es gibt wohl so viele verschiedene Antworten, wie es Stotter-Therapien gibt. Ich für mein Teil habe u.a. del Ferro, Greifenhofer und die Kasseler Stottertherapie absolviert (in dieser Reihenfolge). Die Methode von Hans Liebelt habe ich mal auf einem Informationsabend kennen gelernt. Was ich sagen kann ist, dass es seriöse und unseriöse Anbieter gibt. Wirbt ein Anbieter mit einer fantastischen Heilungsquote (Betonung auf "Heilung")? Oder gibt ein Anbieter seine Methode als einzig richtige Therapie an? In diesen Fällen kann ich nur zur Vorsicht raten.


    Achte darauf, dass Du Dich mit der angebotenen Methode anfreunden kannst. Welches Konzept liegt Dir? Intensivkurs, ambulante Therapie oder eine Kombination? Ich kann Dir aus eigener Erfahrung nicht zu rein ambulanten Therapien raten.


    Informiere Dich, ob Du die Technik auch nach der Therapie anwenden kannst. Kannst Du Dir vorstellen, die Methode in Beruf, Schule etc. anzuwenden? Ich meine, regelmäßig anzuwenden, sonst nützt auch die beste Therapie nichts. Sprich am besten mit ehemaligen Absolventen der Therapieformen und nutze ihre Erfahrungen. Und vor allem: Achte auf eine gute Nachsorge. Ich habe noch von niemandem gehört, der nach einem Intensivkurs geheilt war.


    Einen guten Ruf, soweit ich dies beurteilen kann (rein subjektiv und nicht abschließend) haben die (erweiterte) Naturmethode, die Methode von Andreas Starke aus Hamburg, die Kasseler Stottertherapie und natürlich die Methode von Hans Liebelt.


    Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.


    Viel Erfolg


    Michael

    Hallo EasyTune,


    ich bin seinerzeit eher zufällig auf dieser Seite gelandet. Ich stottere zwar, trainiere aber nach einer anderen Methode als Hans Liebelt, was aber nicht heißen soll, dass seine Methode schlecht ist. Dann habe ich den Beitrag von Maik Neumann gesehen und - obwohl ich über derartigen Dingen stehen sollte - war ich auf einmal richtig sauer. Deswegen habe ich mich hier im Forum angemeldet, was ich vorher nicht beabsichtigt hatte.


    Warum war ich sauer? Nun, ich war bereits von 12 Jahren bei Del Ferro. Damals lief im WDR ein Bericht über diese "Therapie". Das ganze wurde als neue "Wunderwaffe" gegen das Stottern verkauft, genau wie es noch heute regelmäßig passiert, z.B. auf RTL. Wie mir ein Freund berichtete, angeblich sogar in den regulären RTL-Nachrichten - als angeblich neu!!! Seitdem schaue ich im Privat-TV keine Nachrichten mehr.


    Ich war dann mit damals 16 Jahren in Amsterdam. "Wir verkaufen Euch eine Waffe. Einsetzen müsst Ihr sie..." So und ähnlich äußerte sich schon damals Herr Del Ferro. Nach dem Motto: Wenn's nicht klappt, bist du schuld. Nachsorge??? Keine Spur!!! Her das Geld, 10 Tage Flanken-Quetschen und ab nach hause! Aber vorher die Leute so richtig impfen, dass die Therapie unfehlbar ist und sie selbst Versager der übelsten Sorte, wenn sie nach der Therapie noch immer Stottern.


    Doch nicht nur die Geschäftsmethoden halte ich für übel, auch die Therapiemethode selbst dürfte zumindest für einen Großteil der Klienten im Alltag sehr schwer einzusetzen sein. Ich sag' nur: "denken-konzentrieren-(dann erst) sprechen".


    O.k., jeder ist seines Glückes Schmied. Mir ist es völlig egal, wieviele Leute sich von Del Ferro "behandeln" lassen. Aber die Leute sollen dies aus eigener Überzeugung machen, und nicht, weil sie irgendeine Pappnase überzeugt hat mit falschen Versprechungen.


    Noch ein Wort zu den "Geheilten": Auch ich war schon zweimal kurzfristig "geheilt". Nach Del Ferro und nach Greifenhofer (ja, richtig gelesen, ich selbst habe mich sogar zweimal vereimern lassen). Ich hoffe für Maik Neumann und wünsche ihm, dass es bei ihm längerfristig ist als bei mir.


    Auch soll es sogenannte "Spontanheilungen" geben. Aber diese sind, wenn es sie wirklich gibt, sehr sehr seltene Fälle. Mag sein, dass dies bei Del Ferro in den vielen Jahren der Therapie auch schon vorgekommen ist. Aber was sagt dies für die übrigen Klienten aus? "Oh, vielleicht bin ich ja einer der 10.000?!"


    Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Del Ferro. Aber sei so schlau und lass' Dich nicht blenden. Und vergiss nicht: Es ist nicht schwer, einen Stotterer flüssig zu machen. Aber es ist schwer, ihn langfristig flüssig zu machen!


    Gruß


    Michi

    Hi Björn,


    also ich denke mal, die Schule in Lüdenscheid gehört zu der selben Gruppe wie Deine Schule. Der Sifu ist Hans Remmel. Das Training leitet Sihing Axel Lukas, vielleicht kennst Du ihn.


    Das Training mach Spaß, ist aber für meine Begriffe recht anspruchsvoll, vor allem, wenn man, wie ich, lange keinen Sport gemacht hat. Aber ich will (und werde) ja kein Meister werden, sondern einfach mein Körpergefühl und meine Körperbeherrschung ein wenig verbessern, und hierzu scheint WT gut geeignet zu sein.


    Für Deine eigene Schule wünsche ich Dir viel Erfolg.


    Bis denne


    Michi

    Hallo zusammen,


    für alle, die es interessiert: Nach langem Suchen habe ich einen WT-Kurs in Lüdenscheid gefunden. Treffpunkt: montags 20:00 Uhr bis 21:30 Uhr im Sportstudio "Team-Engelbertz", Bräukerstr. 6 (Jugend: montags 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr).
    Kostenpunkt: 25,00 €/Monat


    Viele Grüße


    Michael

    Hallo Kücho,


    ich übe seit ca. 1 1/4 Jahr nach der Kasseler Stottertherapie. Es handelt sich hierbei, vereinfacht gesagt, um eine Sprechtechnik, bei der die Sprache durch eine besondere Art des Sprechens fließend geformt wird. Der weiche Stimmeinsatz ist sicher ein wichtiges Element, aber nur eines von vielen. Hinzu kommen z.B. Zwerchfellatmung und Silbenbindung.


    Zutreffend ist, dass das Programm nur im Zusammenhang mit dieser Technik sinnvoll einzusetzen ist.


    Falls Du mehr über die KST wissen willst: www.kasseler-stottertherapie.de


    Einen Erfahrungsbericht von mir findest Du unter:
    http://www.kasseler-stottertherapie.de/kst.asp?go=000011061


    Viele Grüße


    Michi