Beiträge von Nordhai

Kostenlos: 5 Übungen gegen Stottern

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    Ich weiß nicht, ob ihr das auch kennt, aber ich habe häufig den Eindruck, dass ich eigentlich sehr gut Reden könnte, sogar freie Reden halten könnte, wenn ich nur das Stotterproblem nicht hätte. Das ärgert mich natürlich sehr, da ich den Eindruck habe, dass hier Potential nutzlos verkommt. Beim Schreiben fällt es mir sehr viel leichter, Gedanken und Ideen, die ich habe, zu Papier zu bringen. Ich denke mir daher: Die Gedanken, die du so flüssig zu Papier bringen kannst, die müsstest du ja eigentlich auch sprechen können. Und ich merke es ja selbst: In lockerer Atmosphäre, im Restaurant oder bei einer Party oder auch bei einer Therapiestunde, fällt es mir ganz leicht zu reden und zu sprechen in einem Fluss.


    Wenn ich zum Beispiel im Unterricht bin und mich melde, habe ich meistens die schönsten Sätze und Wörter im Kopf, die ich eigentlich sagen will, nur leider baut sich dann die bekannte Blockade auf, und ich muss irgendwie auf andere Wörter ausweichen, was meinen ganzen Gedankenfluss völlig durcheinander bringt, da ich mich nicht mehr auf die Sachen konzentrieren kann, die ich sagen will, sondern mich auf die Wörter konzentriere, mit denen ich das, was ich sagen will, sagen will. ;)


    Das führt dazu, dass ich während ich rede, so gut wie nie eine Art Gedankenfluss entwickeln kann, den ich, wenn ich nicht rede, sehr gut entwickeln kann. D.h., ich kann nur linearkausal denken, von einem Schritt zum andern, es kann kein richtiges Netz entstehen und das empfinde ich als sehr ärgerlich.


    Viel schöner wäre es Kaskadenartig zu denken, die einzelnen Gedanken überwerfen sich, schäumen über, eine wahre Springflut an Ideen entsteht.


    Und ich merke allzu oft: Das ist theoretisch möglich. Was heißt theoretisch. Praktisch auch. Die Angst vor der Angst muss besiegt werden.


    Stottern ist ja nichts, was sich irgendwie durch Medikamente heilen lassen könnte. Irgendwelche Pillen oder Tabletten helfen da überhaupt nichts. Es ist ein rein mentales Problem. Das können sich viele Außenstehende gar nicht richtig vorstellen habe ich den Eindruck. Wie kann jemand Angst vorm Sprechen haben? Eigentlich völlig unerklärlich.


    Das Stottern hat natürlich auch gewisse Nebenwirkungen, die sich mit der Zeit gegenseitig verstärken. Allerdings hat es ebenso positive Nebenwirkungen, wenn man einmal völlig frei sprechen kann. Dann fühlt man sich völlig losgelöst, wie befreit. Ein nahezu religiös anmutendes Erlebnis, ist jedenfalls mein Eindruck, wenn so etwas geschieht.


    Wie ein Strom reißen einen die Worte mit, man will gar nicht mehr aufhören zu reden und zu sprechen.